Ab dem 13. März können Kinobesucher in Deutschland den neuen Bonhoeffer-Film sehen. Kritik an dem Werk kommt unter anderem von Theologen und der Familie des Widerstandskämpfers.
Der Film von Regisseur Todd Komarnicki erzählt die Geschichte des deutschen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der im Dritten Reich zum Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime wurde. Hitler ließ ihn kurz vor Kriegsende im April 1945 hinrichten. Der Film ist prominent besetzt. Neben Hauptdarsteller Jonas Dassler wirken unter anderem Moritz Bleibtreu und August Diehl in der irisch-belgischen Produktion mit.
Jetzt bringt der Verleiher Kinostar den Film in die deutschen Kinos. „Es gibt für ‚Bonhoeffer‘ ein großes Interesse – nicht nur von an christlichen Themen interessierten Zuschauern, sondern auch von geschichtsinteressierten und an humanistischen Themen interessierten Besuchern, sowie natürlich Schulen“, sagt Kinostar-Geschäftsführer Michael Rösch, „In einer Zeit, in der die Gefahr von rechts wieder wächst, ist es ein wichtiger Film, gerade für Jugendliche.“
„Geschichte verdrehendes Biopic“
Genau an diesem Punkt jedoch setzt die Kritik an „Bonhoeffer: Pastor. Spy. Assassin“ (Pastor. Spion. Attentäter) an. So erklärten die Nachkommen der Bonhoeffer-Geschwister in einem offenen Brief, die Produktionsfirma Angel Studios habe ein „die Geschichte verdrehendes Biopic“ auf den Markt gebracht, das Bonhoeffer zu einem „evangelikalen Heiligen“ stilisiere und mit einem Filmplakat werbe, auf dem Bonhoeffer eine Pistole in der Hand hält. Sie kritisierten weiter, dass „das Vermächtnis von Dietrich Bonhoeffer zunehmend von rechtsextremen Antidemokraten, Fremdenfeinden und religiösen Hetzern verfälscht und missbraucht wird.“ Wer sich auf Dietrich Bonhoeffer für die Rechtfertigung antidemokratischer, fremdenfeindlicher Bestrebungen berufe, sei falsch informiert oder handle böswillig. Die zunehmende „Trivialisierung und Verkitschung“ von Bonhoeffers Vermächtnis habe diesem Missbrauch Vorschub geleistet.

Kritik von Theologen und Schauspielern
Auch mehrere deutsche und US-amerikanische Theologen kritisierten den Film. In einem offenen Brief in der ZEIT-Beilage Christ & Welt (Nr. 44, 17. Oktober 2024) warnten sie, dass christliche Nationalisten in den USA den NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer für ihre Zwecke instrumentalisieren. Dietrich Bonhoeffers Leben und Werk würden in diesem Milieu der USA zunehmend dazu benutzt, politische Gewalt zu legitimieren, hieß es in dem Brief. „Jeder Versuch, Dietrich Bonhoeffer und seinen Widerstand gegen Hitler als Legitimation für heutige politische Gewalt heranzuziehen, ist entschieden zurückzuweisen.“
Einige der mitwirkenden Schauspieler schrieben im November, sie seien „tief besorgt über den Missbrauch unseres Films und des Vermächtnisses von Dietrich Bonhoeffer durch christliche Nationalisten“. Unterzeichnet wurde das Statement unter anderem von Hauptdarsteller Jonas Dassler und August Diehl. Der Film würde etwas ganz anderes erzählen „als das, was einige wenige Radikale aus ihm machen wollen“.
„Umdeutung und Verzerrung“
Der Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Jörg Skriebeleit, erklärte, der Spielfilm mit seinen fiktionalen Elementen sei „nicht das eigentlich Problematische“, sondern wie er vom US-Filmvertrieb „neu aufgeladen“ werde. Dabei finde eine „Umdeutung und Verzerrung des Symbols Bonhoeffer“ statt. Es sei nicht nur eine Vereinnahmung, sondern eine komplette Umzeichnung und Instrumentalisierung der historischen Figur Bonhoeffer und auch seiner Theologie.
