Vor 27 Jahren wurden beim Völkermord in Ruanda über eine Million Menschen getötet und hunderttausende Frauen vergewaltigt. Der Fotograf Olaf Heine hat die gezeugten Töchter zusammen mit ihren Müttern portraitiert. Die bewegenden Bilder sind nun in mehreren Städten in „Outdoor“-Gallerien zu sehen.
Im Jahr 1994 kam es im zentralafrikanischen Ruanda zu einem Völkermord, bei dem die Weltöffentlichkeit geschlossen wegsah. Hutu-Milizen töteten einen Großteil der in dem Land lebenden Tutsi-Minderheit – und gemäßigte Angehörige ihrer eigenen Ethnie. Über eine Million Menschen fielen den Morden zum Opfer. Die Milizen setzten Vergewaltigungen als Kriegswaffe ein. Hunderttausende Frauen wurden misshandelt, vergewaltigt und verstümmelt. Tausende von ihnen wurden schwanger und bekamen Kinder. Viele der Mütter sind bis heute psychisch wie physisch traumatisiert.
Fotograf Olaf Heine wollte den betroffenen Müttern und Töchtern ein Gesicht geben und die Stärke dieser Frauen zeigen. 2019 veröffentlichte er sein Fotobuch „Rwandan Daughters“. Dafür erhielt er den Deutschen Fotobuchpreis in Silber. Anschließend wurden die Portraits in verschiedenen Ausstellungen gezeigt. Der Musiker Sting stellte eine neue Version seines Songs „Fragile“ für die Filmdokumentation zur Verfügung.
My friend @OlafHeine has photographed victims of the Rwandan genocide – mostly single mothers bringing up their children in difficult circumstances. I’m honoured to have offered my new “My Songs” version of “Fragile” to Olaf’s accompanying documentary. https://t.co/bnsrXm0dFT pic.twitter.com/oimNpKdtTY
— Sting (@OfficialSting) April 5, 2019
Zum 40. Geburtstag der ora Kinderhilfe international und zum 27. Jahrestag des ruandischen Genozids wird das Foto-Projekt „Rwandan Daughters“ jetzt als Outdoor Gallery in den Straßen Berlin, Kölns und Hamburgs gezeigt, jeweils auf 160 Metern Länge. Dadurch sollen die Aufnahmen in die „Mitte der Gesellschaft gerückt werden“, schreibt die ora Kinderhilfe, die das Projekt gemeinsam mit der Kreativagentur spring brand ideas und Olaf Heine initiiert hat. Außerdem sind rund um die Ausstellungen herum verschiedene Aktionen geplant, um Spenden für die betroffenen Frauen zu sammeln.
Die ora Kinderhilfe engagiert sich seit 2006 in Ruanda. Gemeinsam mit dem Projektpartner Solace Ministries versorgt das Hilfswerk nach eigenen Angaben 483 Patenkinder und deren Familien.
Ausstellungstermine:
Berlin:
Elsenstraße 15.3. – 28.03.
Kastanienallee (Prater) 15.3. – 28.3.
Köpenicker Straße (Tresor) 15.3. – 28.3.
Modersohnstraße/Revaler Str 15.3. – 11.04.
Postbahnhof (ggü. East Side Gallery) 15.3. – 04.04.
Revaler Straße (RAW) 15.3. – 11.04.
Köln:
Alteburger Straße 15.3. – 11.04.
Gummersbacher Straße 15.3. – 11.04.
Radeberggürtel 15.3. – 04.04.
Hamburg:
Deelböge 15.3. – 11-04
Filmdokumentation „Rwandan Daughters“