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Deutscher Spendenmonitor: Christen geben gerne

Kirchenmitglieder spenden laut dem Deutschen Spendenmonitor mehr als Menschen ohne Religionszugehörigkeit – und engagieren sich häufiger ehrenamtlich.

Von in Deutschland Lebenden erfassten rund 39 Millionen Kirchenmitgliedern spendeten mehr als 56 Prozent, Menschen ohne Religionszugehörigkeit 46 Prozent, teilte der Deutsche Fundraising Verband am Mittwoch in Berlin mit. Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge 5.000 Internetnutzer zwischen 16 und 70 Jahren in Deutschland analysiert.

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Betrachte man die Altersgruppe über 60 unter den Christinnen und Christen, steige die Zahl der Spendenden auf 62 Prozent im Vergleich zu 52 Prozent unter den Konfessionslosen. Spendende Christinnen und Christen seien mit 45 Prozent in der Gesamtbevölkerung auch ehrenamtlich überdurchschnittlich engagiert, hieß es weiter. Bei Konfessionslosen sind es den Angaben zufolge 39 Prozent.

Professor Tom Neukirchen, Fundraising-Experte und Beirat des Deutschen Fundraising Verbandes weist darauf hin, dass die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland immer schneller schrumpft: Es gibt immer mehr Austritte und immer weniger Taufen. Zugleich gebe es, historisch gewachsen, eine Vielzahl christlicher Hilfswerke, die Spenden sammeln – und in Zukunft in einem immer stärkeren Wettbewerb untereinander um diese schrumpfenden und alternden Zielgruppen stünden. „Es erscheint für Fundraiser vielversprechender, den richtigen Spendenansatz für nicht-religiöse Menschen um 40 zu finden. Da besteht noch viel Luft nach oben“, so Neukirchen.

Starke Spendenbereitschaft auch unter Muslimen

Auch Muslime in Deutschland zeigten ein starkes zivilgesellschaftliches Engagement: 55 Prozent der Menschen islamischen Glaubens seien Spenderinnen und Spender. 52 sind laut Teilergebnis des Deutschen Spendenmonitors ehrenamtlich engagiert.

Die Kultur des Gebens ist nach Aussage der Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising Verbandes, Larissa Probst, «weniger etwas spezifisch Christliches und korreliert mehr mit religiösen Werten wie gelebter Solidarität, Nächstenliebe und Verantwortung für Dritte, die viele Religionsgemeinschaften so oder ähnlich predigen.»

Quelleepd

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4 COMMENTS

  1. mich würde mal interessieren, wie weit hier Spenden gefasst wurden.

    Ich finde es wichtig, zu betrachten, wofür gespendet wurde.

    • Widersprüchlichkeiten in alle Richtungen

      Von in Deutschland Lebenden erfassten rund 39 Millionen Kirchenmitgliedern spendeten mehr als 56 Prozent, Menschen aber ohne eine Religionszugehörigkeit 46 Prozent, teilte der Deutsche Fundraising Verband am Mittwoch in Berlin mit. Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge 5.000 Internetnutzer zwischen 16 und 70 Jahren in Deutschland analysiert. Das wäre sehr schön, wenn es wahr wäre und nicht, wie von mir vermutet, in sich widersprüchlich. Denn immer noch gilt, als auch als nicht widerlegt, dass die beiden großen Kirchen – unabhängig vom jetzigen Traditionsabbruch (oder Kirchenaustritt) – dass seit den 1970er Jahren 1 – 3 % der Kirchensteuerzahler:innen mit dem Evangelium als Kerngemeinde erreicht werden. Die Differenz von 7% scheint mir zu hoch zu sein, auch unter der Annahme dass es eher sich um 1% einpendelt, die meist in unseren Kirchen wirkliche Heimat fanden. Ausserdem wäre es wichtig, wie Chey kritisch anmerkt, inwieweit Spenden erfasst werden und auch die (wirkliche) Einstellung der Spender:innen; dazu zählt auch für welche Zwecke die Spenden vorgesehen sind. Mit dieser Bemerkung verfolge ich nicht die Absicht, den individuellen Glauben Einzelnder infrage zu stellen, was mir nicht zustehen würde. Die ganzen Zahlenarithmetik ist mir nur einigermaßen suspekt und zu willkürlich. Denn selbst zu den unseligen Zeiten eines Adolf aus Braunau am Inn war beispielsweise die Anzahl der Gottesdienstbesucher größer als heute, vielleicht sogar die Kollekten und Spenden, was aber in Summe (insoweit man dies qualitativ vielleicht doch bewerten dürfte) keine höhere Christlichkeit beinhaltet. Denn Täter des Wortes zu sein müsste eigentlich heißen, nicht augenscheinlich gut erkennbaren Antichristen oder auch Antijuden leichtgläubig und ohne Not hinterher zu rennen. Man muss sich in jedem Zeitalter und unter allen Bedingungen der unbequemen Frage stellen, ob man auch bereit ist gegen den Strom zu schwimmen (rechtzeitig, bevor es gefährlich ist). Und ich frage mich, wie man vorgebliche Atheisten befragen kann, aus welchen Motiven sie spenden. Andererseits gibt es erstaunlich viele Leute, die eine Bibel am Bett liegen haben und sogar darin lesen, die schöne Gottesdienste fernsehen, aber nicht einen einzigen Fuß in unsere Kirchen setzen und gar nicht beurteilen können, wie schön es dort auch sein. Die Dunkelziffer der Christenzahlen ist gleichermaßen unklar und ebenso die allgemeine Unmöglichkeiten, anderen Leuten in ihre Seele zu sehen. Die Zahlen lassen sich überhaupt nicht schätzen, zumindest nicht von denen, die sich hinter Zahlen als Schatten verbergen. Spender:innen sind nicht unbedingt gute Menschen, oder Christ:innen – aber auch nicht das Gegenteil. Gleiches gilt für Ehrenamtliche. Die Rechnung die hier aufgemacht wurde im Fundraising-Universum, ist eine Formel mit zu vielen Unbekannten. Nicht böswilliger Humor zum Schluß: Die beste Statistik ist diejenige, die ich ohne viel Federlesens fälschen kann.