Niemand wisse letztlich, wer Bonhoeffer wirklich gewesen sei, sagt Skriebeleit. „Aber dass er für seine urchristlichen, urhumanistischen, antitotalitären, anti-antisemitischen Haltungen hier in Flossenbürg ermordet worden ist, das ist der Mensch Dietrich Bonhoeffer.“ Aufgabe der Gedenkstätte sei es, „alle Symbolisierungen und Instrumentalisierungen kritisch zu hinterfragen, um dem Menschen gerecht zu werden.“
Quellen: epd, Kinostar, Angel Studios, NZZ, ZEIT, www.dietrich-bonhoeffer.net
Gegen den abnormen Schwachsinn des neuen Bonhoeffer-Filmes
(Alle angegebenen Zitat entstammen dem Buche : Dietrich Bonhoeffer: Widerstand und Ergebung.
Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft. Hrsg. v. Eberhard Bethge. Neuausgabe. 2. Aufl. München 1977)
„Die Situation, in der sich das Buch präsentiert, hat sich tiefgreifend verändert.“ (S. 5) Das schreibt in seinem Vorwort Eberhard Bethge. Lange hätten sie gezögert, sagt er, in den Aufbau von »Widerstand und Ergebung«, wie dieser 1950/51 entworfen und festgelegt worden war, also vorlag, einzugreifen. Bethge nennt Bonhoeffers Aufzeichnungen aus seiner Tegeler Haft Meditationen. In der Tat, mit keinem anderen Worte kann charakterisiert werden, was Bonhoeffer eigentlich mit seinen Aufzeichnungen aus seiner und über seine Gefangenschaft bezweckte. Er bezweckte, ein adäquates Bild über den kirchlichen Verfall und den theologischen Zerfall des deutschen Protestantismus, welche jeden noch vorhandenen Rest einer Volksfrömmigkeit zerstört haben, abzugeben, ein kirchlicher Verfall und zugleich ein theologisch-wissenschaftliches Zerfallen, welche nicht schrecklicher und grausamer hätten sein können. Diese bodenlosen und abgrundtiefen Verfalls- und Zerfallserscheinungen des deutschen Protestantismus signalisieren bereits die Überschriften : „Nach zehn Jahren. Rechenschaft an der Wende zum Jahr 1943“ (S. 11–27), „Ohne Boden unter den Füßen“ (S. 12), „Wer hält stand?“ (S. 12–14), „Civilcourage?“ (S. 14–15).
Diese Überschriften einmünden entweder in Erfolg („Vom Erfolg“. S. 15–16) oder Misserfolg („Von der Dummheit“. S. 16–18). Über die menschliche Dummheit, die Bonhoeffer zurecht für das größte Vergehen, dessen sich ein Mensch schuldig auf Erden machen kann, hält, schreibt er : „Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen.“ (S. 17) und „Das Wort der Bibel, daß die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit sei (Psalm 111, 10), sagt, daß die innere Befreiung des Menschen zum verantwortlichen Leben vor Gott die einzige wirkliche Überwindung der Dummheit ist.“ (S. 18). Das letzte Zitat ist äußerst bemerkenswert, denn es konfrontiert die beiden entgegengesetzten menschlichen Pole unmittelbar miteinander, zwischen denen sich jedes menschlich individuelle Leben abspielt, welche lauten, innere Befreiung und innere Gefangenschaft des menschlichen Lebens.
Wer sich aus seiner inneren Gefangenschaft, in der die Dummheit einen Menschen gefangen hält, befreien lassen will, sollte das biblische Wort, dass die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit sei, beherzigen. Wer dieses Wort beherzigt, überwindet seine eigene Dummheit, deren eigentlicher Sinn Taubheit, Taubheit gegenüber dem Wort Gottes, ist. Dummheit ist Taubheit gegenüber Gottes Wort, wer dumm ist, ist taub gegenüber den göttlichen Weisungen und Befehlen, die an jeden Menschen ergehen, damit dieser sein ewiges Ziel nicht verfehle, denn das kreatürlich von Gott erschaffene Leben des Menschen, nicht dessen natürlich vorgegebenes, das nur den äußeren Rahmen jenes inneren und wirklich wertvollen menschlichen Lebens darstellt, strebt, vielmehr muss einem Ziele nachstreben, das in der Ewigkeit, nicht in der Gegenwart, liegt. Das lehren sowohl Thomas von Aquin und die beiden bedeutendsten christlichen Philosophen der Gegenwart, Étienne Gilson (1884–1978) und Josef Pieper (1904–1997).
