Der Professor für katholische Dogmatik an der Universität Tübingen, Bernd-Jochen Hilberath, hat das Rücktrittsangebot des Augsburger Bischofs Walter Mixa als überfällig begrüßt.
Mixa sei kein Opfer der Medienberichterstattung, betonte der Theologe am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Es sei nicht nur darum gegangen, dass Mixa vor vielen Jahren Kinder geschlagen habe, sondern auch um die Art und Weise, wie der Bischof den Vorwürfen gegen ihn begegnet sei. Solche Vorfälle seien für einen Bischof der katholischen Kirche Grund genug, von seinem Amt zurückzutreten.
"Er kann die Kirche nicht mehr repräsentieren in seinem Amt", sagte Hilberath. Mixa habe offenbar vieles nicht wahrhaben wollen und gemeint, er könne als Amtsperson Fakten ignorieren: "Sein ganzer Führungsstil als Bischof ist eigentlich für mich mehr oder weniger inakzeptabel." Mixa sei nur für eine Minderheit in der katholischen Kirche eine "Galionsfigur", die versuche, alte Traditionen zu wahren. "Aber die Mehrheit der Katholiken in Deutschland wird ihm keine Träne nachweinen", sagte der Theologe.
(Quelle: epd)