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Psalm 91: Zusagen für die Corona-Krise?

Zwei Musiker sprechen über Psalm 91, Gottes Zusagen und Vertrauenslieder in der COVID-Krise. Treffen könne es jeden – aber Gott sei „nicht einfach weg“.

Die Welt seufzt – immer noch. Auch nach 15 Monaten. Manche Auswirkungen der COVID19 Pandemie scheinen derzeit geringer zu sein: Es sterben nicht mehr so viele Menschen daran. Altersheime werden offenbar nicht mehr komplett infiziert. Doch auch jetzt noch gibt es schwerste Krankheitsverläufe. Das PostCOVIDSyndrom ist nur ansatzweise erforscht. Die seelischen Belastungen nehmen zu – und fast alle Menschen sind der gesellschaftlichen Einschränkungen einfach überdrüssig.

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Zuspruch und Ermutigung sind im Sommer 2021 also nicht weniger nötig als vorher. Bestimmte Bibelworte werden seit Ausbruch der Pandemie immer wieder zitiert, denn sie scheinen ein Wort Gottes zur Lage zu sein. Zu diesen Worten gehört der 91. Psalm. „Fürchte dich nicht … vor der Pest, die im Dunkeln lauert, vor der Seuche, die dich am hellen Tag trifft“ – kann ein Bibelwort aktueller sein? So lag es denn fast in der Luft, zu diesem biblischen Gebet eine Musikproduktion zu machen. Unter der Leitung des Produzenten Florian Sitzmann (u.a. Keyboarder bei Söhne Mannheims) entstand ein Album mit elf Liedern. Deren Texte sind vom 91. Psalm inspiriert, wie auch der Titel des Albums „Wie unter Flügeln“ diesem Psalm entlehnt ist.

Therapeutisches Mitbeten

Warum gerade dieser Psalm? Florian Sitzmann dazu: „Oft will uns so ein Gefühl ergreifen wie ‚Mein Gott, da kann man ja jetzt gar nichts machen!‘ oder ‚Jetzt bin ich (oder sind meine alten Eltern) völlig ausgeliefert!‘ oder ‚Meine armen Kinder werden jetzt eine schlechte Zukunft haben!‘. Da hinein setzt dieser Psalm eine tolle Gegenrealität. Das Mitbeten oder das Mitsingen von so einem Lied ist dann einfach eine therapeutische Angelegenheit.“ Aus den Worten und Bildern des Psalms sind Texte voller Vertrauen entstanden. Wenn in der Bibel zum Beispiel die Rede davon ist, dass Gott dich mit seinen Fittichen deckt und du Zuflucht unter seinen Flügeln hast, klingt das im Songtext von Dania König so: „Du deckst mich zu, du deckst mich zu. Unter deiner Liebe finde ich Ruh, daunenweich und federwarm, und wenn ich falle, fall ich in deinen Arm.“

Keine Postkartenromantik

Anfangs war Produzent Sitzmann allerdings eher skeptisch gewesen, ob man diesen Psalm „einfach so“ auf die aktuelle Situation anwenden darf. „Wir haben eine weltweite Krise – und bei uns liegt dieser Psalm auf dem Tisch. Jeder zitiert ihn, als wäre er jetzt für heute, für uns, für jeden Einzelnen gesprochen. Das muss nicht falsch sein. Doch ich hatte irgendwie Schwierigkeiten mit der Vorstellung, dass man aus diesem Psalm so eine Art Postkartenromantik macht, wo man quasi einen Freibrief für jeden Gläubigen erhält:

Wenn du nur an Gott glaubst, dann bleibst du bewahrt, dann wird dir nichts passieren.

Ich persönlich bin bis heute davon überzeugt, dass das nicht die Kernaussage des Psalms ist und dass wir das nicht so übertragen können. Doch gleichzeitig bin ich viel versöhnter geworden mit der Vorstellung, dass wir uns solcher Psalmen und solcher Zeitzeugnisse bedienen dürfen, wenn es bei uns selber ans Eingemachte geht. Wenn wir an bestimmten Stellen Trost oder Halt brauchen, gibt es das durchaus, dass Gott uns sagt: „Ich beschütze dich, selbst wenn du jetzt Angst kriegst.“ Wenn es nicht die Kernaussage des Psalms ist, dass Glaubende stets bewahrt bleiben – was ist denn dann die Kernaussage?