Die praktische Überwindung der angeborenen menschlichen Dummheit, schreibt Bonhoeffer, liegt in der Erlangung einer immanenten Gerechtigkeit („Immanente Gerechtigkeit“. S. 19–20). In dem diesen Kapitel vorhergehenden Abschnitt schließt Bonhoeffer aus, dass sein Verdikt menschlicher Dummheit Menschenverachtung sei. Zu immanenter Gerechtigkeit schreibt er: „Von hier aus wird uns verständlich, warum die aristotelisch-thomistische Ethik die Klugheit zu einer der Kardinaltugenden erhob.“ (S. 19) Das hieße, wer seine innere angeborene Taubheit und Verlorenheit gegenüber Gott aufzugeben bereit wäre, sollte prüfen, was eine oder die aristotelisch-thomistische Ethik über Klugheit zu sagen hätte. Dazu hat bereits der katholische Philosoph Josef Pieper mehrere Bücher geschrieben : 1937 »Traktat über die Klugheit« und 1964 »Das Viergespann, Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß«. Solches dezidiert christliches Schrifttum, wie das des Aristoteles, Thomas von Aquins, Étienne Gilsons und Josef Piepers, hätten die nordisch protestantischen Universitäten Deutschlands auf ihren philosophischen Lehrplänen stehen haben müssen, stattdessen ergehen sie sich in einer Orgie ideologischen Schwachsinns von Genderismus und Wokeismus.
Bonhoeffer muss bereits geahnt haben, dass dem modernen Menschen das Gefühl für Qualität gänzlich abgehen und verloren gehen wird. Er schreibt in dem Kapitel „Qualitätsgefühl“ (S. 21–23), „Qualität ist der stärkste Feind jeder Art von Vermassung. Gesellschaftlich bedeutet das den Verzicht auf die Jagd nach Positionen, den Bruch mit allem Starkult, den freien Blick nach oben und nach unten, […] die Freude am verborgenen Leben wie den Mut zum öffentlichen Leben. Kulturell bedeutet das Qualitätserlebnis die Rückkehr von Zeitung und Radio zum Buch, von der Hast zur Muße und Stille, von der Zerstreuung zur Sammlung, von der Sensation zur Besinnung, vom Virtuosenideal zur Kunst, vom Snobismus zur Bescheidenheit, von der Maßlosigkeit zum Maß.“ (S. 22 f.) Wer Bonhoeffers Rückkehrforderung ernst nimmt, könnte sich beispielsweise an dem abnormen Schwachsinn von ideologisierten Hollywood-Filmen, wenn er über einen längeren Zeitraum einem solchen gotteslästerlichen Unternehmen unterhaltender Zerstreuung ausgesetzt wäre, nur mit dem Anzeichen äußerster Bestürzung und Erschütterung nähern, suggeriert und illusioniert jedes kinematographisches Geschehen eine ihres wirklich materiellen Gehalts entkleidete Unwirklichkeit, die die Wirklichkeit jedes gelebten menschlichen Lebens in Verdeckung hält.
