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Rohstoffhandel: Micha-Initiative fordert mehr Transparenz

Mit der Kampagne „Licht ins Dunkel“ ruft die Micha-Initiative die Europäische Union dazu auf, sich für mehr Transparenz beim Handel mit Rohstoffen einzusetzen.

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 In verschiedenen Ländern Europas sind Gemeinden, christliche Gruppen und einzelne Engagierte eingeladen, sich mit Postkarten- und Email-Aktionen an EU-Ratspräsidentin Helle Thorning Schmidt sowie Abgeordnete des Europa-Parlaments zu wenden. Sollte die EU strengere Richtlinien für Transparenz verabschieden, könnte laut Micha-Initiative mehr Geld für die Bekämpfung von Armut zur Verfügung stehen.

Nach Schätzungen der Afrikanischen Union gehen allein Afrika jährlich 148 Milliarden US-Dollar durch Korruption verloren. Gerade rohstoffreiche Länder seien besonders korruptionsanfällig. Dabei könnten die Einnahmen des Kontinents durch den Export von Öl und anderen Ressourcen zur Bekämpfung von Armut und für die Erreichung der UN-Millenniumsziele eingesetzt werden. 2008 waren die Einnahmen durch den Handel mit Rohstoffen neun Mal so hoch wie die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit, die nach Afrika flossen.

Pfarrer Rolf Zwick (Essen), Vorsitzender der Micha-Initiative in Deutschland, betont die strukturellen Ursachen von Korruption: „Korruption ist nicht einfach ein Problem persönlicher Integrität und auch nicht nur ein Phänomen in Entwicklungsländern. Viele europäische Rohstoffkonzerne nutzen die gegenwärtige Intransparenz, um sich mit korrupten Praktiken Zugang zu Ressourcen zu verschaffen. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, sich hier für mehr Transparenz zu engagieren.“

Bereits beim europäischen Jugendkongress Mission-Net, der vom 28.12.2011 bis 2.1.2012 in Erfurt stattfand, hatten sich über 1.300 Teilnehmer an der Postkarten-Aktion beteiligt, welche sich an die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning Schmidt wendet. Dänemark sitzt derzeit dem EU-Rat vor und kann die Themensetzung in der Europäischen Union entscheidend mitbestimmen. Am 21. März 2012 werden Vertreter von Micha-Kampagnen aus unterschiedlichen europäischen Ländern, Mission-Net, der Europäischen Evangelischen Allianz und dem britischen Hilfswerk Tearfund der dänischen Vertretung in Brüssel die Postkarten überreichen und eine Reihe entscheidender Europa-Abgeordneter zu Gesprächen treffen.

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Sollte die EU Richtlinien erlassen, die an europäischen Börsen notierte Rohstoffunternehmen dazu verpflichten, ihre Zahlungen auf Projekt- und Länderbasis im Detail offenzulegen, könnten Bürgerinnen und Bürger in rohstoffreichen Ländern von ihren Verantwortungsträgern Rechenschaft über die Verwendung der Gelder fordern. Auch in vielen Ländern des globalen Südens setzen sich aktuell Micha-Kampagnen und Kirchen für mehr Transparenz ein, damit mehr Geld für die Bekämpfung von Armut zur Verfügung steht.

Die Micha-Initiative ist eine weltweite christliche Kampagne für die Umsetzung der UN-Millenniumsziele und für globale Gerechtigkeit. In Deutschland wird sie von einem Arbeitskreis innerhalb der Deutschen Evangelischen Allianz geleitet und von einem breiten Bündnis christlicher Organisationen getragen.

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