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Antisemitismusbeauftragter: „Genozid-Vorwurf gegen Israel ist absurd“

Felix Klein beobachtet im Nahost-Konflikt eine zunehmende Isolation Israels. Er warnt vor einem Zweifronten-Krieg.

Die Isolation bekomme auch die Bundesregierung wegen ihrer Solidarität mit Israel zu spüren, sagte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung dem Berliner «Tagesspiegel» (online). «Ich höre aus dem Auswärtigen Amt, dass die deutsche Stimme in der arabischen Welt an Gewicht verliert. Die Staatsraison hat einen Preis», sagte Klein.

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Warnung vor Zweifronten-Krieg

Klein betonte, dass die Bundesregierung gegenüber der israelischen Regierung durchaus Kritik äußere: «Erfolgreich sind Ratschläge, auch kritische, in der Regel dann, wenn sie nicht in der Öffentlichkeit passieren.» Dies funktioniere allerdings nicht immer. «Aber unsere Stimme wie auch die der Amerikaner sollte Gewicht haben», sagte Klein. Insbesondere die Vermittlungsbemühungen der US-Regierung sollten stärkeres Gehör auf israelischer Seite finden, sagte Klein.

Weiter warnte er vor einem Zweifronten-Krieg und betonte zugleich das Recht Israels auf Selbstverteidigung seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023: «Das Land ist angegriffen worden. Da hat Israel natürlich ein Recht auf Selbstverteidigung, das aber nicht grenzenlos gilt. Wichtig ist die Verhältnismäßigkeit.»

Klein: „Israel versucht, Terroristen zu töten“

Dabei sei der Genozid-Vorwurf gegenüber Israel absurd: «Das hieße, dass Menschen im Gazastreifen nur umgebracht würden, weil sie Palästinenser sind. Israel versucht aber, Terroristen zu töten. Dabei kommt es immer wieder zu zivilen Opfern.» Es sei ein schmutziger Krieg, wenn sich der Gegner nicht ans Völkerrecht hält und Menschen als Schutzschilde einsetzt, sagte Klein.

Felix Klein ist Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.

Quelleepd

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5 Kommentare

  1. Lasst uns auf unsere Sprache achten:
    „Er warnt vor einem Zweifronten-Krieg.“ Das ist wieder so ein Politiker- oder Journalisten-Sprech.
    Wenn wir von „Warnen“ sprechen, sollte sprachlich auch das Objekt klar sein, wen wir meinen.
    Ich warne „jemanden“. Wen meint er wohl? Man kann nicht ins Blaue hinein „warnen“.
    Mich muss er in diesem Fall nicht warnen, denn es betrifft mich nicht persönlich und ich habe keinerlei Einfluss darauf.
    Er möchte vielleicht die israelische Regierung warnen, aber man weiß von vornherein, dass die nichts auf ihn geben wird.
    Das „Warnen“ ist in diesem Zusammenhang völlig sinnlos, und in der Konsequenz macht man sich damit lächerlich.

    • Nein, eine Warnung muss nicht an jemanden gerichtet sein, muss also keinen Adressaten haben. Es kann ebenfalls eine Warnung, im Sinne einer Vorausschau, vor etwas sein, das unter bestimmten Bedingungen eintreten kann.
      Im konkreten Fall betrifft die Warnung aber auch all jene Städte, in denen Muslime „begeistert“ gegen Juden und Hamas-Kritiker demonstriert haben und zum Mord an Juden aufgerufen haben. Das würde im Falle einer weiteren Eskalation verstärkt auftreten.

  2. Die Klarheit, zu dem Vorwurf des Genozids an den Palästinensern ist eindeutig, ansonsten erscheinen mir seine Äußerungen eher hilflos.
    Was auch bei Herrn Klein völlig untergeht, ist die biblische Sichtweise, die gerade für Israel sehr ausschlaggebend ist. Die Bibel ist das Kursbuch für Israel und die Nationen. Christen, Juden und zu oft auch viele Israelfreunde, vergessen, dass der allmächtige Gott, der Fels von Israel sein möchte.
    Psalm 124 bringt eine sehr spannende Frage auf: „Wäre der Herr nicht bei uns – so sage Israel-, wäre der Herr nicht bei uns, wenn Menschen wider uns aufstehen, so verschlängen sie uns lebendig, wenn ihr Zorn über uns entbrennt; …“ (Vers 1-3).
    Möchte auf meinen „Blog – Israel, ein brennender Busch“ – verweisen.
    Lieber Gruß, Martin

  3. Leider sind die Artikel des Tagesspiegel hinter einer paywall. Ist es das Interview von heute?

    Falls ja, verwundert es mich, dass er vor einem möglichen Zweifrontenkrieg warnt, wo sich Israel heute bereits mindestens in einem Vierfrontenkrieg (Gaza, Libanon, Huthus (Jemen) und Iran) befindet.

    Insgesamt finde ich aber seine Stellungnahme gut. Solche Worte der Klarheit, wie sie Sascha Lobo heute bei SPIEGEL ONLINE geschrieben hat, kann man wohl von einem Regierungsbeauftragten nicht erwarten.

  4. Naja, die Solidarität von der Klein spricht hält sich Grenzen, bei der UN glänzt Deutschland mit Enthaltungen wenn die Araber mal wieder eine Resolution gegen Israel forcieren. Waffenlieferungen für Israel laufen stockend, aber die Zahlungen an die UNRWA fließen ungehindert, trotz deren Verstrickung mit der Hamas. Das alles finde ich eher peinlich und höhlt das Versprechen „die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson“ ziemlich aus! Die klare Antwort Kleins auf den Vorwurf des Genozids an den Palästinensern ist dagegen vorbildlich !
    Das ständig wiederholte Mantra: Verhälnismäßigkeit, Deeskalation und natürlich noch die Zweistaatenlösung mag einer gewissen Ratlosigkeit der westlichen Regierungen geschuldet sein, aber mal ehrlich, was soll die israelische Regierung mit diesen Ratschlägen anfangen?
    Solange die Islamisten weltweit die Vernichtung Israels auf ihre Fahnen geschrieben haben, wird es immer wieder mal krachen !
    Den langersehnten Frieden bringt dann der „Friedefürst“ wenn er kommt !

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