Abschließend seien noch Zitate Bonhoeffers vorgebracht, die unsere gegenwärtige apokalyptische Situation zu erhellen helfen. „Es schien […] zu den unveräußerlichen Rechten menschlichen Lebens zu gehören, sich einen Lebensplan entwerfen zu können. Damit ist es vorbei. Wir sind durch die Macht der Umstände in die Situation geraten, in der wir darauf verzichten müssen, für den kommenden Tag zu sorgen (Matthäus 6, 14).“ (S. 24) – „Uns bleibt nur der sehr schmale und […] kaum noch zu findende Weg, jeden Tag zu nehmen, als wäre er der letzte, und doch in Glauben […] so zu leben, als gäbe es noch eine große Zukunft.“ (S. 25), denn in einem Leben, das in Ehrlichkeit vor Gott gelebt wird, gibt es nur Unterwerfung, Ausharren, Geduld und Dankbarkeit. (S. 43). Wenn ein Leben vor Gott Befreiung bedeutet, bedeutet Gefangenschaft nach Bonhoeffer Trennung von der Zeit, Ausscheiden aus der Zeit und Trennung von Gott. Erfüllte und unerfüllte Erlebnisse existieren dann nur in der Erinnerung, Selbsttäuschung wäre Idealisierung, Illusionierung der Vergangenheit und der Gegenwart. Stattdessen fordert Bonhoeffer Nüchternheit. Bonhoeffer war der festen Überzeugung, dass in hundert Jahren, also jetzt in der Gegenwart, alles vorbei sei : „Warum in 100 Jahren alles vorbei ist“ (S. 45).
Der Mensch habe weder Besitz, der die Zeit überdauert, noch eine Aufgabe, die die Zeit überdauert. Der Traum sei die Flucht vor dem Erlebnis der Zeit, deswegen erschrickt der Mensch, wenn er aus einem Traum erwacht. Bonhoeffer sieht hier bereits klar und deutlich, dass die dreihundert Jahre währende Moderne (1801–2100) einem Erwachen aus einem Traume gleichkommt. Aus diesem Grunde kann er sagen: „Ich spüre […] immer mehr, wie alttestamentlich ich denke und empfinde.“ (S. 175). Generell merkt er an: „Die Harnacksche Akademiegeschichte hat mich sehr beeindruckt […] Es gibt heute so wenige Menschen, die an das 19. und 18. Jahrhundert noch innerlich und geistig Anschluß suchen; die Musik versucht sich aus dem 16. und 17. Jahrhundert zu erneuern, die Theologie aus der Reformationszeit, die Philosophie aus Thomas von Aquino und Aristoteles, die heutige Weltanschauung aus der frühgermanischen Vergangenheit – aber wer ahnt überhaupt noch, was im vorigen Jahrhundert […] gearbeitet und geleistet worden ist, und wieviel von dem, was sie gewußt haben, ist uns bereits verloren gegangen!“ (S. 255).
Auch den Sieg des naturwissenschaftlichen Denkens über das geisteswissenschaftliche nimmt Bonhoeffer als Anlass, a) protestantische Kirche, b) protestantische Theologie und c) allgemeine Volksfrömmigkeit in einem dunkelen, sehr schattenhaften Licht zu sehen: „Das Weizsäcker’sche Buch über das »Weltbild der Physik« beschäftigt mich […] sehr. Es ist mir […] deutlich geworden, daß man Gott nicht als Lückenbüßer unserer unvollkommenen Erkenntnis figurieren lassen darf; wenn […] – was sachlich zwangsläufig ist – sich die Grenzen der Erkenntnis immer weiter herausschieben, wird mit ihnen […] Gott immer weiter weggeschoben und befindet sich demgemäß auf einem fortgesetzten Rückzug.“ Aus diesem erhellt sich, dass die märtyrerhafte Gestalt Dietrich Bonhoeffers nicht ihrer filmischen Verwurstung entgehen konnte, denn, wie heißt in Kap. 12 der Johannes-Apokalypse, der Widersacher Gottes trage sechs Namen : 1. der rote Drache, 2. die alte Schlange, 3. der Teufel, 4. Satan, 5. der Verführer der ganzen Welt und 6. der Verkläger der Brüder. Einen von diesen Namen hat sich die technische Hollywood-Industrie der Zerstörung menschlicher Träume selber gegeben und selber zugeschrieben, nämlich ein Verführer der ganzen Welt sein zu wollen. In dieser Funktion wird ein Horror-Bild von Bonhoeffer gezeigt, dem er in Wirklichkeit in gar keiner Weise entsprach. Diese technische Verwurstungs-Industrie, die vor einem milliardenhaften Massen-Abschlachten von Tieren nicht Halt machen kann, bemächtigt sich in ihrer Hollywood-Variante eines Zeugen des lebendigen Gottes, für den Bonhoeffer in den Tod gegangen ist, um ihr vollkommen falsches Weltbild, nämlich das eines ständigen technisch-industriellen Fortschrittes, denjenigen Menschen, die sich diesen abnormen Hollywood-Schwachsinn antun, aufzuoktroyieren und zu suggerieren, damit sie in einem zweifelhaften Gefühl weiterleben können, dass der bereits eingetretene apokalyptische Welt-Zerfall spurlos an ihnen vorbei geht. Errare humanum est. Pereat mundus, soll heißen, die Welt will betrogen werden. Auch das ein Szenario aus Kap. 12 der Johannes-Apokalypse. Schlafe weiter, deutscher Michel.
