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Das Konklave: Die Papstwahl beginnt

Ab heute entscheidet sich im Vatikan, wer die Nachfolge von Benedikt XVI. als Oberhaupt der katholischen Kirche antritt. Am Nachmittag schließen sich die Türen der Sixtinischen Kapelle und der erste Wahlgang der Papstwahl beginnt. Jesus.de hat die wichtigsten Fakten zum Konklave zusammengefasst.

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Als „Konklave“ (lat. Conclave: „Zimmer“, „abschließbares Gemach“) wird sowohl die Versammlung der Kardinäle zur Papstwahl bezeichnet, als auch der Raum, in dem diese stattfindet.

In der Regel beginnt das Konklave 15 Tage nach Eintritt der Sedisvakanz, maximal 20 Tage danach. Papst Benedikt XVI. beschloss vor seinem Amtsrücktritt jedoch, dass ein Konklave auch früher beginnen darf, wenn alle wahlberechtigten Kardinäle anwesend sind.

Bis zum Jahr 1059 konnte auch das römische Volk an der Papstwahl teilnehmen, seitdem sind die Kardinäle die einzig Wahlberechtigten. Grundsätzlich besteht „Wahlpflicht“, sofern es ihr Gesundheitszustand zulässt. Zur Teilnahme sind sie jedoch nur dann berechtigt, wenn sie nach Beginn der Sedisvakanz das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Zudem legte Papst Paul VI. 1975 fest, dass die Zahl der Kardinäle 120 nicht übersteigen darf. An der aktuellen Papstwahl nehmen 115 Kardinäle teil.

Gewählt werden darf theoretisch jeder männliche, getaufte Katholik. Seit 1378 waren die Päpste jedoch ausnahmslos Mitglieder des Kardinalskollegiums.

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Die Leitung des Konklaves übernimmt der ranghöchste wahlberechtigte Kardinalbischof Giovanni Battista Re. Der 79-jährige Italiener übernimmt die Aufgabe, die eigentlich dem Kardinaldekan Angelo Sodano und dessen Stellvertreter, zugestanden hätte. Diese haben die Altersgrenze von 80 Jahren jedoch bereits überschritten und dürfen nicht an dem Konklave teilnehmen.

Das Konklave findet seit 1878 in der Sixtinischen Kapelle des Vatikans statt. Als Unterkunft für die Kardinäle dient das Gästehaus „Domus Sanctae Marthae„. Während des Konklaves müssen die Teilnehmer vollständig auf Kontakte nach außen verzichten. Damit soll verhindert werden, dass geheime Informationen in die Öffentlichkeit gelangen und, auf der anderen Seite, die Kardinäle nicht durch die Medien beeinflusst werden.

Neben den Kardinälen sind insgesamt 90 weitere Personen indirekt am Konklave beteiligt. Dazu gehören unter anderem das für Verpflegung und Sauberhaltung der Räumlichkeiten zuständige Personal sowie auch Ärzte für Notfälle. Während der Wahlgänge müssen sie das Konklave jedoch verlassen. Zudem müssen sie einen Geheimhaltungseid ablegen.

Um eine babylonische Sprachverwirrung zu vermeiden – schließlich stammen die Kardinäle aus aller Herren Länder – helfen Dolmetscher bei der Verständigung. Diese erfolgt dabei über die Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Deutsch. Auch sie unterliegen der Geheimhaltungspflicht.

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Vor 1996 wurde der Papst von den Kardinälen durch Akklamation oder durch ein verkleinertes Gremium gewählt. Seit Reformen durch Papst Johannes Paul II. sind die Wahlen streng geheim. Die Kardinäle wählen per Stimmzettel, auf die sie mit verstellter Schrift den Namen ihres Favoriten schreiben. Der Wahlsieger benötigt eine Zweidrittelmehrheit. Es finden vier Wahlgänge pro Tag statt. Sollte nach dem 34. Wahlgang kein Papst feststehen, entscheidet eine Stichwahl zwischen den bis dahin führenden Kandidaten. Auch hierzu braucht es eine Zweidrittelmehrheit. Die Kandidaten verlieren bei der Stichwahl ihr aktives Stimmrecht. Der Wahlsieger wird anschließend gefragt, ob er die Wahl annimmt und welchen Namen er tragen möchte.

Nach jedem Wahlgang wird der Außenwelt durch aufsteigenden Rauch angezeigt, ob ein Papst gewählt wurde. Schwarzer Rauch steigt auf, wenn noch kein neues Oberhaupt feststeht, weißer Rauch, wenn ein neuer Papst gefunden wurde. Der Rauch entsteht durch das Verbrennen der Wahlzettel. Für die entsprechenden Färbungen sorgen hinzu gemischte Chemikalien. Sobald ein neuer Papst gewählt worden ist, wird die Kapelle wieder geöffnet und die Glocken des Petersdoms läuten. Der neue Papst wird vom dienstältesten Kardinaldiakon, dem Franzosen Jean-Louis Tauran, auf dem Hauptbalkon des Doms mit den Worten „Habemus Papam“ vorgestellt. Anschließend spendet der neue Papst den traditionellen Segen „Urbi et orbi„.

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