Warum sinken die Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche seit Jahrzehnten? Kirchenpräsident Volker Jung glaubt, dass das kirchliche Angebot wenig Einfluss auf die Entwicklung der Mitgliedszahlen hat.
Von Renate Haller und Karsten (epd-Gespräch)
«Ich glaube nicht, dass wir bestimmte Erwartungen nicht erfüllen», sagte der 64 Jahre alte Theologe wenige Wochen vor seinem Ruhestand dem Evangelischen Pressedienst (epd). Den Trend zur Säkularisierung gebe es überall auf der nördlichen Welthalbkugel.
«Und trotzdem tut es weh, weil ich denke, dass wir als Kirche gute Arbeit leisten und versuchen, für die Menschen da zu sein», fügte Jung hinzu. Seit Beginn seiner 16-jährigen Amtszeit ist die Zahl der Mitglieder in der evangelischen Landeskirche um rund ein Viertel auf etwa 1,3 Millionen gesunken. «Ein Rückgang war damals schon absehbar», erinnerte sich Jung an seinen Start als leitender Geistlicher: «Allerdings war der zunächst sehr viel geringer, das hat sich in den vergangenen Jahren noch mal deutlich beschleunigt.»
Glaube und Religion verlieren an Bedeutung
Aus Untersuchungen zur Kirchenmitgliedschaft sei bekannt, dass Religion und Glaube für Menschen an Bedeutung verlieren. Das habe aus seiner Sicht auch etwas damit zu tun, dass sehr viele Menschen in Deutschland ein gutes Leben führen können, sagte er. Zudem sei das Angebot für Menschen, sich Orientierung zu suchen, auch gerade in der digitalen Welt ungeheuer groß geworden, «da braucht es nicht unbedingt einen religiösen Bezug».
«Gemeinschaften findet man vielerorts», sagte Jung. Und dennoch sei er überzeugt: «Wir dürfen als Kirche nicht nachlassen, die Lebensrelevanz von Glauben zu zeigen, und dass Menschen in kirchlicher Gemeinschaft Halt finden und Glaube Orientierung geben kann.»
Austritte sorgen für Sparkurs
Aufgrund zu erwartender Einnahmerückgänge bei sinkenden Mitgliedszahlen muss die hessen-nassauische Kirche 140 Millionen Euro bis 2030 aus dem Jahres-Haushalt streichen. Jung sagte, es sei «schlichtweg schmerzlich, wenn man eine bestimmte Arbeit beenden muss». Beispielhaft nannte er übergeordnete Angebote außerhalb der Gemeinden. «Mit der halben Stelle im Fußballstadion in Frankfurt oder mit der Motorradseelsorge haben wir Menschen in Lebensbezügen erreicht, die wir in den Gemeinden nicht erreichen», sagte Jung. Er sei froh, dass einige dieser Angebote ehrenamtlich fortgeführt werden. Jung wird im Januar 65 Jahre alt und geht zum Jahreswechsel in den Ruhestand. Zur Nachfolgerin Jungs wurde die Theologieprofessorin Christiane Tietz gewählt.
Die Mitgliederzahlen im Vergleich
Ende 2023 gehörten 18,5 Millionen Menschen der Evangelischen Kirche in Deutschland an – das waren 21,9 Prozent der Bevölkerung. Im Jahr 2003 waren es noch 25,8 Millionen und damit 31,3 Prozent der Bevölkerung. Damit verlor die Kirche innerhalb der letzten 20 Jahre knapp 7 Millionen Mitglieder.
Im letzten Jahr verzeichnete die Katholische Kirche 20,3 Millionen Mitglieder (24 Prozent der Bevölkerung). Im Jahr 2005 waren es noch 25,9 Millionen Mitglieder mit 31,4 Prozent der Bevölkerung.
Quellen: epd, ekd.de, statista.com, www.dbk.de
Warum gibt es aber dann Gemeinden, vor allem im freikirchlichen Bereich (auch nicht alle), die aus allen Nähten platzen? Anscheinend wird hier ein Christentum gelebt, das die Leute mehr anspricht. Das Engagement der Kirchen (Kita, Altenpflege etc.) wird laut Umfragen hoch angesehen und anerkannt. Nur muss man eben dafür nicht in den Gottesdienst gehen. Die Kirchen, die Landeskirchen, haben sich ja tatkräftig mit überflüssig gemacht, wenn sie intern sogar Handlungsanweisungen gibt das Soziale und nicht den Glauben in den Mittelpunkt zu stellen.
