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Dialog: Leiter des lutherischen Ökumene-Instituts würdigt Bemühungen des Päpstlichen Einheitsrats

Nach Kontroversen über die Haltung von Papst Benedikt XVI.
zum Dialog der Kirchen hat der lutherische Ökumene-Experte Theodor Dieter die Bemühungen des Päpstlichen Einheitsrates mit Kardinal Walter Kasper an der Spitze gewürdigt.

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«Kasper kommt es vor allem darauf an, Gemeinsamkeiten darzulegen», sagte der Leiter des Ökumene-Instituts des Lutherischen Weltbunds in einem epd-Gespräch. Zusammen mit Vertretern anderer protestantischer Kirchen nimmt Dieter in Rom an einer Konferenz über den Stand der Zusammenarbeit zwischen den Konfessionen teil.

Die schwierigste offene Frage im Dialog zwischen der katholischen und den aus der Reformation des 16. Jahrhunderts hervorgegangenen Kirchen ist Dieter zufolge die Stellung des Papstes und der Bischöfe. Aus lutherischer Sicht führe ein Weg zur Einigung nicht über eine Akzeptanz des Papstes als Autorität. Der Theologe sieht jedoch die Möglichkeit, die Beschreibung des Ersten Vatikanischen Konzils (1869-1870) über das Papstamt anzuerkennen. Diese widerspreche nicht dem Evangelium. Evangelische Christen hätten jedoch kein ausreichendes «Vertrauen», um sich einem katholischen Kirchenoberhaupt unterzuordnen.

Vierzig Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) und dem Beginn ökumenischer Gespräche müssen aus Sicht des Theologieprofessors heute Unterschiede deutlich gemacht werden «um zu zeigen, was wir im Dialog erreicht haben». Unter Bezug auf die Formel von der «versöhnten Verschiedenheit» kritisierte Dieter die vom ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, propagierte «Ökumene der Profile». Diese habe durch Abgrenzung «viel Schaden» angerichtet. Der vatikanische «Ökumene-Minister» Kasper bemühe sich dagegen, vom Widerstreit zur Zusammengehörigkeit zu gelangen. Kasper sei des ökumenische Gespräch ein «Herzensanliegen», sagte Dieter weiter.

Das dreitägige Symposion «Die Früchte ernten», das am Mittwochabend in Rom zu Ende geht, demonstriere, wie ernst der deutsche Kurienkardinal den Dialog nehme. Kasper gehe energisch gegen «Müdigkeit und Gleichgültigkeit» vor. Die katholische Kirche zeige sich gegenüber der Ökumene als «sehr vielstimmig». Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats sei «sehr aufgeschlossen». Hingegen gehöre die vatikanische Glaubenskongregation «nicht zu den Vorreitern der Ökumene». Bei Teilnehmer des Symposions überwiege der Eindruck, dass die vom Einheitsrat vorgelegte Zusammenfassung der Ergebnisse der Gespräche mit Lutheranern, Methodisten und Anglikanern aus den vergangenen vier Jahrzehnten den Entwicklungsstand richtig wiedergebe.

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Im April läuft das von Papst Benedikt XVI. 2005 um fünf Jahre verlängerte Mandat des Präsidenten des Rates zur Förderung der Einheit der Christen aus. Kasper bot mit Erreichen der vatikanischen Altersgrenze von 75 Jahren vor zwei Jahren seinen Rücktritt an. Als Kandidaten für die Nachfolge gelten der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller und der Baseler Bischof Kurt Koch. Mit einem Wechsel an der Spitze des Einheitsrats wird in diesem Frühjahr gerechnet.

(Quelle: epd)

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