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Inspiriert durch Krise: Daniel Kallauch macht Kunst für Paare mit Geschichte

Der Musiker und Puppenspieler Daniel Kallauch malt jetzt auch abstrakte Bilder. Seine Mission: Beziehungen stärken.

Pascal Alius: Ich bin eigentlich kein Fan von abstrakter Kunst, aber deine Bilder haben mir durchaus gefallen. Wie kam es dazu, dass du jetzt abstrakte Kunst machst?

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Daniel Kallauch: Vor einigen Jahren habe ich einen Malkurs besucht, indem es um abstrakte Malerei ging. Ich brauchte einen Ausgleich zu meinem übervollen Terminkalender als Musiker und Unternehmer. Durch Corona hatte ich plötzlich sehr viel Zeit und konnte diesen künstlerischen Ausdruck weiterentwickeln. Seit November 2020 bin ich jeden Mittwoch in einem Atelier in einer alten Fabrik. Das teile ich mir mit der Künstlerin Simone Ramshorn. Von ihr konnte ich schon sehr viel lernen.

Wie bist du auf das Thema „Kunst für Paare mit Geschichte“ gestoßen?

Vor 20 Jahren hatten wir in unserer Beziehung eine große Krise. Ich war zu der Zeit sehr viel mit meiner Kindermusik unterwegs. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit ZDF und KIKA immer intensiver.

Das war ein echter Quantensprung für mich und meine Bekanntheit. Aufregend und stressig. TV-Sender greifen allerdings gerne kurzfristig in deinen Kalender ein. Für eine Familie mit drei kleinen Kindern nicht gerade zuträglich.

Wie ging es weiter?

Auf meinem beruflichen Höhepunkt war unser Ehestatus: Es ist kompliziert. Ich musste mich entscheiden. Was ist mir wirklich wichtig? Wir nahmen als Paar über einen längeren Zeitraum professionelle Hilfe in Anspruch. Ich reduzierte meine Arbeit und stieg schließlich ganz aus dem Fernsehbereich aus.

„Hoffnung und Zuversicht geben.“

Aus unserer Geschichte hat sich die Intention für meine Kunst entwickelt. So sind meine Bilder nah am Leben, nah an einer Beziehung und nach 34 Jahren Ehe auch schon ein wenig erfahren. Ich glaube, ich darf da ein bisschen mitreden. Im Grunde ist es inhaltlich eine Fortsetzung dessen, was ich Jahrzehnte für Kinder und Familien gemacht habe: Hoffnung und Zuversicht geben. Gott und einander Vertrauen schenken.

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Warum hast du gerade Gemälde ausgewählt, um Hoffnung und Zuversicht zu geben?

Durch Bilder werden Menschen auf einer tieferen Ebene berührt. Jede Beziehung hat ihre Herausforderungen und geht durch Höhen und Tiefen. Ich möchte Paare dazu ermutigen, zusammenzubleiben, an ihrer Beziehung zu arbeiten und zu erleben: Ja, es geht! Wir können uns gemeinsam weiterentwickeln. Ich kann mich verändern.

Meine Bilder können für Paare zu Symbolen werden: Das ist unser Ziel. Da wollen wir hin. Miteinander aufblühen. Ein Bild, das im Wohnzimmer hängt, erinnert daran, macht Mut und spornt an, nicht aufzugeben.

Eure Ehekrise war ein entscheidender Ausgangspunkt für die Intention, „Kunst für Paare mit Geschichte“ zu schaffen. Wie haben deine Frau Anke und du es da wieder rausgeschafft?

Rausgeschafft haben wir es, weil wir beide miteinander weitergehen wollten. Ohne Begleitung hätten wir es wohl nicht geschafft. Da ging es gar nicht groß um Ratschläge, sondern eher darum nach vorne und nicht zurückzuschauen: Wie kann unsere gemeinsame Zukunft aussehen? Wir sind extrem dankbar für alle Menschen, die sich Zeit für uns genommen haben.

„Vertrauen wächst langsam wie ein Samenkorn.“

Was hat euch motiviert, dranzubleiben?

