In Münster stimmen am Sonntag rund 250.000 Wahlberechtigte darüber ab, ob sie weitere verkaufsoffene Sonntage in ihrer Stadt haben wollen. Es ist bundesweit der erste Bürgerentscheid dieser Art, so der nordrhein-westfälische Landesverband der Initiative „Mehr Demokratie“.
Notwendig geworden war der Schritt, weil der Rat der Stadt ein erfolgreiches Bürgerbegehren gegen die Erweiterung der Zahl verkaufsoffener Sonntage abgelehnt hatte. Die Bürger von Münster haben nun in dem Bürgerentscheid das letzte Wort. Zehn Prozent der Wahlberechtigten, also etwa 25.000 Münsteraner, müssten mit Ja stimmen, damit die Initiative „Freier Sonntag Münster“ angenommen wird. Das vorläufige Endergebnis soll gegen 19 Uhr vorliegen.
Auslöser des Bürgerbehrens war im Mai ein Beschluss des Stadtrates, dass die Geschäfte in der Innenstadt am zweiten Adventssonntag in diesem Jahr und in den folgenden drei Jahren öffnen dürfen. Außerdem waren eine Sonntagsöffnung zum Hansetag im Mai und zum Volksfest Herbstsend im Oktober für die Jahre 2017 bis 2019 geplant.
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sowie die evangelische und katholische Kirche starteten das Bürgerbegehren „Freier Sonntag Münster“ mit dem Ziel, dass der Stadtrat den Beschluss zurücknimmt. Mittlerweile gehören dem Bündnis unter anderem auch die Münsteraner SPD, die Linke und die Grüne Jugend Münster an.