Es ist unlogisch, christliches und soziales zu trennen
Fabian Voigt schreibt: „Die Kirchen, die Landeskirchen, haben sich ja tatkräftig mit überflüssig gemacht, wenn es intern Handlungsanweisungen gibt das Soziale und nicht den Glauben in den Mittelpunkt zu stellen“! Lieber Herr Voigt, ich habe zwei Fragen. ERSTENS: Wer gibt, oder wo gibt es solche Handlungsanweisungen? ZWEITENS: Ist mir der angeblich Unterschied zwischen dem Sozialen und dem Glauben nur Scheinwiderspruch.
Christ:innen sind, wenn sie dies exemplarisch leben, auch immer angemessen sozial handelnde Menschen. Es sollte Selbstverständlichkeit sein.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend jemand in irgend einer Landeskirche, den durchaus sehr mündigen Christinnen und Christen, oder den Pfarrer:innen, interne Handlungsanweisungen gibt. Dazu gibt es auch keinen Rechtsrahmen im Kirchenrecht. Es gibt im evangelischen Bereich der Kirche auch keine Glaubensbehörde, mit dem Recht festzustellen wer zurecht oder unrecht etwas für christlich/nicht christlich hält. Dazu aber müsste theoretisch die/der erwachsene Christ:in und sogar der Konfirmand, in einer Idealen Vorstellung, nach Lektüre seiner Bibel, nach einer Konsultation seines Gewissens und nach Verrichtung seines Gebetes, eigenständig und auch selbst verantwortlich sein. Im übrigen ist das Soziale und Christliche in zwei Kathegorien aufzuteilen, die nebeneinander stehen, auch völliger Unsinn. Dann dürfte Jesu Gleichnis vom Barmherzigen Samariter so nicht erzählt werden, denn es ist unzweifelhaft ein Aufruf zur Nächstenliebe und damit für ein uneigennütziges soziales Verhalten. Nur leider verhalten sich nicht selten auch Nichtchristen sehr christlich, was den durchaus den nicht liberalen großen katholischen Theologen Karl Rahner veranlasste, von „Anonymen Christen“ zu sprechen, die es selbst nicht bewusst erlebten, dass sie christlich waren. Und auch Nichtchristen, die behaupten es zu sein und auch davon überzeugt sind, lieben durchaus auch ihre Mitmenschen und verhalten sich auch sozial. Jesus hat die Menschen damals nicht in die Gruppen der Gläubigen oder Ungläubigen eingeteilt, wohl auch nicht so gedacht, denn nach damaliger jüdischer Überzeugung steht jeder Mensch unter Gott, und seinen 10 Geboten, da jede/r ein Geschöpft Gottes ist. Menschen wurden in der Urgemeinde nicht auch nur als Einzelne getauft, sondern oft ganze Familien samt Dienstboten. Das könnte man, je nach Sichtweise, loben oder kritisieren.
Auch die Mitgliedszahlen der Freikirchen sinken. Einfach mal googlen. Die Freikirchen(verbände) veröffentlichen ja in der Regel ihre Mitgliedszahlen.
Das einzelne Gemeinden boomen, mag richtig sein. Aber kann man das verallgemeinern? Ich habe eher den Eindruck, dass sich da oft Christen mit bestimmten Einstellungen, die alles andere als mehrheitsfähig unter den Christen sind, versammeln und ballen. Als Beispiel sei die Bremer Latzelgemeinde genannt.
Ich denke, das ist eher eine Begleiterscheinung des Kirchenschwundes, dass es solche Grüppchenbildung gibt.
….ich glaube nach wie vor, dass auch die evangelische Kirche und die Katholische Kirche ihren Platz haben sollte!!! Das ist wichtig!
Und es bleibt die eigene Entscheidung aus einer Kirche auszutreten!
Ich vergleiche ungerne mit Freikirchen….
das kann man auch nicht.
Denn jede Freikirchen hat ihre eigene Struktur….auch Gebetshäuser.
Die Menschen suchen….suchen nach Liebe.
Wertschätzung, Anerkennung…Gemeinschaft..einer Zugehörigkeit.
Es gibt durchaus viele Christen die gerne in eine evangelische Kirche gehen!
Traditionell…gerade zu Weihnachten und zu den Festtagen!
