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Medienaufsicht: RTL-Reihe «Erwachsen auf Probe» rechtlich zulässig

Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat die umstrittene RTL-Reihe «Erwachsen auf Probe» als rechtlich zulässig eingestuft. Die Sendung verletze nicht die Menschenwürde und beeinträchtige angesichts der Sendezeit nach 20 Uhr Zuschauer ab zwölf Jahren nicht, erklärte die KJM am Mittwoch in München.

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Allerdings sei die Reihe ethisch und pädagogisch unverantwortlich. Die Kommission hatte zuvor die erste Doppelfolge des Formats geprüft, die am 3. Juni lief. Teenager üben in der Serie mit echten Babys das Elterndasein.

Die KJM äußerte «deutliche Kritik» an der Anlage und den Produktionsbedingungen der Sendung. Säuglinge werden nach Auffassung des Gremiums für dramaturgische Effekte genutzt und die jugendlichen Teilnehmer unter Berufung auf ein vermeintlich pädagogisches Ziel einem «Realitätsschock» ausgesetzt. Sie würden von Erziehern und sogenannten Experten beobachtet und kontrolliert, erhielten jedoch keine echte Hilfe. Der KJM-Vorsitzende Wolf-Dieter Ring erklärte: «Wenn Kinder und Jugendliche in Reality-Shows mitwirken, sind besondere Sensibilität und ein hohes  Verantwortungsbewusstsein gefragt.»

Vor dem Start der Reihe hatten die Verwaltungsgerichte in Köln und Hannover Anträge des Netzwerks Familien e.V. abgelehnt, das die abendliche Ausstrahlung verhindern wollte. Die Richter verwiesen auf die alleinige Zuständigkeit der Landesmedienanstalten und ihres Organs KJM für den Jugendschutz im Privatfernsehen.

In der Debatte um die RTL-Reihe hat die Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder angekündigt, den Kinderschutz bei TV-Produktionen zu verbessern. Demnach soll eine Beteiligung von Kindern, die jünger als drei Jahre alt sind, künftig verboten sein. Zu den Kritikern der Sendung gehören auch Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) und mehr als 60 Verbände, die eine Absetzung forderten. Auch Werbekunden sind mittlerweile auf Distanz zu dem Format gegangen. Mehrere Markenartikler haben ihre Spots im Umfeld der Serie zurückgezogen, darunter das Möbelhaus Ikea.

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Nach Darstellung von RTL waren die in der Sendung eingesetzten Kinder zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Der Sender thematisiere in «Erwachsen auf Probe» verantwortungsvoll die vielfältigen Anforderungen an junge Eltern und damit ein gesellschaftlich wichtiges Thema, erklärte RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt vor dem Start der Reihe.

(Quelle: epd)

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