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Evangelische Kirche: Nikolaus Schneider rät von hauptamtlichem EKD-Ratsvorsitz ab

Der scheidende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, rät davon ab, das Ehrenamt des obersten Protestanten hauptamtlich wahrzunehmen.

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Die feste Verankerung in einer Landeskirche bedeutet zugleich eine Erdung des Ratsvorsitzenden, sagte Schneider in einem Gespräch mit dem evangelischen Monatsmagazin "zeitzeichen". "Man bleibt den Menschen an der Basis verbunden – die EKD hat keine unmittelbare gemeindliche Basis."

Die Leitung einer Landeskirche sei auch Entlastung und Erleichterung für den ehrenamtlichen Ratsvorsitz, argumentierte Schneider, der bis 2013 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland war. "Da gibt es viele Menschen, die mitdenken und beraten."

Ein hauptamtlicher Ratsvorsitzender wäre auch mit der derzeitigen Struktur der EKD nicht vereinbar, gibt der Theologe zu bedenken. Die EKD werde von den Landeskirchen getragen und nehme in deren Auftrag ihre Aufgaben wahr. Dabei sei das Amt des Ratsvorsitzenden als ehrenamtliche Aufgabe konzipiert. "Er ist auf ein hohes Maß an Zuarbeit aus dem EKD-Kirchenamt angewiesen", sagte der Ratsvorsitzende.

Schneider betonte, er selbst habe sich als "der erste Sprecher" und die "Machtfrage" entspannt gesehen. Nach seiner Überzeugung haben die von der Basis her bestimmten kirchlichen Strukturen ihren guten theologischen Sinn: "Wir sollten sie also nicht allein an der öffentlichen Wirksamkeit orientieren, unsere Strukturen müssen vielmehr der inneren Logik unserer Kirche entsprechen."

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Der 67-jährige Schneider ist seit 2010 oberster Repräsentant der mehr als 23 Millionen deutschen Protestanten. Der Theologe hatte im Sommer seinen Rückzug ein Jahr vor Ablauf der Wahlperiode angekündigt, um seiner an Krebs erkrankten Frau Anne beizustehen. Das evangelische Kirchenparlament, das vom 9. bis 12. November in Dresden tagt, wählt zusammen mit der Kirchenkonferenz einen neuen Ratsvorsitzenden.

Für die Bestrebungen, die Arbeit der EKD und der kirchlichen Konfessionsbünde enger zu verzahnen, erwartet der Ratsvorsitzende Fortschritte auf der Synodentagung. Es gehe darum, die Grundordnung der EKD so zu verändern, dass deren "Kirche Sein" deutlicher zum Ausdruck komme. Eine entscheidende Frage sei, wie das künftige Miteinander der unierten und lutherischen Landeskirchen sowie der EKD beim Zusammenwirken der Leitungsorgane und der Ämter gestaltet werde. "Ich bin zuversichtlich, dass wir auf der Synode entscheidende Schritte weiterkommen", der Theologe. 

(Quelle: epd)

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