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Hunderte Menschen besuchen jüdisches Laubhüttenfest in Bonn

Mit einer Sukka auf dem Remigiusplatz haben die Synagogengemeinde und die Christlich-Jüdische Gesellschaft in Bonn das Laubhüttenfest gefeiert – und zum Dialog aufgerufen.

Zum jüdischen Laubhüttenfest haben die Synagogengemeinde und die Christlich-Jüdische Gesellschaft in Bonn am Sonntag eine sogenannte Sukka im Zentrum der Stadt errichtet. Viele hundert Interessierte folgten der Einladung zum Dialog in der mit herbstlichen Zweigen gestalteten Laubhütte auf dem Remigiusplatz, wie der Evangelische Kirchenkreis mitteilte. Im Mittelpunkt stand die Frage «Was gibt dir Hoffnung?». Begleitet wurde die Aktion von jüdischer Musik. Es gab koscheren Wein und Gebäck sowie Mitmach-Aktionen zur jüdischen Religion, wie es hieß.

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Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner begrüßte das große Interesse. «Das jüdische Leben ist Teil unserer Gesellschaft und muss sichtbar sein und bleiben», erklärte die Grünen-Politikerin zur Eröffnung. Sie hoffe, dass sich eine Entspannung der zuletzt so bedrückenden Situation in Gaza und Israel auch positiv auf das Miteinander der Religionen und Kulturen in Deutschland auswirke, so Dörner.

„Wir brauchen Unterstützung“

Der Vorsitzende der Synagogen-Gemeinde in Bonn, Jakov Barasch, forderte mehr Solidarität. Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hätten sich hierzulande immer mehr Jüdinnen und Juden aus Angst vor Übergriffen ins Private zurückgezogen, berichtete er. «Ich wünsche mir mehr Mut in Deutschland, unsere Religion zu zeigen, aber es wird schwieriger und wir brauchen Unterstützung», sagte Barasch. Die jüdische Gemeinde in Bonn zählt etwa 800 Mitglieder.

Auch der Vorstand der Bonner Christlich-Jüdischen Gesellschaft, der evangelische Pfarrer Joachim Gebhardt, beklagte eine gestiegene Judenfeindlichkeit. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen (RIAS-Meldestelle NRW) habe allein für Bonn dieses Jahr schon 40 antisemitische Vorfälle registriert, 80 Prozent mit Israel-Bezug, sagte er. Das zeige die alltägliche Bedrohungslage für Jüdinnen und Juden in NRW.

Er rief zum weiteren Dialog auf. Gegen die wachsende antisemitische Stimmung in Teilen der Gesellschaft helfe nur, «immer wieder neu reden, informieren und beherzt zeigen, dass wir gemeinsam für Frieden mit allen Menschen und das Miteinander in einer Gesellschaft eintreten», betonte Gebhardt. Im vergangenen Jahr war das jüdische Laubhüttenfest erstmals öffentlich in Bonn begangen worden.

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Mit dem Laubhüttenfest Sukkot feiert die jüdische Gemeinschaft jedes Jahr im Herbst Erntedank und erinnert zugleich an die Wüstenwanderung der Israeliten. Jüdinnen und Juden sind dazu aufgerufen, Hütten unter freiem Himmel zu errichten, darin zu essen, religiöse Texte zu sprechen und auch darin zu übernachten.

Quelleepd

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1 Kommentar

  1. Jüdische MitbürgerInnen sind ältere Glaubensgeschwister

    „Der Vorsitzende der Synagogen-Gemeinde in Bonn, Jakov Barasch, forderte mehr Solidarität. Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hätten sich hierzulande immer mehr Jüdinnen und Juden aus Angst vor Übergriffen ins Private zurückgezogen, berichtete er. «Ich wünsche mir mehr Mut in Deutschland, unsere Religion zu zeigen, aber es wird schwieriger und wir brauchen Unterstützung», sagte Barasch. Die jüdische Gemeinde in Bonn zählt etwa 800 Mitglieder“! Wir Christinnen und Christen und unsere Kirchen in Deutschland dürfen die jüdischen Mitbürger(innen) als unsere älteren Glaubensgeschwister ansehen und sind Töchter und Söhne von Abraham. Selbstverständlich wäre es wunderbar, wenn wir vereint hinter Juden in Deutschland stehen und uns gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus wenden. Ich wünsche ein schönes Laubhüttenfest gehabt zu haben.

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