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Wohin führt mich die Jahreslosung 2022?

Out of the Box – Weil wir wunderbar gemacht sind

Die zweiwöchentliche Kolumne von Tom Laengner


„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“, heißt es in der Jahreslosung. Tom Laengner erinnert sich an Situationen, in denen sich Türen für ihn öffneten.

Im Moment ist es gar nicht so einfach, Handwerker für einen Termin zu bekommen. Ich freue mich ja für sie, dass sie gute Geschäfte machen. Aber wenn im Winter meine Heizung den Dienst verweigert, können sechs Wochen an Wartezeit schon eine lange Zeit sein. Abgewiesen zu werden ist dann nicht nur unschön, sondern hat auch Konsequenzen. Allein aus diesem Grund klingt die Jahreslosung 2022 schon vielversprechend.  Da wird Jesus zitiert, der gesagt hat: “Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Ob er mit meiner Heizung klarkommt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Hinaus gestoßen zu werden tut weh. Abgelehnt, zurückgewiesen, oder missachtet zu werden ebenso. Ich finde, dass Gott mir gegenüber leider gute Gründe hätte, genau so zu verfahren. Und wenn ich ganz ehrlich bin, müsste ich ihm zustimmen. Dass er nicht so handelt, finde umwerfend.

Im Geiste Jesu handeln

Ich erinnere mich, wie Menschen mir in meinem Leben in diesem Geiste von Jesus entgegengetreten sind. Das prägt mein Leben bis heute. Meine Beziehungen, mein materieller Wohlstand und mein ganzes Leben hätten niemals ihre heutige Qualität bekommen. Das war mir als jungem Mann nicht klar. Ich wusste nicht, was auf dem Spiel stand. Allerdings spürte ich als junger Student, dass ich Hilfe brauchte. So packte ich eines Tages meine Sachen und klingelte ein paar Stunden später in einer Einrichtung für ‚böse Buben‘. Als die Tür aufging, setzte ich meinen Rucksack ab und fragte, ob ich bleiben könne. Aus irgendeinem Grund dachten die Mitarbeitenden über meine Bitte ernsthaft nach. Ich hatte damals keine Vorstellung davon, dass ein Aufenthalt in einer therapeutischen Einrichtung  eine gewisse Vorlaufzeit benötigt. Es war so wie heute mit den Handwerkern. Ich hatte weder ein Motivationsschreiben verfasst, noch Referenzen einer Ärztin oder eines Gemeindeleiters eingeholt. An eine Krankenkasse hatte ich schon mal gar nicht gedacht. Das klingt schon ziemlich bescheuert und das war es auch.

Nach einer unvorstellbar langen Zeit des Wartens ging die Tür wieder auf. Ein Mann mit langem Bart und noch längeren Haaren stellte sich als stellvertretender Leiter vor. Und weil die Einrichtung eigentlich voll besetzt war, hatte er entschieden, für die kommenden Wochen sein Zimmer mit mir zu teilen.

Jesus hat mir immer wieder die Tür aufgehalten

Erst Jahre später wurde mir richtig bewusst, was ich diesen opferbereiten Menschen alles zugemutet habe und ihnen verdanke. Ich weiß und erlebe, dass sich ihr Aufwand gelohnt hat. Aber das konnten sie damals nicht wissen. Diese Menschen hatten auf ihre Weise umgesetzt, dass Jesus sagte: “Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Auch wenn dies damals noch gar nicht die Jahreslosung war.

Im Laufe der Jahre hat Jesus mir sozusagen immer wieder die Tür aufgehalten. Das habe ich sehr genossen und es hat mir auch sehr geholfen. Doch ich habe auch etwas gelernt: Wenn Jesus mir die Tür aufhält, sollte ich sie nicht von innen zuschlagen.  Vielleicht gibt Jesus mir nur die Klinke in die Hand, damit ich meinerseits die Tür für jemanden aufhalte, auch wenn mich das etwas kostet.

Alle Kolumnen von Tom Laengner findet ihr hier.


Tom Laengner ist ein Kind des Ruhrgebiets. Nach 20 Jahren im Schuldienst arbeitet er journalistisch freiberuflich und bereist gerne unterschiedliche afrikanische Länder. Darüber hinaus arbeitet er als Sprecher für Lebensfragen und Globales Lernen. In seiner Kolumne „Out of the Box – Weil wir wunderbar gemacht sind“ schreibt er regelmäßig über Lebensfragen, die ihn bewegen.

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