      • Ich will mal meine Frage etwas verdeutlichen:

        Bin ich Spender laut dieser Statistik, wenn ich einmal im Jahr 1 Euro spende? Und vielleicht Millionär bin.

        Bin ich Spender laut dieser Statistik, wenn ich an die NPD oder an eine Waffenlobby spende?

        Alle Christen zahlen Kirchensteuer. Zählen solche Mitgliedsbeiträge als Spenden? Und wenn ja, zählen dann auch Partei- und Gewerkschaftsmitgliedschaften? Oder der Kleingartenvereinsbeitrag?

        usw…

        • Von den logischen Untiefen des Fundraising-Universums

          Mit diesen Zeilen antworte ich Chey auf ihren kurzen Kommentar, den ich vollständig gerne teilen kann. Wenn ich im Jahr also nur 1 Euro spende, zähle ich genauso als 1 Spender, als wenn ich ein Multimillionär wäre und daher Millionen aus der Portokasse verschenke. Aber dann stellt sich sogleich die Frage, die niemand verallgemeinernd zur absoluten Wahrheit machen kann: Nämlich was gute oder böse Spenden sind. Wer die Kirche hasst, der hält auch ihre geringste Alimentierung für böse, also nämlich von der Kirchensteuer bis zur Spende. Kann ich die Gewerkschaften nicht leiden, könnte ich dem Arbeitgeberverband etwas zukommen lassen, allerdings glaube ich kaum dass dieser Verband gemeinnützig sein kann wegen seinem doch geringen Vermögen. Allerdings Albert Einsteins Relativitätstheorie als spezielle oder allgemeine Relativitätslehre gilt nur mathmatisch-naturwissenschaftlich, aber nicht für die alternativen Wahrheiten eines Donald Trump. Prozentualzahlen von Anzahl der Spender sagen noch nichts aus über die Höhe der Erträge. Wahrheit und Klarheit würden eher gewahrt durch einfache Gesamtsummen von Spendern, z. B. aus der Mitgliedschaft einer bestimmten Kirche. Ich weiß auch nicht, wie zweifelsfrei eruiert werden kann, ob Spender:innen aus dem kirchlichen Innenverhältnis spenden, oder nur weil sie einen guten Zweck unterstützen möchten. Die Gesamtsummen sagen dann nichts aus über die Frömmigkeit oder Nichtpraktizierung des Glaubens. Bei Konfessionslosen und deren geringere Spendenbereitschaft (von 39% welcher Personalanzahl?) habe ich mir die abenteuerliche Frage gestellt, ob da vermehrt etwa auch ärmere Menschen dazugehören. Und daß man verstärkt Nichtreligiöse um die 40 als kirchliche Spender finden möchte, besitzt doch so ein kleines „Geschmäckle“. Dies erinnert mich leider an einen früheren Pfarrer, der zu Lebzeiten in sehr kurzer Frist 800.000 Mark sammelte von begüterten Spendern, für die er dann eine sensationell vollständige wunderschöne moderne und schuldenfreie Kirche bauen ließ. Ich verbüre mich für diese Wahrheit, ich haben den Herrn durchaus sehr gut gekannt. Es soll sich dabei größtenteils um Geber gehandelt haben, die – auch aus finanziellen Gründen – aus der Evangelischen Kirche lange ausgetreten waren. Böse Zungen berichteten möglicherweise wahrheitsangenähert, er habe ihnen die Ewigen Verdammnis in größter Eindringlichkeit vor Augen gemalt. Mir sind schon im Leben alle möglichen bösen Gedanken im Gehirn gewabert, aber nie kam mir die Idee, mein Obolus im sonntäglichen Kollektenkorb habe mich der Höhe entsprechend von Gott entfernt und mehr Nähe erkauft. Wäre Gott wie ein Mensch für Ärger empfänglich, müsste ihn eher die geringe Anzahl seiner Gottesdienstbesucher sehr verdrießlich stimmen und nicht was sie spenden. Vielleicht war der Jahrhunderte alte Spruch doch nicht naiv, die linke Hand müsse nicht unbedingt wissen was die rechte tut. Zur Ehrenrettung der Ev. Kirche: Sie tut viel Gutes, dabei auch nicht wenig restfinanziert, wozu ansonsen der Staat kräftig seinen Apparat aufplustern und daher viele zusätzliche Kosten verausgaben müsste. Dass die Kirchen reich seien, glaubt heute noch nicht einmal mehr der katholische Papst zurecht.

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