Sitzmann sieht sie vor allem im Beziehungsaspekt des Glaubens. Für Gott seien nicht vor allem Prinzipien wichtig, sondern die Nähe zu ihm. In deutschen Übersetzungen klinge der Psalm oft viel martialischer als im Hebräischen, meint der Musiker. „Es geht nicht nur um Kriegsgeschrei und dass Tausende oder Zehntausende umkommen, sondern es geht auch um diesen fast zärtlichen Bezug Gottes zu einer Person, die an ihn glaubt und die auf ihn die Hoffnung setzt.“

Was ist, wenn es mich doch trifft?

Bei allem Vertrauen auf Gottes Wort – manche Formulierung des Psalms wirft Fragen auf, ja erscheint geradezu unanständig, wenn man sie heute gedankenlos dahinsagt. „Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen“ – dass das in der COVID-Pandemie so nicht stimmt, ist mit Händen zu greifen. Viele kennen in ihrer Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis Menschen, die es eben doch getroffen hat. Florian Sitzmann wehrt sich deshalb entschieden gegen eine „Hebelmechanik“, die man aus dem Psalm ableitet und der man Gottes Handeln unterwirft. Gleich das zweite Lied auf dem Album stellt diese Frage: „Was, wenn doch?“ Der Songwriter Bastian Benoa ist dem nachgegangen und hat getextet:

„Was, wenn doch? Heißt das, dass du dann nicht da bist? Was, wenn doch? Heißt das, dass du mich dann nicht siehst? Was, wenn doch? Heißt das, dass du dann nicht treu bist? Was, wenn doch? Heißt das, dass du mich dann nicht liebst? Bin ich dann besser dran, nur weil ich glauben kann? Bleib ich dann unversehrt, nur weil ich den Einen ehr’? Ich glaub, so läuft das nicht, bei aller Zuversicht. Das ist nicht, was du versprichst.“

Bastian Benoa kann mit einer unbedarften Sicht auf Gottes Wort nicht viel anfangen: „Es gibt Menschen oder auch Gemeinden, die sagen: ‚Ja, wir sind die Erlösten‘ und die irgendwie über den Dingen dieser Welt schweben. Das finde ich sehr schwierig, das sehe ich kritisch.“ Damit stellt der Sänger nicht alle Verheißungen des Psalms in Abrede. „Es stecken so unglaublich viele Sachen drin, die ich für mich in Anspruch nehmen kann!“ Aber er nennt zwei Punkte, von denen er denkt, dass Gott sie so nicht versprochen hat. Zum einen: „Er hat seinen Engeln befohlen … dass du deinen Fuß nicht an einem Stein stößt. Also, ich habe meinen Fuß schon ganz oft an einem Stein gestoßen, und nicht nur buchstäblich, sondern auch im übertragenen Sinne.“ Und zum anderen eben die Aussage, dass allen um dich herum etwas passieren kann, dir aber geschieht nichts. „Alles andere aus dem Psalm bleibt bestehen – nur an diese zwei Stellen habe ich meine Anfrage“, sagt Bastian Benoa.

Es gibt mehr als das körperliche Wohlbefinden. Was Gott uns gibt, ist etwas Ganzheitliches, nicht nur mit unserem Körper, sondern auch mit unserem Herzen und unserer Seele.

Sortieren nach Glaubwürdigkeit?