Es gibt dort wunderschön gestaltete Gottesdienste!
Jede Kirche oder Freikirchen hat ihren eigenen persönlichen Charme!
Liegt es an der Kirchensteuer, die viele Menschen nicht mehr bezahlen wollen?
Ich denke ja….
Und doch erbitten Freikirchen…etc. Spendengelder.
Auch da wird der „Zehnte“ erbeten!
Für mich bedeutet ein Austritt aus der Kirche-Gott den Rücken zuzukehren!
Wer weiß denn so genau, wann der Mensch auch die Kirchen mal braucht?
Wer weiß denn schon ob Freikirchen bestehen können?
Man eünscht sich das,ja…aber bleiben Sie denn bestehen?
Es geht für mich persönlich nie um Erfolg…sondern um Jesus selbst!
Er ist das Oberhaupt der Gemeinde oder Kirche!
Evangelische Gemeinden zeigen auch ihre Gottesdienste im Internet…BibelTV…etc.
Bieten Gebet an und Seelsorge….
Ich persönlich kenne wirklich tolle Pastoren der evangelischen Gemeinde!
Durchaus lohnt es sich auch in die evangelische oder katholische Kirche zu gehen!
Auch dort wird das Wort Gottes vermittelt….eben nur nicht auf die Art und Weise, wie Freikirchen es teilweise tun!
Gott ist Gott!
Und das bleibt er auch!
Menschen entscheiden was sie wollen und brauchen…das Angebot ist groß!
Doch gibt es auch ältere Leute, die gerne evangelische Gottesdienste besuchen.
Auch Jüngere…es gibt ebenfalls Adventsfeiern und Angebote!
Und auch Gemeinschaft!
Es wird nur anders gebetet….und gesungen!
Schade das so viele Menschen aus finanziellen Gründen aus der Kirche austreten!
Kirche bietet Hilfe an!
Anders als Freikirchen!
Auch werden Besuche gemacht…gerade bei älteren Menschen, die das auch brauchen….zum Geburtstag…etc.
Jeder darf seine Entscheidung treffen…denke ich.
Die Konfirmation wird angeboten…die es so in Freikirchen nicht gibt!
Eine Nachbarin musste darum kämpfen, ihren Mann auf dem Friedhof hier beerdigen zu lassen, denn ER war aus der Kirche ausgetreten.
Diese Nachbarin kann so mit ihrem „Gehwagen“ zu ihrem verstorbenen Mann ans Grab!
Da ist ihr die Kirche entgegen gekommen, obwohl er ausgetreten war.
Ich frage mich , ob Freikirchen auch Friedhöfe haben?
Deshalb bin ich schon dafür, nicht auszutreten….doch das muss jeder für sich entscheiden!
Es tut mir leid für die evangelische und die katholische Kirche!
Liebe Grüße
Meike
Einen freikirchlichen Friedhof gibt es meines Wissens nur in Wuppertal. Aber das liegt auch an den ehemaligen Großkirchen. Die hatten und haben nämlich vielerorts nahezu ein Monopol bis zum Grab gehabt und ließen selbst dann nicht einfach jeden auf ihren Friedhof, oder brachten ihn unter die Erde. Auch das haben öfters mal freikirchliche Pastoren stellvertretend für ausgetretene Kirchenmitglieder übernommen. Aber die Zeiten haben sich geändert und mittlerweile freuen sich die ehemaligen Großkirchen, wenn ihr Angebot überhaupt noch in Anspruch genommen wird.
