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Jesus im Knast: Gefährdetenhilfe SCHEIDEWEG

Neuanfang für Häftlinge: Die Gefährdetenhilfe SCHEIDEWEG feiert ihren 50. Geburtstag. Mitarbeiter des Vereins und ehemalige Häftlinge blicken zurück.

Der Schwerpunkt der Gefährdetenhilfe liegt auf Kontaktgruppen (Gesprächsgruppen) in 16 nordrhein-westfälischen Gefängnissen mit rund 190 dort tätigen Ehrenamtlichen. Haftentlassenen und Menschen aus vergleichbaren sozialen Krisen bieten sie in ihren Wohngemeinschaften und Trainingswohnungen Unterstützung bei ihrem Neustart. In den gemeinnützigen Betrieben wird der Berufseinstieg gefördert. Als Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle helfen sie auch bei der Entschuldung. Unterstützung erhalten sie dabei von der Evangelischen Allianz und dem Diakonischen Werk.

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Herr Mobini, wofür sind Sie besonders dankbar?

Vahid Mobini (Vorsitzender): Wir blicken dankbar auf 50 Jahre, in denen wir die Möglichkeit und Freiheit hatten, die Liebe Gottes und seine froh machende Botschaft dort hinzubringen, wo sich teilweise die Hoffnungslosigkeit und fehlende Perspektiven festgesetzt hatten. Besonders dankbar sind wir für die Menschen, die durch die Begegnung mit Jesus ihr Leben ohne dauerhafte Krisen und ohne Kriminalität mit Perspektive nach vorne gestalten und entwickelt haben.

Welche Herausforderungen gab es?

Vahid Mobini: Am Anfang haben wir um die Akzeptanz in der Nachbarschaft und unserer Umgebung kämpfen müssen. Herausfordernd sind zudem ständige Veränderung und Anpassung unserer Arbeit durch die gesellschaftlichen Veränderungen und neue gesetzliche Vorgaben, insbesondere wenn es um die Begleitung der Menschen in unseren Wohngemeinschaften geht. Wir wollen weiterhin durch unsere Arbeit in dem gesellschaftlichen Kontext ein christliches Statement dafür setzen, Menschen nach der Haft eine neue Chance zu bieten.

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Herr Halfmann, welche Projekte sind für die Zukunft geplant?

Achim Halfmann (Geschäftsführer): Im Spätsommer starten wir ein Wohnangebot für straffällige Frauen. Mit 6 Prozent ist der Anteil der inhaftierten Frauen an allen Gefangenen zwar niedrig, aber Frauen sind besonders stark von Ausgrenzung und Gewalterfahrungen betroffen. Die neue Wohngemeinschaft fordert uns finanziell heraus und wir suchen noch einzelne Teammitglieder.

Zudem wollen wir bei aller Professionalisierung unserer Arbeit das ehrenamtliche Engagement weiter fördern. Denn es stärkt unsere Verwurzelung in den christlichen Gemeinden und der Gesellschaft. Ehrenamtliche besitzen für die von uns begleiteten jungen Leute eine große Integrationskraft. Dazu gehört, dass wir jüngere Christen für dieses Engagement gewinnen.

Herr Ritter und Herr Andersen, welche Rolle spielt die Gefährdetenhilfe SCHEIDEWEG in Ihrem Leben?

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Berthold Ritter (ehrenamtlicher Mitarbeiter): Ich fahre mit nach Düsseldorf ins Gefängnis. Dahin hat mich Jesus getrieben, das kostet Kraft. 1976 habe ich selbst als Insasse im Gefängnis durch die Kontaktgruppe von Jesus gehört. Dass ich Christ wurde und bei den ‚Scheidewegern‘ leben konnte, gab mir die Chance für einen Neuanfang.

Nils Andersen: Die Gefährdetenhilfe war die große Lebensveränderung für mich. Dort habe ich 3 Jahre in der Wohngemeinschaft gelebt. Ich habe gelernt, eine Tagesstruktur aufzubauen und andere Menschen so anzunehmen, wie sie sind. Vor allem habe ich Jesus kennengelernt, und das hat mich im tiefsten Inneren verändert.

Was wünschen Sie sich vom Verein?

Berthold Ritter: Ich wünsche mir, dass wir mehr Mitarbeiter für die Besuche in den Gefängnissen hätten. Wichtig für unsere Besuche in den JVAs ist, dass diese gut vorbereitet sind.

Nils Andersen: Vom Verein wünsche ich mir, dass Jesus im Fokus bleibt, auf den sich alles ausrichtet. Bei aller Professionalisierung, zum Beispiel in unseren Zweckbetrieben, wünsche ich mir, dass der einzelne Mensch auch in Zukunft im Mittelpunkt steht und genug Zeit für Gespräche und Begegnungen da ist.

Die Fragen wurden per Mail gestellt und beantwortet.

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1 Kommentar

  1. Eine gute Aufgabe

    Neuanfang für Häftlinge: Die Gefährdetenhilfe SCHEIDEWEG feiert ihren 50. Geburtstag. Mitarbeiter des Vereins und ehemalige Häftlinge blicken zurück. Ich halte dies für ein gutes Zeugnis, hier in jener Weise mit der Botschaft Jesu umzugehen, denn die (sozial) Kranken brauchen den Arzt eher als jene, die sich gerne für ausreichend perfekt halten.

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