Was aber bedeutet das für den Umgang mit Gottes Wort? Können wir Menschen einfach unterscheiden, was glaubwürdig ist und was nicht? Können wir uns das Passende aussuchen und alles weglassen, was unseren Erfahrungshorizont übersteigt? Bastian Benoa hat einen interessanten Vergleich für seinen Umgang mit der Bibel. „Das ist wie mit einem Puzzle. Mit welchen Teilen fange ich an? Ich fange immer mit den Teilen an, von denen ich weiß, wo sie hinkommen. Wenn man etwas nicht weiß, legt man es erst mal zur Seite. Das heißt nicht, dass ich die unpassenden Puzzleteile wegschmeißen würde, sondern vielleicht passen die an anderer Stelle zu einem anderen Zeitpunkt. Irgendwann schließen sich die Stellen auf, an denen sie einzuordnen sind. Aber das Puzzle bleibt trotzdem ein Ganzes. Es bleibt ein schönes Puzzle und ich würde es nicht komplett in die Tonne kloppen, nur weil ich ein paar Teile nicht unterbekomme.“

Bibel-Lektion in der Wüste

Doch es steckt noch mehr dahinter, wenn man sich bestimmte biblische Aussagen nicht zu eigen machen mag. Das hat nicht nur etwas mit mangelndem Überblick zu tun. Es kann auch sein, dass man Gott so gut kennengelernt hat, dass man ihn mit einzelnen Bibelworten nicht mehr zu manipulieren versucht. Genau dies war die Situation gewesen, als Jesus in der Wüste vom Teufel auf die Probe gestellt wurde. Ausgerechnet den 91. Psalm zitierte der Teufel, und zwar gerade die Sätze, dass Gott doch seinen Engeln befohlen habe, ihn auf Händen zu tragen, sodass er seinen Fuß an keinem Stein stoßen werde. Deshalb könne Jesus doch mutig und kühn handeln – zum Beispiel von der Zinne des Tempels springen (Matthäus 4,5-7). Doch Jesus weist diese Auslegung zurück.

Dieser Moment in der Wüste ist eine Schlüsselszene auch für das Bibelverständnis: Nicht jede biblische Verheißung gilt jedem Menschen zu allen Zeiten – nicht einmal dem Sohn Gottes! Unterscheidung ist gefragt – und ein Vertrautsein mit dem Wesen Gottes. Bastian Benoa dazu: „Gott testen? Ich glaube persönlich, darauf lässt sich Gott nicht immer ein. Bei ihm ist es ja nicht wie beim Fußball. Dort können wir sagen: Wenn ich so agiere und mich so aufstelle, wird der Gegner wahrscheinlich dieses und jenes tun. Im Glauben ist es aber nicht so, dass ich etwas Bestimmtes mache und dann wird Gott so und so handeln. Mein Gott bleibt einfach souverän. Ja, er lässt sich durch unser Handeln beeinflussen. Wir können beten und er weiß, was uns bewegt, und lässt sich auch von uns bewegen. Aber ich glaube nicht, dass wir Gott steuern können. Dann bliebe Gott nicht Gott, wenn wir ihn in der Hand hätten und durch unser Handeln selbst bestimmen könnten!“

Kein biblisches Lamborghini-Rasen

Die Gefahr, einen Bibelvers zu nehmen und dann leichtsinnig zu werden, ist für Florian Sitzmann aber gar nicht groß: „Ich lese in dem Psalm keinerlei Einladung zu irgendeiner Form von Draufgängertum. Also ich würde mich nicht (selbst wenn ich einen hätte) in meinen Lamborghini setzen und tagsüber mit 320 über die Autobahn rasen – vor dem Hintergrund dieses Psalms. Wenn man den liest, finde ich, kommt man nicht auf so eine Idee. Natürlich gibt es eine Art und Weise, die Gott nicht mehr ins Kalkül zieht, sondern quasi nur noch uns selbst.

Nach dem Motto: ‚Ja, ich hab das Siegel auf der Stirn und deswegen kann ich auch von der Klippe springen.‘ Doch das vergeht einem, glaub ich, spätestens, wenn man auf die alttestamentlichen Geschichten der großen biblischen Figuren namens Mose, Josua, Elia und so weiter schaut. Bei ihnen war alles immer eine Art demütiger Dienst, der Gott im Blick hat.“ Es ist also der größere Zusammenhang der ganzen Bibel, der beim Lesen hilft, die einzelnen Aussagen einzuordnen.

