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Bibelbranche kämpft sich nur mühsam aus Coronaloch

Die weltweiten Bibelgesellschaften haben 2021 mehr komplette Bibeln verbreitet als 2020. Rückschritte gab es jedoch im Bereich der Teilausgaben und der digitalen Bibeln.

Bibelgesellschaften haben 2021 weltweit laut einem Bericht der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) rund 33 Millionen Vollbibeln vertrieben. Aufgrund der Corona-Pandemie kam es 2020 zu einem Einbruch der Verbreitungszahlen: Nur etwa 31 Millionen Bibeln wurden verbreitet. Davon haben sich die Bibelgesellschaften noch immer nicht erholt. Die Zahlen liegen weiter unter dem Niveau vor der Pandemie. Im Rekordjahr 2019 wurden rund 40 Millionen Bibeln in Umlauf gebracht.

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Horst Scheuenbrand, Leiter der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft, freut sich über die positive Entwicklung: „Abgesehen von Europa wurden auf jedem Kontinent mehr Vollbibeln verbreitet als im Jahr zuvor.“ Sechs Millionen Bibeln wurden alleine in Brasilien verteilt. Scheuenbrand sieht trotzdem noch Probleme aufgrund von Corona: „Insbesondere Bibelgesellschaften, die Menschen über Veranstaltungen erreichen und Verteilaktionen durchführen, sind weiterhin eingeschränkt.“

Weniger Teilausgaben verbreitet

Die Zahl der verbreiteten Teilausgaben ist gesunken. Bibelgesellschaften verteilten 2021 etwa 5,1 Millionen (2020: 5,7 Millionen) Ausgaben des Neuen Testaments und rund 132 Millionen (2020: 155 Millionen) biblische Auswahlschriften wie zum Beispiel einzelne biblische Bücher. Insgesamt wurden 2021 etwa 170 Millionen biblische Schriften (also Vollbibeln, Teilausgaben und Auswahlschriften) verbreitet. Rund 125 Millionen davon alleine in Südamerika. 2018 waren es weltweit noch 354 Millionen.

Der positive Trend im Bereich digitale Bibeln erhielt einen Dämpfer. Rund 20 Prozent aller 2021 vertriebenen Vollbibeln wurden nach Angaben der DBG im Internet heruntergeladen. Das ist ein geringerer Anteil als zuletzt 2020 (38 Prozent). Der Anteil digitaler Vollbibeln wuchs zuvor von 17 Prozent im Jahr 2018 auf 25 Prozent im Jahr 2019 an.

Bedeutung digitaler Bibeln "größer als Statistik widerspiegelt"

In dieser Statistik seien jedoch keine Bibel-Apps und andere Onlineangebote berücksichtigt, heißt es vonseiten der DBG. "Die Bedeutung digitaler Bibelausgaben ist daher größer als die Statistik aktuell widerspiegelt", schreibt sie in ihrem Bericht zum Jahr 2021.

Digitale Bibelausgaben seien gerade in Krisenregionen auf dem Vormarsch. Nachdem Mosambik 2021 durch Naturkatastrophen und Terrorangriffe erschüttert wurde, konnte die dortige Bibelgesellschaft laut DBG etwa 51.000 Menschen mit einer digitalen Bibel ausstatten.

Der jährlich erscheinende "Scripture Distribution Report" der United Bible Societies (UBS), auf dem der Bericht der DBG basiert, berücksichtigt ausschließlich die Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 160 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. Die Bibelgesellschaften sind in mehr als 184 Ländern aktiv.

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