Der Erfurter Bischof Joachim Wanke hat den Pflichtzölibat für Priester verteidigt.
Dieser «gehört wie bekannt nicht notwenig zum Evangelium», erklärte er am Montag im Sender Radio Vatikan. Wenn Geistliche die Ehelosigkeit mit «Klarheit der eigenen sexuellen Bestimmtheit» lebten, könne sie jedoch «ein Zeichen sein, das für das Evangelium spricht».
Wanke zeigte sich vor dem Hintergrund wachsender Kritik am Keuschheitsgebot für Priester überzeugt, dass kirchlicher Dienst an anderen Menschen «auch in dieser Lebensform gelingen kann». Grundvoraussetzung sei eine klare Entscheidung des einzelnen für den Zölibat.
Die jüngsten Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche hatten die Debatte um den Priesterzölibat erneut entfacht. Mehrere hochrangige Würdenträger hatten in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass die Keuschheitspflicht sich erst im Lauf der Kirchengeschichte herausgebildet habe und nicht aus ihren Ursprüngen stammt.
(Quelle: epd)