In dem Psalm geht es auch um diesen fast zärtlichen Bezug Gottes zu einer Person, die an ihn glaubt und die auf ihn die Hoffnung setzt.

Respekt und kindlicher Glaube

In der Dramaturgie des Albums steht das Lied „Was, wenn doch?“ gleich an zweiter Stelle. Die naheliegende Rückfrage muss erst einmal angesprochen werden, bevor man sich dann auf die anderen Verheißungen des Psalms einlassen kann. Dieser Aufbau ist bewusst gewählt: „Wir wollten gar nicht erst die Versuchung aufkommen lassen, uns diese Platte so als ein Sonnenuntergangsposter zu Gemüte zu führen“, sagt Sitzmann. „Vielmehr war uns wichtig, mit diesem Psalm in Respekt und gleichzeitig in kindlichem Glauben umgehen zu dürfen.“ Auf diese Weise behält der Psalm sein mutmachendes und glaubensstärkendes Potenzial. Nach aller Rückfrage und Abwägung bleiben doch starke Bilder, gültige Zusagen und kraftvolle Gottesversprechen.

„Gott ist trotzdem unsere Zuflucht und trotzdem unsere Sicherheit“, sagt Bastian Benoa dazu. „Auch wenn es hier irgendwie zu Ende geht, wissen wir, dass wir danach gut aufgehoben sind. Ich denke, das ist es, was uns von den Menschen unterscheidet, die so nicht mit Jesus unterwegs sind und die eben nicht wissen, was danach kommt.“ Also nur Ewigkeitshoffnung? Oder hält der Glaube schon etwas im Diesseits bereit? Bastian Benoa: „Die Ewigkeitshoffnung ist das eine. Das andere ist die Perspektive, dass es mehr gibt als das körperliche Wohlbefinden. Jesus sagt ja: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes – und der Rest kommt dann auch noch. Natürlich ist es wichtig, wahrzunehmen, wie es uns geht. Aber wenn wir das Thema Krankheit nehmen: Entscheidend ist nicht, einfach nur geheilt zu werden. Was Gott uns gibt, ist etwas Ganzheitliches. Jesus hat uns ganz auf dem Schirm, nicht nur mit unserem Körper, sondern auch mit unserem Herzen und unserer Seele. Und ich denke, das ist teilweise sogar übergeordnet.“

Auf diesem Hintergrund ist es für Bastian Benoa sogar von Bedeutung, mit Gottes Engeln zu rechnen, so wie es der Psalm sagt. „Ich habe Freunde, die tatsächlich von einer Engel-Begegnung berichtet haben. Für mich selbst sehe ich das so: Wenn ich meine Kinder ins Bett bringe, will ich es ihnen zusprechen: ‚Die Engel sind um dein Bett herum‘. So ganz greifen kann ich es nicht, aber ich stelle mir es einfach so vor, dass ein oder vielleicht mehrere Engel dasitzen und über ihm oder auch über uns wachen.“

„Gott ist nicht plötzlich weg!“

Was für Florian Sitzmann bei allen berechtigten Rückfragen vom 91. Psalm bleibt, fasst er in einem Liedtext des Albums zusammen: Weil du „Menschen liebst und Menschen wählst und dann nicht einfach fehlst, wenn sie dich rufen, auf dich schauen, nur weil du es sagst.“ Gott beim Wort nehmen, nur weil er es sagt – und dann wird er da sein. Er wird nicht fehlen. Sitzmann erläutert: „Das wäre quasi meine Mindestformulierung. So hab ich das auch erlebt. Wenn etwas aus schwierigen Zeiten hängengeblieben ist, dann dies: Dass Gott uns in diesen Zeiten nicht ferngeblieben ist. Dass er mir nicht fehlt. Ich mag mit ihm hadern und mit ihm ringen: Warum muss das jetzt so sein? Warum kann es nicht anders laufen? Das hat schon Jesus in Gethsemane getan. Andere haben ähnlich gekämpft. Ich glaube aber, so mit Gott zu ringen muss nicht bedeuten, dass er dann plötzlich weg ist. So eine Gottesferne ist eigentlich das Seltenste, was uns passiert. Und wenn, dann geht es oft von uns selbst aus. Meine Erfahrung ist: Er fehlt nicht.“