Eigentlich ist alles gesagt, die „Säkularisierung“ der Gesellschaft geht mit riesen Schritten voran. Was in den späten 60Jahren begann, nämlich die Abwendung vom Glauben, das Infragestellen eines Schöpfers, die Auflösung moralisch/ethischer Grenzen, hat sich rasant entwickelt und eigentlich ist Deutschland zur Spielwiese für neuheidnische Ideen geworden, denn paralell zum weit verbreiteten Atheismus gibt es vermutlich mehr aktive Schamanen, Hexen, Satanisten und Esoteriker als bekennende Christen. (eine ungeprüfte Annahme)
Man glaubt an die Kraft der Steine, an die Sterne, an weiße Magie, legt Tarot-Karten und ganz beliebt, Engelwesen die einem „den Weg zum Licht“ zeigen. Man glaubt jeden Sch…, aber an einen lebendigen Gott der aus Liebe zu den Menschen seinen Sohn gegeben hat mögen die Leute nicht glauben. Allen gemeinsam scheint eine Art Immunisierung gegen den echten Glauben zu sein, da haben Medien, Wissenschaft, Politik und leider auch die Kirchen ganze Arbeit geleistet. Eine Trendwende scheint nicht mehr möglich!? Ist das schon der „Abfall vom Glauben“ von dem die Bibel spricht? Doch lassen wir uns nicht täuschen, Gläubige waren schon immer in der Minderheit, von wenigen Lichtblicken in der Geschichte der Menschheit abgesehen. Und die volkskirchliche Taufbescheinigung die einen zum Christenmenschen machte, hat schon immer einen Beigeschmack der Vorspiegelung falscher Tatsachen. In den charismatischen Kreisen in denen ich Zuhause bin, prophezeit man dagegen schon seit hundert Jahren die große Erweckung. Es fehlt nicht mehr viel, nur noch etwas mehr Proklamation und natürlich viel Lobpreis mit reichlich Nebelschwaden, dann bricht sie aus. Ja man könnte schon depressiv werden beim Blick auf den geistlichen Zustand des Landes, aber wie sollen wir denn jetzt umgehen mit dieser „aussichtslosen“ Lage? Ich denke, wir sollten unendlich dankbar sein und dürfen uns am Privileg des „Glauben-Könnens“ freuen. Dann sollten wir den Mut aufbringen in Wort und Tat das Evangelium zu verkünden. Alles weitere steht nicht in unserer Hand, wir müssen es dem Allmächtigen überlassen, er macht keine Fehler !
Hallo!
Jetzt also auch bei jesus.de: von Vollpfosten programmierter Newsletter: nur wenn schnell genug Strg+S und dann auf „Abbrechen“ geklickt wird, kann der Text gelesen werden! Bilder erscheinen ebenfalls nicht!
Der geistige Zustand läßt ja generell in der Bevölkerung nach, warum sollte jesus.de verschont bleiben?
2 Beispiele wie es richtig geht: NDR.de oder WDR.de
Gruß,
Peter
Ein Pfosten gilt ja per definitionem als stützendes bzw. tragendes Element. Wir fassen das also als Kompliment auf. Ein soeben durchgeführter Test auf mehreren Endgeräten und mit verschiedenen Mail-Clients ergab keine Probleme. Was genau nutzen Sie? Der NL wird übrigens nicht täglich neu programmiert, da werden nur Inhalte in ein vorhandenes „Gerüst“ eingefügt. MfG, das JDE-Team
Websites müssen auf die jeweiligen Browser abgestimmt werden. Wohl keine Website mag alle Browser in allen Fassungen, Es wäre schlicht nicht wirtschaftlich. Man konzentriert sich deshalb auf die gängigen Versionen. Weshalb z.b. Edge-Nutzer öfter in die Röhre schauen.
Nun kann es sein, dass NDR und WDR da etwas mehr drin haben, aber ein grundsätzlicher Unterschied besteht nicht .
Du solltest einfach mal den Browser wechseln und schauen, ob das Problem noch weiter besteht. Und ab und an mal den Cache löschen ist auch nicht verkehrt.
Und ein genereller Tipp: Wenn schon Beleidigungen, dann sollte man sich zumindest sicher sein, im Recht zu sein. Aber eigentlich sind sie immer überflüssig.
… „Kirchenpräsident Volker Jung glaubt, dass das kirchliche Angebot wenig Einfluss auf die Entwicklung der Mitgliedszahlen hat.“
So kann man das Versagen der Kirchen schönreden. Warum haben moderne christliche Initiativen wie das Gebetshaus Augsburg, ICF und gerade viele Freikirchen einen so großen Erfolg? Der Erfolg ist so groß, dass diese Angebote längst die sprichwörtlich alten Angebote der früheren Großkirchen in der Reichweite überholt haben. Warum geht man den einfachen Weg und lernt nicht dazu? Ist man zu reich und zu verwöhnt das man sich nicht weiterentwickeln will?
