Bis zu 100.000 Besucher möchte der Kirchentag für sein Programm begeistern. Die Veranstalter versprechen einen „Schmelztiegel aus gesellschaftlichem Dialog, Glaubensfragen und Kulturhighlights.“
1.500 Veranstaltungen an über 60 Orten in Hannover. Über 3.000 Bläserinnen und Bläser, 1.200 Sängerinnen und Sänger, über 500 Initiativen im Markt der Möglichkeiten auf der Messe und 650 Gesprächsgäste aus dem In- und Ausland – all das erwartet Teilnehmende beim Evangelischen Kirchentag vom 30. April bis 4. Mai in Hannover.
Bibelarbeit, Bibelwerkstatt + Gebetszeiten
Zum geistlichen Programm zählen die täglichen Bibelarbeiten, Abendmahl, Andachten, (Musik-) Gottesdienste und Impulse zu verschiedensten Themen rund um den gelebten Glauben. Angeboten werden „Erlebniscamps“ zu biblischen Geschichten, das Bibelmobil, Tagzeitengebete, der Kreuzweg als Kunstprojekt, biblische Geschichten als Musical, ein Jeremia-Workshop, die Bergpredigt – Utopie und Praxis, die Bibelwerkstatt, Pilgerpfade, Bibelzeiten, biblische Kalligrafie, Hagar & Bathseba, Bibel & Minecraft und vieles mehr.
Das geistlich-liturgische Programm des Kirchentages soll in diesem Jahr mit dem gesellschaftspolitischen Programm stärker verschränkt sein, heißt es. „Glaube findet nicht im privaten Kämmerlein statt,“ sagt Generalsekretärin Kristin Jahn. „Er wirkt sich aus. In Zeiten, in denen sich Politiker wie Donald Trump als Erlöser bezeichnen, weichen wir einem Thema nicht aus: dem Missbrauch der Religion.“
Demokratie leben und gestalten
Traditionsgemäß nehmen gesellschaftliche und politische Themen einen breiten Raum im Programm ein. Ein Schwerpunkt soll deshalb laut Kirchentag die „gemeinsame Suche nach einer stabilen demokratischen Basis“ sein. „Die letzten Monate und Wochen haben uns sehr deutlich gezeigt: Demokratie, Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit, soziale Teilhabe sind nicht gottgegeben“, so Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund. Sie müssten geachtet, verteidigt und erkämpft werden. „Wir rufen auf, wenn ihr Demokratie leben und gestalten wollt: Kommt mit uns nach Hannover! Wir können zeigen, dass wir mehr gemeinsam haben, als uns trennt.“
Beteiligt sein werden laut Ankündigung Bundesministerinnen und -minister, Spitzen von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen, Aktivistinnen, Kirchenleitende, Vertreterinnen der Sozialverbände sowie bekannte Namen aus Wissenschaft, Kultur und Internet.
Verantwortung für Versagen
Verantwortung für Versagen in Kirchen und auch beim Kirchentag selbst soll übernommen werden, indem Betroffenen sexualisierter Gewalt in mehreren Formaten die Möglichkeit gegeben werde, ihre Geschichten, ihr Leid und ihre Forderungen öffentlich zu machen und ins Gespräch zu bringen. Die Podien, Workshops, Gottesdienste und Kulturbeiträge seien von und mit Betroffenenvertretungen vorbereitet worden, welche sich auch vor Ort aktiv einbringen sollen.
Der Kirchentag kündigt außerdem an, dass in Hannover ein besonderes Gewicht auf „partizipative Veranstaltungsformate“ gelegt werden soll. In den Räumen der Volkshochschule in Hannover entstünde dazu ein „Workshophaus“ mit einer großen Bandbreite an interaktiven Diskussionsformaten.
Kultur auf kleinen und großen Bühnen
Viel Kultur gibt es auf den Open-Air Bühnen (Platz der Menschenrechte, Opernplatz) sowie in einigen Messehallen. Dazu kommen zahlreiche Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen auf kleineren Bühnen in der Stadt.
