Nach den umstrittenen Äußerungen der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zur Homo-Ehe haben sich evangelische Kirchenvertreter für eine offene Debatte über das Thema ausgesprochen.

Es sei wichtig, dass nicht mit einer Schere im Kopf diskutiert werde, sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski nach einem Treffen der saarländischen Landesregierung mit Vertretern der pfälzischen und der rheinischen Landeskirche am Dienstag in Saarbrücken. Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad warb um eine offene Diskussion, bei der fair mit den unterschiedlichen Positionen umgegangen werde.

 Rekowski betonte, er unterstütze es, wenn Werte der Ehe wie Verantwortung, Liebe und Treue auch in anderen Lebensformen übernommen werden. Kramp-Karrenbauer sagte, dass die saarländische Landesregierung sich bei der Abstimmung im Bundesrat zur Gleichbehandlung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft enthalten werde. Bei ihrer umstrittenen Aussage sei es ihr vor allem um die rechtliche Dimension des Begriffs «Ehe» gegangen. Zwischen Ehe und gleichgeschlechtlicher Partnerschaft bleibe ihres Erachtens ein Dissens.

 Dem stimmte Kirchenpräsident Schad zu. Eine Ehe bestehe aus einem Mann und einer Frau und zeichne sich dadurch aus, dass das Paar prinzipiell auf natürlichem Weg Kinder bekommen könne. Bei der eingetragenen Lebenspartnerschaft zwischen zwei Männern oder Frauen sei dies nicht möglich. Dieser Unterschied bleibe, habe aber keine unterschiedliche Wertung der Lebensformen zur Folge.

(Quelle: epd)