Frauen und Männer dürfen künftig gemeinsam an der Klagemauer in Jerusalem beten. Das hat das israelische Parlament beschlossen. Ein entsprechendes Gesetz soll in Kürze erlassen werden.
Wie die „Jerusalem Post berichtet (Englisch), soll dafür an der Klagemauer noch vor dem Sommer eine 900 Quadratmeter große „gemischte Zone“ eingerichtet werden. Insgesamt hätten 15 Minister für die neue Regelung gestimmt, die ultraorthodoxen Regierungsmitglieder stimmten dagegen. Diese hätten allerdings auf ein Veto verzichtet. Eli Groner, verantwortlich für die Umsetzung, erklärte, es handele sich um einen „praktischen und nicht um einen ideologischen Kompromiss“.
Für eine entsprechende Reform hatten sich verschiedene Bewegungen schon seit Jahren eingesetzt, darunter auch die feministische Gruppe „Frauen der Mauer“.Sie setzen sich außerdem dafür ein, an der Mauer laut beten und aus der Tora vorlesen zu dürfen. Dies lehnt das Oberrabbinat bislang ab.
Die Klagemauer ist die wichtigste heilige Stätte des Judentums. In den vergangenen Jahren hatte es wiederholt Streit zwischen liberalen und strenggläubigen Juden um die Nutzung gegeben.
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