Die "Finkenwalder Rundbriefe" des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer sind Verlagsangaben zufolge erstmals komplett veröffentlicht. Das mehr als 1.000 Seiten umfassende Werk soll am 13. Januar in der Berliner Zionskirche vorgestellt werden.
In der Kirche am Prenzlauer Berg hatte Bonhoeffer 1931/32 als Vikar gearbeitet. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten schloss er sich der kirchlichen Opposition und später auch dem politischen Widerstand gegen das NS-Regime an. In einem Predigerseminar in Finkenwalde bei Stettin bildete er ab 1935 evangelische Pfarrer für die Bekennende Kirche aus. Zwei Jahre später verbot der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, die Einrichtung, die noch drei weitere Jahre verdeckt weiterarbeiten konnte.
In den "Finkenwalder Rundbriefen" berichten Bonhoeffer und seine engsten Mitarbeiter von dem Alltag im Seminar, von strittigen Diskussionen und von belastenden Ereignissen im sogenannten "Kirchenkampf". Bonhoeffer wurde kurz vor Kriegsende, am 9. April 1945, im oberpfälzischen KZ Flossenbürg hingerichtet.
(Quelle: epd)