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Unsere Liebe, die natürlich gerade gebeutelt wurde. Aber sie war immer noch da. Und unsere drei Kinder. Wir haben uns gesagt: Wir haben doch eine lange Geschichte. Lass uns daran anknüpfen, auch wenn es jetzt einen ziemlichen Knick gegeben hat.

Wir gehen miteinander weiter und hoffen darauf, dass unsere Liebe wieder aufsprießt und Vertrauen nachwächst. Vertrauen wächst langsam wie ein Samenkorn. Das kannst du nicht aus dem Boden rausziehen. Es braucht Zeit. Wir durften erleben, dass es bei uns wieder gewachsen ist.

Ein zentrales Thema in den Texten zu deinen Bildern ist die Liebe. Was macht Liebe für dich aus?

Liebe bedeutet für mich: Das Wohl des anderen aktiv wollen. Ich kann nicht einfach nur warten und auf Gefühle hoffen. Wenn man lange zusammen ist, dann muss man dafür sorgen, dass die Gefühle immer wieder da sind – trotz aller Routine, Aufgaben und Problemen. Nur dann kann Liebe weiterwachsen und sich vertiefen.

Viele deiner Bilder vergleichen eine Beziehung mit anderen Ideen, wie zum Beispiel dem Bergsteigen oder einem Abenteuer. Welche Metapher gefällt dir am besten, vielleicht auch auf die Beziehung zu deiner Frau bezogen?

Mein KUNST Katalog heißt „Miteinander aufblühen“ und das ist für uns ein ganz wichtiges Thema. Einige Jahre nach unserer Krise kam für meine Frau ein Stellenangebot vom Bund der Freien evangelischen Gemeinden. Das klang sehr spannend, hätte aber bedeutet, dass wir umziehen müssen – mit drei Teeniekindern ein eher ungünstiger Zeitpunkt.

„In jeder Beziehung gibt es Phasen, in denen der eine oder die andere aufblüht.“

Aber ich wollte, dass meine Frau endlich eine Chance bekam, ihr Studium zu nutzen. Deswegen habe ich damals meine Arbeit reduziert. Es war total schön, zu sehen, wie Anke in ihrem Job aufblühte. Aktuell blühe ich durch die Malerei wieder neu auf, nachdem ich mehrere Jahre krankheitsbedingt ziemlich zu kämpfen hatte.

In jeder Beziehung gibt es Phasen, in denen der eine oder die andere aufblüht. Im Frühling blüht es überall, obwohl du nichts dafür getan hast. Als Paar musst du schon was dafür tun. Du musst den Boden vorbereiten und die Pflanzen bewässern, wie in einem Garten. Und dann braucht es Zeit, bis du dich daran erfreuen kannst.

Ein Gemälde von dir heißt „Du bist Musik für mich“. Da habe ich mich gefragt, welche Musik bei eurem ersten Kuss lief?

Da gab es keine Musik. (lacht) Es war draußen und neblig, aber ich habe bestimmt trotzdem viele Geigen gehört.

Musik ist für mich emotionale Berührung, die den Kopf ein Stück weit ausschaltet. Das ist das Schöne an der Musik. Sie geht direkt ins Herz und du machst dir erstmal keine großen Gedanken darüber. Wenn Musik und Text und Melodie zusammenkommen und dich berühren, dann kann es direkt in deine Seele sprechen.

So stelle ich mir auch eine gute Beziehung vor. Meine Frau kennt mich sehr gut und kann in meine Seele schauen. Sie weiß genau, wo meine Schwachstellen sind und wie sie mich wirklich glücklich machen kann.

Was schätzt du besonders an deiner Frau?

Ihren Humor. Jeden Tag lachen wir zusammen.

Sie spornt mich an: Das kannst du besser!

Sie ist mutig und uneitel und setzt sich schnörkellos für ihre Überzeugungen ein, ohne zu taktieren. Das bewundere ich an ihr.

Vielen Dank für das offene Gespräch!

Die Fragen stellte Pascal Alius.

Mehr Informationen findest du auf Daniel Kallauchs Webseite danielkallauch-kunst.de. Dort kannst du dich auch für seinen Kunst-Newsletter anmelden, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. In der ersten Mail ist ein Link zu einem 90-seitigen Kunst-Katalog mit vielen Fotos, Geschichten und allen Informationen rund um die Kunstwerke.

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