Links:

Bastian Benoa
Florian Sitzmann


Diesen Artikel schrieb Dr. Ulrich Wendel für die Zeitschrift Faszination Bibel. Er sprach mit Prof. Florian Sitzmann und Bastian Benoa. Faszination Bibel erscheint regelmäßig im SCM Bundes-Verlag, zu dem auch Jesus.de gehört.








2 Kommentare

  1. Guter Beitrag, doch die Hüfte im Kampf ausgerenkt hat sich Jakob und nicht Abraham.
    Bitte nicht als Belehrung verstehen sondern als kleine Korrektur im Text.
    Bärbel

  2. Kein tiefer Fall

    Kein tiefer Fall – gibt es bei Gott. Jede und jeder von uns kann auch in der Coronakrise nicht tiefer fallen als in die geöffnete Hand Gottes. Deshalb besteht der christliche Glaube nicht nur in einem Fürwahrhalten von Überzeugungen, sondern in einem sehr festen Vertrauen in die Realität der Erlösung. Ich denke da auch an den Psalm 23, der den Lebensweg auch durch tiefe und dunkle Täler beschreibt. Denn wir haben einen Berg- und Talführer. Was uns als Christinnen und Christen oft fehlt, vielleicht ohne dass wir es überhaupt merken, ist echtes Urvertrauen. Allerdings was wir alle uns selbst zur Praxis machen können, ist nicht lediglich zum Aufbewahren in der eigenen Seele gedacht. Urvertrauen muss genau wie Liebe, Barmherzigkeit, Vergebung, Gerechtigkeit, Geduld, und ohne Zorn als schlechter Berater, immer auch weiter gegeben werden. Es soll wie beim alttestamentarischen Manna, dass vom Himmel fällt, geteilt werden soll, und sich einem Aufheben und Horten widersetzt. Dabei geht es nicht um ein Verwechseln eines kindischen Glaubens (also einer der mit uns nicht mitgewachsen ist) mit einem kindlichen Glauben. Kinder sind gradlinig, haben meist keine Hintergedanken und sie sagen was sie denken. Als Christinnen und Christen dürfen wir Gott alles sagen, auch unser Klagen oder sogar unsere Anklagen. Etwas wenn liebe Menschen plötzlich versterben, durch Corona, andere schlimme Krankheiten bzw. wenn sie alt und gebrechlich geworden sind. Der Umgang mit Gott und dem Glauben ist keine Schönheitsveranstaltung unseres Lebensstils, sondern er sollte ehrlich sein. So hat ja auch Abram, bevor er Abraham wurde, mit Gott in der Nacht gekämpft. Der renkte ihm eine Hüfte aus. Will sagen: Auch der innere Kampf mit Gott ist erlaubt. Wir dürfen ihn sogar nötigen und im Gebet etwas verlangen, was eigentlich unmöglich erscheint. Gott ist nichts unmöglich. Mit ihm können wir – bildlich gesehen – wie Petrus über das Wasser gehen. Aber wenn wir an der Wirklichkeit seines Geistes zweifeln, verhindern wir dessen Wirkungen. Wie gesagt: Mir und uns fehlt oft das Urvertrauen. Auch im Umgang miteinander. Da gibt es die schöne Übung, mit verbundenen Augen von einer Kiste zu springen. Unten stehen diejenigen, die mich auffangen. So ist dies auf mit dem Schöpfer aller Dinge: Er fängt uns auf. Auch bei unserer letzten Reise. Wir fallen am Ende nicht in den Abgrund, sondern in seine Arme. Aber auch die Entscheidung zum Glauben und Vertrauen kann so ein Vertrauenssprung sein: Nicht ins Bodenlose. Das nennt man einen Existenziellen Akt. Es geht um Leben und Tod.

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