Interessant dazu: https://www.youtube.com/watch?v=OE3lO9VwcdA
Die Liebe kann alles verändern
EinFragender: Wenn es wirklich so wäre, daß moderne Inititativen wie das Gebetshaus Augsburg so große Erfolge haben, dann würde ich mich auf betreffend dem Gebetshaus freuen. Taize hatte bisher sehr großen Erfolg, weil man Teil einer Gemeinschaft wird, unmittelbar nach dem jeder anreiste. Mehrere tausend junge Leute sind immer dort, sie reden, singen, beten und arbeiten. Was ich ständig wiederhole, weil sich auch das Thema der beiden großen Kirchen, die angeblich auch sehr fehlerbehaftet sind, ständig unter anderen Überschriften wiederkommt, ist folgendes:
Seit einer Studie aus den 1970er Jahren erreichen die beiden großen Kirchen mit ihren Kerngemeinden immer noch 3% der Kirchensteherzahler: Dies ist unsere Kerngemeinde..Mehr erreichen auch die Freikirchen nicht, heruntergebrochen auf ihre Verbreitung und die Mitgliederzahlen. Was sich veränderte ist allerdings, daß früher die Leute von der Wiege bis zur Bahre nur in der Kirchen blieben, heute aber oft mit der Volljährigkeit oder später austreten, wenn sie mit dem Glauben nichts anfangen können. Aber dieser sogenannte Traditionsabbruch ist durchaus auch ein nicht nur religiös-kirchliches Problem. Sondern auch die Bereitschaft sich verbindlich in Gemeinschaften einzusetzen, nimmt daher auch ansonsten – etwa bei Chören und Vereinen – sehr rapide ab. Dies ein soziologischen Problem und dem Individualismus und unserem großen Wohlstand geschuldet.
Selbstverständlich sind es auch die in manchen Predigten verwendeten inhaltsarmen oder inhaltslosen Worthülsen, daß zumeist die geneigten Gottesdienstbesucher:innen schon zuhause nicht mehr wissen, was eigentlich ihre Botschaft war. Worthülsen beinhalten eine Sprache, die zu wenig konkret ist, aber auch fromme Worthülsen sind gleichermaßen inhaltsarm. Daher müssen sich Prediger:innen und wir alle eine wirkliche Alltagssprache angewöhnen. Aber dies ist nur eines mehrerer Probleme. Dann sollte die Kirche neben der Komm-Struktur auch eine Geh-Hin-Struktur praktizieren, also dort zu sein wo die Menschen wohnen, leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Wenn der Prophet allerding nicht zum Berg geht, muss der Berg zum Propheten gehen.
Wir alle als Christinnen und Christen müssen in allen Kirchen unseren Glauben exemplarischer leben und ggfls deutlich deutsch sprechen. Jesus ist dafür ein Beispiel. Schwierige Fragen erklärt er leicht, aber nicht oberflächlich, mit seinen Gleichnissen. Die Bergpredigt ist eine Moral bzw. Ethik, die sowohl zeitlos und auch konkret und für alle Menschen normalerweise verständlich ist. Zudem die Liebe ist die Größte unter Glauben und Vertrauen. Die Theologen, auf die unsere großen Kirchen sehr angewiesen sind,sollten ihr Studienwissen nicht ausschließlich wie eine Geheimlehre behandeln. Die Gemeinde fühlt sich sogar wertgeschätzt, wenn diese nicht geistig-geistlich tiefstapeln, damit sie jederman auch immer versteht. Eine große Reise beginnt mit dem ersten Schritt, und wenn jede/r von uns den ersten Schritt tut, den Glauben also exemplarisch lebt, dann wird alles gut. Jedenfalls Kirche stirbt nicht mit dem Kirchensteuer, auch nicht mit den riesigen Ozeanriesen namens Volkskirche, oder seinem Balast vieler Aufgaben, die andere schon sehr gut auch ohne frommen Anstrich tun. Kirche ist Kernkompetenz in Sachen Evangelium. Und zwar eines, bei dem niemand in den Keller geht um herzhaft zu lachen. Wir sind daher das Salz der Gesellschaft, was sich im kochenden Wasser der alltäglichen Ereignisse auflöst und das Leben schmackhafter macht. Denn die Liebe zu Gott, die Liebe der Menschen zu den Menschen, kann alles verändern.
Die Menschen treten aus sachlichen Gründen aus der Kircheninstitution aus.
Der Kirchenpräsident nimmt es aber offenbar persönlich, wenn es ihn „schmerzt“ bzw. ihm „weh tut“.
Oder es ist einfach nur wieder eine manipulierende und beeindrucken sollende Sprachform …