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Missbrauchsfälle: Vatikan unterstützt Bemühungen um Aufklärung

Der Vatikan fordert eine Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe bei den «Regensburger Domspatzen». «Der Heilige Stuhl unterstützt die Diözese Regensburg in ihrer Bereitschaft, die schmerzliche Frage entschieden und offen gemäß den Richtlinien der Deutschen Bischofskonferenz zu analysieren», hieß es am Sonntag in der Vatikanzeitung «Osservatore Romano».

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Hauptziel müsse es sein, Missbrauchsopfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Das offizielle Organ des Vatikans rief gleichzeitig dazu auf, nichtkirchliche private und staatliche Institutionen daraufhin zu untersuchen, ob dort Kinder sexuellem oder anderem Missbrauch ausgesetzt seien. Das Bistum Regensburg hatte am Freitag zwei Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs in den Reihen des berühmten Knabenchors «Regensburger Domspatzen» bestätigt. Diese reichten in die frühen 60er Jahre zurück.

Der ehemalige Leiter der Regensburger Domspatzen, Georg Ratzinger, bekräftigte in einem Interview der Tageszeitung «La Repubblica», ihm sei nichts über sexuelle und andere Formen von Missbrauch während seiner Zeit als Domkapellmeister bekannt. Der Bruder von Papst Benedikt XVI. machte «Missgunst und Feindseligkeit» gegen die katholische Kirche mitverantwortlich für die Missbrauchsvorwürfe.

Während seiner Amtszeit als Domkapellmeister habe bei den Domspatzen wegen des hohen musikalischen Anspruchs ein «Klima der Disziplin und Strenge» und gleichzeitig des «menschlichen Verständnisses fast wie in einer Familie» geherrscht, betonte der Kirchenmusiker. Ratzinger leitete den Knabenchor von 1964 bis 1994.

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Der Präsident des päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper, äußerte «tiefe Enttäuschung, Schmerz und sehr großen Zorn» über die Missbrauchsfälle in katholischen Institutionen in Deutschland. Die Kirche müsse «Klarheit schaffen», die Verantwortlichen müssten verurteilt und die Opfer entschädigt werden, forderte der deutsche Kurienkardinal. Es handele sich um verabscheuungswürdige Verbrechen, die mit absoluter Entschlossenheit verfolgt werden müssten, sagte der ehemalige Bischof von Rottenburg-Stuttgart. «Wir müssen unsere Kirche ernsthaft reinigen», so Kasper.

Hinsichtlich des geplanten Briefs an die irischen Bischöfe über Kindesmissbrauch betonte Kasper die Notwendigkeit einer «allgemeinen Analyse, die die Weltkirche umfasst und nicht nur ein Land». Kasper gehört neben seiner Tätigkeit als Präsident des Einheitsrats auch der Glaubenskongregation und dem Obersten Gerichtshofs der römischen Kurie, der Apostolischen Signatur, an.

(Quelle: epd)

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