TV-Moderator Günther Jauch unterstützt den Wiederaufbau des Turmes der Potsdamer Garnisonkirche mit 1,5 Millionen Euro. Mit dem Geld soll die Aussichtsplattform in 57 Metern Höhe finanziert werden, heißt es in der neuesten Ausgabe der Garnisonkirchen-Publikation „Potsdamer Spitze“ (Ausgabe 2017).
In dem Heft begründet Jauch sein Engagement damit, bei dem Wiederaufbau des Turms sei neben dem städtebaulichen Aspekt der Dreiklang „Geschichte erinnern, Verantwortung lernen und Versöhnung leben“ gerade heute absolut wichtig.
„Außerdem freue ich mich, wie sicherlich die Potsdamer und Hunderttausende von Touristen auch, auf den herrlichen Blick von der Aussichtsplattform auf eine beneidenswert schöne Stadt“, sagte Jauch. Der TV-Moderator hat das Geld bereits im Sommer gespendet, wollte aber bislang als Großspender anonym bleiben. Für den Wiederaufbau des Turms werden mehr als 26 Millionen Euro veranschlagt.
Es ist die bereits zweite Großspende Jauchs für ein Potsdamer Denkmal. Vor 15 Jahren gab er mit seiner Spende für das Fortuna-Portal einen wichtigen Impuls für den Wiederaufbau des Potsdamer Schlosses, in dem heute der Landtag sitzt.
Wiederaufbau nach Luftangriff 1945 umstritten
Die evangelische Garnisonkirche wurde 1945 bei einem alliierten Luftangriff auf den Potsdamer Hauptbahnhof zerstört, die Ruine wurde in der DDR 1968 abgerissen. Der Grundstein für die neue Garnisonkirche wurde 2005 gelegt, mit weiteren Baumaßnahmen wurde jedoch wegen der fehlenden Finanzierung noch nicht begonnen.
Der geplante Wiederaufbau ist umstritten. Befürworter argumentieren unter anderem mit der Bedeutung für das Potsdamer Stadtbild. Gegner sehen die Barockkirche als Militärsymbol und argumentieren unter anderem mit der Nutzung des Gotteshauses für die NS-Inszenierung der Reichstagseröffnung im März 1933.