Auftreten werden unter anderem Max Herre und Joy Denalane, die mit dem Konzert „Alles Liebe“ ein Zeichen für ein respektvolles und demokratisches Miteinander setzen wollen. Ebenso erwartet werden Judy Bailey, Samuel Harfst, Andi Weiss, Sam Samba, Bodo Wartke, Martin Pepper, Jupiter Jones, 2schneidig, Jamaram & JahcoustiX, der Jazzmusiker Nils Landgren, Clemens Bittlinger, Ekkart von Hirschhausen, Habakuk und der Klarinettist Giora Feidman.
Link: Das Programm des Kirchentags in Hannover
Jesus liebt Quermenschen und alle Stammtischbrüder
Lieber Stammtischbruder, Sie schreiben: „Ohje, ich erwarte erneut eine pseudofromme Show beim Kirchentag, die unverschlüsselten Botschaften wie „Trump und der Mißbrauch der Religion“, oder die „gemeinsame Suche nach einer stabilen demokratischen Basis“, zeigt schon an von wo der Wind weht! Trump-Bashing, und den zur Schau getragenen Schulterschluß der links/grünen Minderheit im Land werden vermutlich die Tage bestimmen, flankiert von woken Provokationen. ( ich denke an die Abschlussrede des letzten Jahres „Gott ist queer“ ) – Zitat Ende
Natürlich und immer wieder wird, nicht nur von Ihnen, jenes auch durch die AfD verbreitete Narrativ zum Besten gegeben, wie und wo überall die linksgrüne Minderheit dominiert. Die Abschlusspredigt, die ich hörte und die sehr viele überzeugte Christinnen und Christen die live dabei waren, sehr richtig verstanden haben, wird sogar nach einer Zeit von fast zwei Jahren immer noch böswillig verzerrt. Es ging um jene Minderheiten von Menschen mit einer anderen Orientierung der Sexualität, also hier Transmenschen oder andere, für die der Prediger mutige Worte fand und die dann vorallem früher in unserer Gesellschaft generell gemieden, sondern von Adolf Hitlers Regiem in Gaskammern brutal ausgemerzt wurden. Noch bis 1969 wurden diese Menschen regelrecht mit dem Strafrecht überzogen. Ich halte dies für einen Skandal, für sehr unchristlich und es wäre vergleichsweise so, als wenn heute Menschen ein Arm oder ein Bein abgeschnitten wird, weil Radikale entgegen den Menschenrechten, nun alle Mitmenschen mit einer anderen Sexualität, praktisch einen wesentlichen Teil deren Identität verdammen. Dies ist gegen bessere Wissen nicht nur extrem mittelalterlich, sondern grundgesetzwidrig. Da kann ich nur noch an damaligen Hexenglauben erinnern gegenüber Kräuterfrauen, die lediglich sonderbar waren. Aber das reichte schon, sie auf den Scheiterhaufen zu bringen. Transmenschen, auch Kinder, haben in den USA vor den begnadigten Schlägerbanden der Rechtsradikalen, die gern brutale Gewalt gegenüber anderer Sexualität und Politik ausüben, also wie damals viele der Kongressmitglieder, eine wirkliche Todesangst. Übrigens, Menschen mit einer anderer Sexualität werden – was man ständig auch im Parlamentsfernsehen sich selbst ansehen kann – durch dümmlichen AfD-Spott beleidigt und menschlich herabgewürdigt. Es gibt halt nur Mann und Frau und jeder dazwischen ist eine Fehlgeburt. Zum Glück behauptet noch niemand, die seien gar keine Menschen wie wir Normalos. Wir, wo es Vater, Mutter und Kind und damit die heilige Familie gibt. Die Realität ist dort auch nicht immer paradiesisch, denn es menschelt leider überall.
