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Katholische Kirche: Vatikan stärkt traditionelle lateinische Liturgie

Der Vatikan hat die traditionelle lateinische Liturgie weiter gestärkt.

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 Die für den alten Gottesdienst-Ritus zuständige Kommission Ecclesia Dei fordert katholische Pfarrer in einer am Freitag veröffentlichten Instruktion auf, bei Anfragen von Anhängern der sogenannten tridentinischen Messe gastfreundschaftlich zu sein. Vor vier Jahren hatte Papst Benedikt XVI. Beschränkungen für die tridentinische Messe aufgehoben. Bis dahin war unter anderem die Genehmigung des Ortsbischofs erforderlich.

 Das neue Dokument sei erforderlich geworden, weil die Zahl der Gläubigen wachse, die nach dem außerordentlichen Ritus Messe feiern wollen, hieß es weiter. In Deutschland gibt es nach Angaben der Bischofskonferenz in den insgesamt rund 13.000 Gemeinden knapp 130 Gottesdienstorte, die derzeit für den alten Ritus genannt werden.

 Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) , Friedrich Weber, äußerte sich kritisch zur Stärkung der lateinischen Liturgie. Aus evangelisch-lutherischer Sicht sei die Verständlichkeit ein wesentliches Kriterium, sagte der braunschweigische Landesbischof am Freitag in Goslar. Wo der Gottesdienst unverständlich werde, gerate er zu einem rein äußerlichen Vollzug. Andererseits sei niemand gezwungen, an einem Gottesdienst in lateinischer Sprache teilzunehmen.

 In dem Vatikandokument heißt es, Benedikt habe mit der Liberalisierung der alten Messe «der ganzen Kirche den Reichtum der römischen Liturgie besser zugänglich gemacht». Es trägt den Titel «Instruktion über die Ausführung des als Motu proprio erlassenen Apostolischen Schreibens Summorum Pontificum von Papst Benedikt XVI.»

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 Das Kirchenoberhaupt habe darin betont, dass es «keinen Bruch» zwischen der alten und der neuen Messe gebe, erklärte die Kommission Ecclesia Dei. «Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein», zitiert es das Kirchenoberhaupt.

 Gläubige, die Messen im tridentinischem Ritus wünschen, können sich nach dem neuen Vatikandokument an die Kommission Ecclesia Dei als Recht sprechendes Organ wenden, falls ihre Anfragen nicht erfüllt werden. Jeder amtierende Priester, der über eine «grundlegende Kenntnis» des Lateinischen verfüge, die es erlaubt, «die Worte richtig auszusprechen und deren Bedeutung zu verstehen», darf demnach diese Liturgie feiern.

 Priester und Gläubige, die sich um Kirchenräume für die alte Messe bemühen, dürfen nicht Gruppen unterstützen, welche die Liturgiereformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) und die Autorität des Papstes nicht anerkennen wie die erzkatholische Piusbruderschaft, heißt es in dem Dokument. Die Aufhebung der Beschränkungen für den lateinischen Ritus hatte im Zusammenhang mit der Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe der Traditionalisten, darunter dem Holocaust-Leugner Richard Williamson, für Proteste gesorgt.

 Die Instruktion weist Ortsbischöfe darüber hinaus an, Priester bei der Ausbildung durch das Lateinstudium in die Lage zu versetzen, die vorkonziliare Liturgie zu feiern. Sie betont ferner ausdrücklich, dass auch an Ostern einschließlich Karfreitag nach den alten Messbüchern gefeiert werden darf. Benedikt hatte die darin enthaltene und von Juden wegen der Bitte um deren Bekehrung als beleidigend empfundene Karfreitagsfürbitte neu formuliert.

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(Quelle: epd)

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