OSZE-Gipfel: Vatikan beklagt Verletzung der Religionsfreiheit

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Der Vatikan hat beim Gipfeltreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gravierende Verletzungen der Religionsfreiheit von Christen in den Mitgliedsländern beklagt.

 Diskriminierungen von Christen gebe es in unterschiedlichen Formen überall in der OSZE, beklagte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone Vatikanangaben vom Mittwoch zufolge beim Gipfel in der kasachischen Hauptstadt Astana.

Vielfach komme es zu «Gewalt und sogar Mordanschlägen» gegen Christen. Bertone beklagte «übertriebene Restriktionen» bei der Registrierung von Kirchen sowie Behinderungen bei der Einfuhr religiöser Schriften. Weltweit litten 200 Millionen Christen unter mangelnder Achtung ihrer Religionsfreiheit.

Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise äußerte der Vatikanvertreter sich überdies besorgt über eine wachsende Missachtung der Rechte von Flüchtlingen. «Der Status des Migranten tilgt nicht seine Menschenwürde», mahnte Bertone bei dem Gipfel. Die Rechte von Zuwanderern dürfen «weder verletzt noch ignoriert werden».

Der Kardinalstaatssekretär beklagte ferner mangelnde Bemühungen der OSZE-Mitgliedsländer um Abrüstung und Lösung regionaler Konflikte auf ihrem Territorium. Bewaffnete Auseinandersetzungen in einzelnen Unterzeichnerstaaten stellten eine «gravierende Bedrohung der Sicherheit und Stabilität des gesamten OSZE-Gebiets» dar.