In Mainz haben am Montag ein gutes halbes Jahr nach der Grundsteinlegung die Bauarbeiten für die erste mazedonisch-orthodoxe Kirche auf deutschem Boden begonnen.
Der Rohbau werde voraussichtlich bis zum Juni fertiggestellt, teilte der Gemeindevorsitzende Mirce Filiposki mit. Während der Sommerferien werde die Gemeinde in Eigenleistung Strom und Wasseranschlüsse verlegen, kündigte er an. Anschließend soll der Innenausbau erfolgen und die Kirche eine Ikonenwand erhalten.
Zur Grundsteinlegung im vergangenen September waren das mazedonische Kirchenoberhaupt Erzbischof Stefan von Ohrid und mehrere hundert Gäste aus ganze Europa nach Mainz gereist. Die Kosten für den Bau im klassisch-byzantinischen Stil betragen etwa eine Million Euro und werden ausschließlich aus Spenden finanziert. Bei der mazedonischen St.-Nikola-Kirche handelt es sich zugleich um das erste christlich-orthodoxe Gotteshaus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Der Gemeinde gehören rund 800 Familien aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet an.
In Mazedonien, der einst südlichsten Teilrepublik Jugoslawiens, bekennt sich die Mehrheit der Bevölkerung zur mazedonisch-orthodoxen Kirche. Deren Mitgliederzahl wird weltweit auf zwei Millionen Menschen geschätzt. In der christlichen Ökumene ist die Kirche weitgehend isoliert, weil sie sich 1967 einseitig vom serbischen Patriarchat abgespalten hat. Dieser Schritt wird bis heute innerhalb der Orthodoxie nicht anerkannt.
(Quelle: epd)