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Europarat: EKD-Prälat fordert Schutz der Religionsfreiheit

Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernhard Felmberg, hat von den europäischen Staaten eingefordert, die Religionsfreiheit zu schützen.

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 Die Freiheit der Religionsausübung sei ein Menschenrecht «par excellence», sagte Prälat Felmberg vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarates am Dienstag in Straßburg. Er äußerte sich bei einer Debatte zum interreligösen Dialog, zu der im Europarat erstmals Vertreter aller großen Religionen in Europa eingeladen waren.

 «Religion hat einen zentralen Stellenwert in der Gesellschaft und verdient diesen auch», sagte Felmberg. Pflicht des Staates sei es, das Recht auf Religionsfreiheit zu schützen. «Die Pflicht des Staates besteht gegenüber Religionen, nicht gegenüber einer Religion.» Felmberg rief die europäischen Staaten dazu auf, eine positive Haltung zur Religion einzunehmen und zugleich neutral gegenüber Religionen zu sein. «Sich auf Religion einzulassen, fördert das Gute und Friedliche und Wohltätige im Staat.»

 Felmberg forderte vom Staat, die soziale Realität zur Kenntnis zu nehmen und vor diesem Hintergrund die Rechte von Mehrheiten und Minderheiten abzuwägen. Religiöse Minderheiten müssten die Chance bekommen, «auch gesehen und gehört zu werden». Felmberg warb dafür, nicht alle Angelegenheiten, die mit Migration und Integration zu tun haben, auf die Religionsfrage zu reduzieren. «Religion ist nur eine Seite unserer Identität», sagte der EKD-Bevollmächtigte.

 Der Dialog der Religionen müsse von Toleranz und Achtung geprägt sein. Gleichzeitig kritisierte Felmberg: «Wenn die Geistlichen und die Repräsentanten die Landessprache nicht sprechen oder nur sehr eingeschränkt, dann ist das ein Problem.» Ebenso sei es ein Problem, wenn traditionelle und rechtliche Vorschriften von Religionen für unumstößlich erklärt würden. In diesem Zusammenhang verwies er etwa auf die Rolle der Frauen.

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 Auch die Repräsentanten der anderen Religionsgemeinschaften unterstrichen die Notwendigkeit eines religiösen Dialogs. «Wir brauchen den Dialog für eine friedvolle Zukunft», sagte der Chef des des türkischen Religionsamtes Diyanet, Mehmet Görmez, der als muslimischer Vertreter eingeladen war. Er rief dazu auf, sich für ein besseres Zusammenleben als «Gleiche in Würde» einzusetzen.

 Der russische Oberrabbiner der Berel Lazar warnte vor einer Nivellierung der religiösen Unterschiede. Die verschiedenen Religionen auf dem europäischen Kontinent müssten aber Wege finden, einander zu verstehen. Der orthodoxe Patriarch Daniel von Rumänien verwies auf das Engagement der Kirchen für Umwelt oder im sozialen Bereich.

(Quelle: epd)

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