Deutschland solle sich von Krisen nicht lähmen lassen: Niedersachsens Ministerpräsident Weil und Landesbischof Meister rufen dazu auf, die Zukunft aktiv und mit mehr Selbstbewusstsein zu gestalten.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Politik in Deutschland mit Blick auf die Bundestagswahl dazu aufgefordert, die anstehenden gesellschaftlichen Probleme zügig und pragmatisch zu lösen. «Wir haben keinen Mangel an Analysen und Problembewusstsein, gelegentlich aber sehr wohl an Selbstbewusstsein und auch an Taten», sagte Weil am Montag beim traditionellen Epiphanias-Empfang der evangelischen Landeskirche Hannovers im Kloster Loccum bei Nienburg. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister rief dazu auf, sich nicht von Kriegen und Krisen lähmen zu lassen, sondern solidarisch und achtsam die Zukunft zu gestalten.
Weil: Viele Möglichkeiten trotz der Herausforderungen
Weil betonte, die Politik stehe im Jahr 2025 vor großen Herausforderungen, sie habe aber auch viele Möglichkeiten. Es gehe darum, «die Kompetenz unserer demokratischen Institutionen zu beweisen», um die Demokratie zu sichern und zu stärken. Dafür müsse der Staat, wenn nötig, auch mehr Geld aufnehmen, sagte er vor rund 140 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur: «Unser Staat muss handlungsfähig sein, in diesen Zeiten ganz besonders.» Anreize für Investitionen, Maßnahmen zum Klimaschutz, die Verteidigungslasten und die öffentliche Infrastruktur erforderten einen finanziellen Kraftakt.
Diese Frage müsse nach der Wahl «mit der gebotenen Nüchternheit» angegangen werden, mahnte Weil. Am dringendsten sei es, die Wirtschaft anzukurbeln. Wichtig sei nun, «mit einer guten Portion Zuversicht an die Arbeit zu gehen und die Hausaufgaben zu erledigen».
Das sei nötig, damit sich die Bürger angesichts von vielfältigen Krisen in der Demokratie sicher und gut aufgehoben fühlten. Ohne eine «ausgeprägte Kompromissfähigkeit» der Politiker werde dies nicht gelingen.
Meister: Vertrauen auf ein positives Menschenbild
Landesbischof Meister sagte: «Laufen wir vor den komplizierten Fragen nicht vorschnell zu den einfältigen Lösungen. Unsere Gesellschaft kann Problemlösungen entwickeln und sie kann das Vertrauen in unseren demokratischen Staat stärken.» Man müsse mit allem rechnen, «auch mit dem Schönsten.» Der Bischof verwies auf die Väter und Mütter des Grundgesetzes, die nur wenige Jahre nach dem Ende des NS-Regimes den Mut und die Hoffnung gewagt hätten, auf ein positives Menschenbild zu vertrauen. «Der Mensch ist des Guten mächtig. Und der Staat muss diese Fähigkeit schützen und sichern.»
Mit Blick auf eine am Montag von den Kirchen in Niedersachsen vorgestellte Kampagne zur Bundestagswahl betonte Meister die Bedeutung ethischer Werte für die gesellschaftliche Stabilität. Die drei christlichen Kernwerte der Kampagne – Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt – seien auch Grundfeste der Demokratie und duldeten keine Ausnahme. «Sie gelten allen Menschen und machen eine Gesellschaft menschlich», unterstrich der Bischof.
Der Epiphanias-Empfang der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover blickte in diesem Jahr auf sein 75-jähriges Bestehen zurück. 1950 hatte der damalige Landesbischof Hanns Lilje (1899-1977) erstmals Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur zu einem Empfang zwischen den Jahren ins Kloster Loccum eingeladen.
Christen vertrauen auf Gott, Landesbischöfe auf ein positives Menschenbild.
Wer erkennt den Unterschied? 🙂
Ulrich Wößner, erkenenn Sie selbst den Unterschied ?
Ja, er ist wie Tag und Nacht …
Oder wie Himmel und Hölle,
Hell dun Dunkel,
Gut und Böse …
Der Christ wie er lebt und leibt ?
Man muss mit allem rechnen, auch mit dem Schönsten
„Mit Blick auf eine (am Montag) von den Kirchen in Niedersachsen vorgestellte Kampagne zur Bundestagswahl, betonte (Bischof) Meister die Bedeutung ethischer Werte für die gesellschaftliche Stabilität. Die drei christlichen Kernwerte der Kampagne – Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt – seien auch Grundfeste der Demokratie und duldeten keine Ausnahme. «Sie gelten allen Menschen und machen eine Gesellschaft menschlich», unterstrich der Bischof“! (Zitat von Landesbischof Meister von der Ev. Landeskirche Hannover).
Bei dem Begriff „Menschenwürde“ muß ich unwillkürlich an die Flüchtlinge denken. Hier an die Idee von Zurückweisungen direkt an der Grenze, obwohl die europarechtlichen Regelungen schon lange nicht mehr funktionieren. Dann auch an das unisono politisch nach rechts rücken der politischen Parteien der bisherigen Mitte, wohl um der AfD Kontra zu bieten. Keine gute Idee, weil es diese Partei auch nur aufwerten wird. Auch die Nächstenliebe lässt sich hierunter auch subsummieren und auch Zusammenhalt. Ein Zusammenhalt, der im Amerika Trump zerstört und hier bei uns die Rechtsradikalen. Es geht nicht um ein Auf- oder Abwerten konservativer Ideen. Die Bergpredigt und die 10 Gebote sind ausgesprochen konservativ, bedingen Grundwerte und waren ursprünglich Vorlage auch für die Menschenrechte. Es geht also nicht um Parteipolitik, sondern um unsere Werte als Christinnen und Christen. Ethische Werte sind nicht unerheblich für den gesellschaftlichen Zusammenhang. Und wenn wir sagen das Glas sei halbvoll statt halbleer, drückt dies Hoffnung aus. Christ:innen glauben an Wunder. Eines war der unverhoffte Fall der Mauer und die Wiedervereinigung. Oder dass in Südamerika Nelson Mandela vielen Tassen Tee mit einem Todfeind trank und dann freie Wahlen und zudem auch die Rassentrennung abgeschafft wurde. Versöhnung und damit ganz konkret Vergebung wird zumindest im politischen Raum überhaupt nicht mehr in den Mund genommen und klingt daher für manche wie der Überbegriff für Märchen. Dabei kann Gesellschaft hierdurch funktionieren
Warum sollte Frieden, zumindest vorher auch Waffenstillstand, nicht möglich sein durch konsequente Verhandlungen in Nahen Osten und mit Russland.. Wir sollten politisch gegenüber Putin keine Weicheier sein – man entschuldige den Ausdruck – aber es so weiterlaufen zu lassen ist auch in Putins Interesse. Es gilt, Klartextredner nach Moskau zu schicken und zwar bald. Dies ist meine Reflektion zu Hoffnung und Optimismus. Am Ende wird sowieso alles gut, aber solange muss nicht gewartet werden. Sagte nicht Jesus, dass das Himmelreich (jetzt schon) in uns ist, in unserer Gesinnung, bevor es dann als ganz neue Schöpfung anbricht und alles völlig verändert. In einem ganz neuen Universum ohne Leid und Tod.