Papst Benedikt XVI. hat anlässlich des fünften Todestages von Johannes Paul II. (1920-2005) das Lebenswerk seines Vorgängers gewürdigt. Selbst in der langen Krankheitsphase gegen Ende seines Lebens habe dieser das Leiden bis zum Schluss in unerschütterlicher Glaubensgewissheit ertragen, sagte er am Montag bei einer Gedenkmesse.

  Die Messe im Petersdom wurde vom eigentlichen Todestag am 2. April vorgezogen, da in der katholischen Kirche am Karfreitag keine Eucharistiefeiern abgehalten werden.

 Johannes Paul II. habe sich während seines langen Pontifikats bemüht, «das Recht mit Entschiedenheit, ohne Schwäche und ohne Zögern vor allem dann zu verteidigen, wenn es Widerstand, Feindschaft und Ablehnung ausgesetzt war», erklärte Benedikt in seiner Predigt. Der jetzige Papst prägte seit 1981 als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation das Wirken seines Vorgängers entscheidend mit.

 Benedikt bezeichnete Johannes Paul II. als Vorbild an Großzügigkeit. Sein polnischer Vorgänger habe die Fähigkeit besessen, «ohne Einschränkung, Maß und Berechnung zu schenken». Johannes Paul zeichnete den Worten seines Nachfolgers zufolge «überreichliche und unbedingte Liebe» aus.

 Benedikt trieb das kurz nach dem Tod des 1978 ins Papstamt gewählten Johannes Paul eingeleitete Seligsprechungsverfahren für seinen Vorgänger vor kurzem entscheidend voran, indem er ihm gleichzeitig mit Papst Pius XII. den «heroischen Tugendgrad» zuerkannte.

 Das für die Erhebung zu Ehren der Altäre ebenfalls nötige Wunder erkannten die im Vatikan zuständigen Ärzte nicht an. Es sei nicht sicher, dass die Heilung einer Ordensfrau von der Parkinsonschen Krankheit auf Einwirken des Verstorbenen zurückgeht, hieß es.

(Quelle: epd)