Jeder sollte sich seine Meinung bilden
Lieber EinFragender: Ich wäre glücklicher Sie hätten den Satzteil „GEGEN DIE JEWEILS ANDERE SEITE“, nicht in den ansonsten richtigen ersten Satz genommen. Es geht ja nicht wie bei einem Pingpong-Spiel darum, daß Unwahrheit mit Unwahrheit sowie Hetze mit Hetze beanwortet wird. Sondern daß unsere teilweise rechtsradikale AfD Unwahrheit, Halbwahrheit, Hetze und Verschwörungstheorien praktiziert. Sodass sich der Staat hier daher wehren muss, sowie wir als Bürger:innen. Uns also in letzter Konsequzenz fragen müssen, ob ein Verbotsantrag gegen die AfD sinnvoll wäre. In der Tat lässt sich der Film über Dietrich Bonhoeffer sehr gut instrumentalisieren, wenn er selbst eine falsche Deutung/Botschaft hätte im Sinne von Anklängen rechtsradikaler Narrative. Oder ob hier politische Trittbrettfahrer den Film dankbar benutzen, Bonhoeffer in ihre Schublade, oder gar Rechtsradikale in ihre ideologische Wahrheit einordnen. Vorher kann niemand den Film moralisch verschmähen, der sich diesen Film nur ansieht und jede/r sollte sich einen eigenen Eindruck verschafft. Allerdings bei generell nicht geschichtlich informierten Menschen, oder sehr mit Leichtgläubigkeit versehenen Leuten, kann dies auch konkraproduktiv sein. Denn niemand muss alles glauben was er sieht, aber es ist aber nicht verboten auf die Gedanken der Rattenfänger von Hameln hereinzufallen. Ich werde mir den Film ansehen und dann mein eigenes Urteil fälllen.
Zur Wahrheit gehört aber auch, daß nicht unbedingt der politischen Radikalität verdächtige, damals schon ältere Mitbürger, meist also Soldaten aus unserem 2. Weltkrieg, nicht selten die Personen des Widerstandes als Verräter betrachteten. Der Ungeist hält sich meist länger als der gute Geist von Bonhoeffer und seinen Weggenossen, die bald an einer Mauer den Tod aus Gewehrläufen erfahren durften. Es könnte sich als Verdacht neu bestätigen, daß die heute mit dem Trumpismus in die Welt gekommene Umkehr der Werte auch in die US-Vermarktung dieses Bonhoeffer-Filmes unrühmlichen Einzug gehalten hat. Ich kann mich nicht erinnern, jemals in moderner Zeit Menschen wie Trump und sein Personal auf allen Ebenen der Politik und der Gesellschaft, erlebt zu haben, der hier völlig grenzenlos das Gute und das Böse beliebig auszutauschen bemüht sind. Hoffentlich erfährt der Film über unseren evangelischen Heiligen nicht Lügen. Bonhoeffer war nicht unkritisch sich selbst gegenüber, denn er soll auch gesagt haben, daß man sich auch bei besten Zielen die Hände schmutzig machen kann. Oder dass, wer in die Speichen greifft, sich verletzt.
Ich denke das eigentliche Problem ist die Spaltung in der Gesellschaft und die Hetze gegen die jeweilige andere Seite.
Es ist schade wenn man so einen Film nicht mehr so ohne weiteres ansehen kann.
Wer hetzt in diesem Fall deiner Meinung nach gegen wen?