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Menschenrechtler: Minderheiten in Indonesien zunehmend bedroht

In Indonesien werden religiöse und ethnische Minderheiten nach Einschätzung von Menschenrechtlern zunehmend diskriminiert und bedroht.

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Die Regierung in Jakarta nehme die Übergriffe tatenlos hin und versage in den meisten Fällen auch bei der Ermittlung und Bestrafung der Täter, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht «Schatten und Wolken: Menschenrechte in Indonesien».

Den Report erstellte die in Paris ansässige «Internationale Föderation der Menschenrechte» zusammen mit den indonesischen Organisationen «Imparsial» und «KontraS». In Sorge sind die Menschenrechtler besonders um die muslimische Sekte der Ahmadiyyas, denen 2008 die öffentliche Ausübung ihrer Religion verboten wurde. Vor wenigen Tagen griffen Demonstranten auf der indonesischen Insel Java Ahmadiyyas an und töteten drei Menschen. Die Polizei habe tatenlos zugeschaut, monieren Menschenrechtler.

Nach dem Bericht wächst auch die Zahl der Anschläge auf Kirchen. Im vergangenen Jahr zählten indonesische Experten 30 solcher Vorfälle. In einem anderen Fall verwüsteten am Dienstag aufgebrachte Muslime in Temanggung auf Java zwei Kirchen. Sie protestierten damit gegen ein als zu milde empfundenes Blasphemie-Urteil gegen einen Christen, der wegen Verunglimpfung des Islams zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war.

Laut dem Bericht haben Nicht-Muslime immer mehr Probleme, Genehmigungen für den Bau von Gebetsstätten zu erhalten. Nachdem man der protestantischen Batak-Kirche den Bau eines Gotteshauses verweigert hatte, versammelte sich die Glaubensgemeinschaft in einem Wohnkomplex. Das führte zu täglichen Demonstrationen radikaler Islamisten.

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Die Menschenrechtler fordern die indonesische Regierung auf, alles zu tun, um Minderheiten zu schützen. Auch müssten sämtliche Fälle von Gewalt, Einschüchterung und Verfolgung transparent und unabhängig untersucht werden.

Indonesien ist die größte muslimische Nation der Welt. Etwa 88 Prozent der knapp 240 Millionen Einwohner sind islamischen Glaubens. Etwa neun Prozent sind Christen. Neben dem Islam offiziell anerkannt sind Protestantismus, Katholizismus, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus. Die Verfassung garantiert die freie Religionsausübung.

(Quelle: epd)

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