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Pilot-Projekt erprobt neue Ämter für Laien in katholischen Pfarreien

Das Erzbistum München und Freising erprobt neue Modelle zur Leitung von Pfarreien. Ab Herbst sollen Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen sowie einem Priester Pfarreien in drei Seelsorge-Gebieten leiten. Dabei wolle man zwar Neues ausprobieren, aber im Rahmen des geltenden Kirchenrechts bleiben.

Das Projekt „Pastoral planen und gestalten“ wurde 2013 von Kardinal Reinhard Marx ins Leben gerufen. Es beschäftigt sich mit der Entwicklung der Pastoral in den Pfarreien und Pfarrverbänden. 2015 gab das Bischofswort „Gemeinsam Kirche sein“ einen weiteren Anstoß neue Formen in der geistlichen Leitung sowie in Führungs- und Verwaltungsaufgaben auszuprobieren. Qualitative Seelsorge oder die Erarbeitung von Pastoralkonzepten machten deutlich, dass andere, neue Leitungsformen nötig sind, die nicht nur durch Priester leistbar sind, heißt es vom Bistum. Zudem verzeichnet die katholische Kirche einen Priestermangel, sodass Ortsgemeinden zu Großpfarreien zusammen geschlossen werden müssen. Die seelsorgerische Betreuung kann daher nicht mehr überall geleistet werden.

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Den neuen Projekten liegt der Gedanke des „Priestertums aller getauften und gefirmten Männer und Frauen“ zugrunde. Man wolle zukünftig stärker die Charismen der Gläubigen einbinden. „Wir müssen ausgehen von dem, was uns zur Verfügung steht, von den vielen Menschen, die da sind, die etwas tun wollen: Wie können wir sie ermutigen, wie können wir sie begleiten“, sagte Marx in einem Pressegespräch zur Vorstellung neuer Leitungsmodelle. Es sei notwendig, „neue Wege zu gehen, um deutlich zu machen: Die Kirche muss vor Ort bleiben“, bekräftigte der Erzbischof. Die Leitung der Kirche habe „viele Gesichter“. Vor Ort sollen dann die jeweiligen Bischofsvikare, die zuständig für die Seelsorgeregionen im Bistum sind, und Projektteams Konzepte erarbeiten.

Kardinal Marx betonte, die Lösung könne nicht darin bestehen, Seelsorgeeinheiten immer weiter zu fassen: „Es gibt Grenzen, wo wir noch von Ortskirche reden können.“ Statt nur an Not- und Ersatzlösungen zu arbeiten, sollten die Pilotprojekte helfen, für die Pastoral der Zukunft „ein gut reflektiertes Fundament“ zu schaffen. Weiterhin gilt: Die Aufgaben dürfen kein sakramentales Weiheamt voraussetzen und müssen mit dem Kirchenrecht vereinbar sein. Die Feier der Eucharistie bleibt nur geweihten Priestern vorbehalten.

Seit vielen Jahrzehnten gibt es bereits Laientheologen in der Katholischen Kirche, die als Pastoral- oder Gemeindereferenten in der Seelsorge tätig sind.

 

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Hier geht es zu weiteren Informationen zum Pastoralprojekt

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