- Werbung -

Bundesarbeitsgemeinschaft: „Kirchenasyl sollte nicht verfolgt werden“

Die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“ kritisiert das Vorgehen der Ermittlungsbehörden in Bayern gegen gewährtes Kirchenasyl scharf. Diese hatten gegen mehrere katholische und evangelische Pfarrer Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt in der Bundesrepublik eingeleitet.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft solidarisierte sich „ausdrücklich mit den betroffenen Gemeinden, Pastorinnen und Pastoren“. Die Vorstandsvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft, Dietlind Jochims, erklärte: „Ich habe kein Verständnis für die Kriminalisierung von Menschen, die gewaltfrei dafür eintreten, Menschenrechte zu achten und Leben zu schützen.“ Kirchenasyl sei eine Tradition, „die unseren Rechtsstaat stärkt und nicht von ihm verfolgt werden sollte“. 2015 sei von staatlicher Seite die grundsätzliche Akzeptanz des Kirchenasyls bekräftigt worden. Die Ermittlungen jetzt wirkten wie ein Einschüchterungsversuch auf der „symbolischen Klaviatur“.

- Werbung -

Kirchengemeinden gewährten in besonderen Härtefällen Kirchenasyl aus „Glaubensüberzeugung und nach eingehender Beratung“. Damit sollen Abschiebungen verhindert werden, „die mit nicht zumutbaren Gefahren für die Betroffenen“ verbunden wären. Bundesweit befänden sich rund 550 Menschen in etwas mehr als 300 Kirchenasylen. In den meisten Fällen könne eine Lösung gefunden werden.

In Bayern ist beispielsweise die evangelische Haßfurter Pfarrerin Doris Otminghaus von Ermittlungen betroffen, deren Gemeinde schon mehrfach Kirchenasyl gewährt hat und aktuell auch gewährt. Der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, bezeichnet die Ermittlungen als unverhältnismäßig. In einem Facebook-Eintrag verteidigte er am Wochenende das Kirchenasyl als „ultima ratio“.

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht