Der Sprachwissenschaftler und Theologe Roland Werner ist mit der Canstein-Medaille der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) ausgezeichnet worden. Damit werden Personen ausgezeichnet, die sich in besonderer Art und Weise um die Verbreitung und Übersetzung der Bibel verdient gemacht haben.
„Du bist wie kaum ein anderer in der Lage, über vielfältige Wege die Botschaft der Bibel zugänglich zu machen“, sagte Christian Brenner, Leiter des Bereichs Kommunikation und Bibelprogramm bei der Deutschen Bibelgesellschaft, in seiner Laudatio. „Ob über die Sprachforschung, durch die Bibelübersetzung, durch informative und erklärende Zugänge. Oder einfach dadurch, dass du erzählst, was dir persönlich die Bibel und der Glaube an Jesus Christus bedeutet. Du eröffnest Wege in die Bibel, die ein wenig so sind wie du selbst: tiefgründig, authentisch, nah am Leben, nah an Jesus Christus.“
Brenner hob Werners großes und stetiges Engagement für die Bibel hervor: von ersten Übersetzungen in afrikanische Sprachen, über die Übersetzung des Neuen Testaments und der Psalmen ins Deutsche bis zu Bibelimpulsen in der Zeit als Gene-ralsekretär des CVJM und Ausstellungen zum Reformationsjubiläum.
Werner wiederum erklärte, dass er schon seit seiner Kindheit von der Bibel und ihrer Botschaft begeistert gewesen sei. „Mein Wunsch ist es, dass viele Menschen die Bibel entdecken können. Dazu will ich beitragen“, sagte der 60-Jährige, der seit Kurzem Vorsitzender des deutschen Zweigs der Lausanner Bewegung ist.
Werner erhielt die Auszeichnung im Rahmen der Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft in Schwerte/Westfalen. Inhaltlich ging es dort außerdem um die Perspektiven bibelgesellschaftlicher Arbeit. „Es ist wichtig, dass wir die Bibel nicht nur als Buch verbreiten, sondern auch dazu beitragen, dass die Botschaft der Bibel die Menschen in ihrem Alltag erreicht“, betonte die Aufsichtsratsvorsitzende und westfälische Präses Annette Kurschus.
„Wir bringen die Bibel zu allen Menschen“
DBG-Generalsekretär Dr. Christoph Rösel hob in seinem Jahresbericht die fachliche Kompetenz der Deutschen Bibelgesellschaft für die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Grundsprachen hervor hervor. Dadurch wirke die Bibelgesellschaft sowohl überkonfessionell als auch weltweit. Er zitierte auch die Mission der Deutschen Bibelgesellschaft: „Mitten ins Leben: Wir bringen die Bibel zu allen Menschen.“ Auf diesem Weg sei die Bibelgesellschaft zumindest kleine Schritte vorangekommen. So konnten durch die Weltbibelhilfe weltweit mehr als 60 Projekte von Bibelgesellschaften gefördert werden.
Für Rösel besteht eine Herausforderung der Bibelgesellschaft darin, die Position als Bibel-Kompetenzzentrum zu stärken. Das gelte zunächst bei den evangelischen Landes- und Freikirchen. Als positives Beispiel nannte er das kostenlose Schülermagazin „Martin Luther macht Sachen“, das mit einer Auflage von rund 250.000 Exemplaren verbreitet worden sei.