Christliche Werte haben nach Einschätzung von Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) eine breite Basis in der Bevölkerung. «Die christlichen Werte wie Freiheit in Solidarität mit seinen Mitmenschen stoßen zunächst in allen Bevölkerungsschichten auf Zustimmung», sagte Kauder der «Welt am Sonntag».
Von daher könne sich die Union selbstbewusst zum C in ihrem Namen bekennen. «Es ist nicht aus der Zeit», sagte Kauder. Die Unions-Parteien stünden «von allen Parteien den Kirchen am nächsten». Eine Schwächung der Kirchen – etwa in Folge des Missbrauchsskandals – habe damit auch Auswirkungen auf die Partei. Der Unions-Fraktionschef betonte, die CDU habe sehr gute Beziehungen zu den beiden großen Kirchen. «Das kann ich für alle Abgeordneten sagen.» Jedoch sei die CDU «keine konfessionelle Einrichtung». «Wir machen auch keine christliche Politik, sondern wir machen Politik auf der Grundlage des christlichen Menschenbilds», hob Kauder hervor.
Der bevorstehende Papstbesuch sei für ihn «etwas Außergewöhnliches, weil der deutsche Papst in seine Heimat kommt». Er sehe in Benedikt XVI. jemanden, der in seinen Reden zu Glaube und Vernunft «deutlich sagt, was das Christentum auszeichnet und was etwa der Islam noch vor sich hat». Der Papst mache klar, dass das Christentum durch die Aufklärung gegangen ist, sagte Kauder. «Das ist die Modernität, die dem Islam insgesamt leider noch fehlt», fügte er hinzu.
Kauder wird an diesem Sonntag auf der 116. Konferenz der Deutschen Evangelischen Allianz im thüringischen Bad Blankenburg erwartet. Er spricht dort zu einem «Brennpunkt» über Christenverfolgung.
(Quelle: epd)