Jeder Mensch ist so, wie er geboren ist und mit seiner Identität auch im wesentlichen bleiben muss, von Gott sehr geliebt und sollte zumal von uns Christinnen und Christen, auch wie jeder andere Zeitgenosse, Akzeptanz finden. Dahinter wird zurecht kein Kirchentag und kein Katholikentag je wieder zurück gehen. Das hat mit der grünen Partei genauso wenig zu tun wie CDU, CSU, SPD und alle anderen (außer der AfD). Und fast habe ich noch den Eindruck, mit der vorausgeahnten Kritik an Trump auch auf dem Kirchentag wollten Sie indirekt ausdrücken, dass Donald Trump doch vielleicht guter Bote des Himmels sei. Trump ist so wenig Christ wie ein Tiger Heu frisst. Er hat den Staat USA mit seiner Familie und seiner Firma fusioniert und menschenverachtend wie er auftritt, ist schon eine sehr hohe Kunst des Negativen. Ich halte solche Ideen, auch nur angedeutet, für zumindest missverständlich und wenn zutreffend einfach gegen den gesunden Menschenverstand verstoßend. Trump sagt was er macht und da nutzt es auch wenig, daß er sich gleich auf zwei Bibeln vereidigen ließ. Außerdem haben wir schon jetzt bei uns einen Abgrund an Populismus im Lande und man würde gerne einen Rambozambo haben, der die Grenzen abriegelt und das Recht für Flüchtlinge und Asylanten einfach abschafft Schöne neue Welt, wo Jesus nochmals an unser modernes Kreuz muss, weil wir ihn im Mittelmeer ertrinken und an der Grenze verhungern lassen. Also wo jeder Flüchtling das Kainsmal trägt, er sei – insbesonderer als junger Mann und/oder Moslem – genetisch ein eigentlicher Gewalttäter. Und wenn man dies verneint, darf man gerne dem Denkverbot anheimfallen und verdächtigt werden, man habe Spaß dass ausländische Menschen die andere Menschen niedermetzeln. Natürlich denkt so kein vernünftiger und einigermaßen mit Verstand versehener Mensch. Aber alle Populisten behaupten durch Vereinfachungen daß alle Katzen grau sind, auch die es nicht sind. Die Kains dieser Welt, auch wenn wir ihr Tun zurecht auch verdammen, wird niemand durch einen Zauberstab abschaffen können. Die gibt es bei uns uns bei Flüchtlingen. Was hilft ist bessere Integration und wenn man weiß wer und wo wann ins Land kommt.
Lieber Bernd Hehner, also ich habe kein Problem damit ihre andere Sichtweise auf theologische und gesellschaftspolitische Themen stehen zu lassen. Aber manchmal überfordern sie mich. Wir sprechen vom Kirchentag und sie machen einen Sprung zu Adolf Hitler und fabulieren von abgeschnittenen Gliedmaßen und Hexenverfolgung. Sorry aber da komm ich nicht mehr mit, nichts gegen eine rege Fantasie, aber wir sollten nicht hysterisch werden!
Ohje, ich erwarte erneut eine pseudofromme Show beim Kirchentag, die unverschlüsselten Botschaften wie „Trump und der Mißbrauch der Religion“, oder die „gemeinsame Suche nach einer stabilen demokratischen Basis“, zeigt schon an von wo der Wind weht!
Trump-Bashing, und den zur Schau getragenen Schulterschluß der links/grünen Minderheit im Land werden vermutlich die Tage bestimmen, flankiert von woken Provokationen. ( ich denke an die Abschlussrede des letzten Jahres „Gott ist queer“ )
Beinahe lustig ist es den „Rechten“ Missbrauch der Religion vorzuwerfen und selbst leidenschaftlich (linke) Politik zu befeuern.
Die merken das gar nicht, so angetörnt sind sie von ihrem Kampf gegen rechts und der Gewissheit, sie sind die Guten.
Ich bin ja ein Verfechter der strickten Trennung von Kirche und Staat und meine das Evangelium sollte die Botschaft der Kirche sein.
Dies wäre auch meine Empfehlung an die evangelikalen Brüder in den USA.
Aber irgendwie ist der Kulturkampf in die Kirche getragen worden, die Spaltung der Gesellschaft setzt sich hier fort und fordert entweder einen Kompromiß oder einen klaren Schnitt !