Kirchen und Tierschützer haben dauerhafte Preissenkungen für Fleischprodukte bei führenden Lebensmitteldiscountern kritisiert. Der hannoverische Landesbischof Ralf Meister rief zum Protest gegen die immer weiter sinkenden Fleischpreise auf.
Der Kampf der großen Discounter in Deutschland habe direkte Auswirkungenauf die fleischverarbeitende Industrie und werde somit auch auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen, sagte auch Meister. Das sei eine gefährliche Entwicklung, die zulasten des Tierwohls und der nachhaltigen Landwirtschaft gehe. „Die Verbraucher sollten dieser Entwicklung die Rote Karte zeigen und damit demonstrieren, dass sie diesen Irrweg nicht mehr mitmachen“, so der Landesbischof.
Die für Herbst angekündigte Initiative „Tierwohl“, bei der die Supermärkte die Landwirte für die artgerechte Haltung von Schweinen und Hühnern besser bezahlen wollten, sei überfällig und ein richtiger Weg, so Meister.
„Wer Preise dauerhaft senkt, der senkt auch das Tierschutzniveau in den Ställen“, unterstrich auch der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder. Er wies darauf hin, dass sich die Landwirte wegen des steigenden Kostendrucks durch Preisdumping der großen Handelsketten Investitionen in mehr Tierschutz nicht mehr leisten können. Schröder appellierte ebenfalls „an die Verbraucher, die noch Fleisch essen oder tierische Produkte einkaufen, da fernzubleiben, wo mit Billigfleischpreisen um ihre Gunst geworben wird“.
In Brandenburg startet unterdessen eine neue Volksinitiative: Das Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg will am Donnerstag mit der Sammlung von Unterschriften gegen die Massentierhaltung beginnen.
(Quelle: epd)
