Die laotische Polizei nahm vergangene Woche den christlichen Prediger Boungtheung fest, Ihm wird die Zwangsbekehrung von 300 laotischen Staatsbürgern vorgeworfen, wie der Fidesdienst berichtet. Nun soll Boungtheung laut Haftbefehl aus dem Dorf ausgewiesen werden. Dasselbe droht weiteren 300 Christen aus dem Dorf, wenn sie nicht auf ihren Glauben verzichten.
Boungtheung kam vor zehn Jahren als Prediger in das Dorf Nongpong. Daraufhin haben sich 300 Bewohner dem christlichen Glauben zugewandt, was bei den Behörden den Verdacht auf Zwangsbekehrung weckte. In diesem Monat wurde Boungtheung bereits zweimal von der Polizei vorgeladen und über seinen Glauben und den Vorwurf der Zwangsbekehrung befragt. Die 300 Gläubigen aus dem Dorf sollen sich allerdings freiwillig bekehrt haben.
Laut der Organisation „Human Rights Watch for Lao Religious Freedom” verstößt die Ausweisung gegen das Wohnrecht, da Bountheung in dem Dorf lebt und arbeitet, wie auch die anderen 300 dort wohnhaften Christen. Außerdem handle es sich auch um einen Verstoß gegen die von der Verfassung garantierte Religionsfreiheit.
In einem anderen Dorf in Laos, Nahoukou, wurde Tongkoun Keohavong, der Leiter der dortigen Kirche, vorgeladen und nach den Gründen für die wachsende Zahl der Christen im Dorf befragt. Seit Februar diesen Jahres haben sich dort 30 Menschen der christlichen Gemeinde angeschlossen. Die Behörden haben Tongkoun und die anderen Gläubigen aufgefordert, auf ihren Glauben zu verzichten und keine weiteren Treffen zu veranstalten. Andernfalls würde man sie aus dem Dorf ausweisen.
Nach der Nichtregierungsorganisation Christian Solidarity Worldwide (CSW) gibt es auch in anderen Provinzen in Laos ähnliche Fälle, bei denen gegen die Religionsfreiheit der Gläubigen verstoßen wird. Grund dafür ist, dass die laotischen Behörden nur den Buddhismus und den Brahmanismus als einheimische Religion ansehen, das Christentum wird als „ausländische“ Religion betrachtet und dem entsprechend nicht im gleichen Maße akzeptiert.
