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Premiere im Vatikan: Drei Frauen bestimmen mit, wer Bischof wird

Papst Franziskus hatte Anfang Juni beschlossen, dass Frauen vatikanische Behörden leiten dürfen. Jetzt holt er gleich drei in die Auswahlkommission für Bischöfe.

Der Papst hat erstmals drei Frauen in die Auswahlkommission für Bischöfe berufen. Der Vatikan gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Ordensfrauen Raffaella Petrini und Yvonne Reungoat sowie die Präsidentin der Weltunion katholischer Frauenverbände, Maria Li Zervino, jetzt Mitglieder des Bischofsdikasteriums (ein Dikasterium ist ein Ministerium; Anm. d. Red.) sind. Diese Kommission berät den Papst unter anderem bei der Ernennung neuer Bischöfe.

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Petrini und Reungoat haben bereits hohe Ämter inne: Petrini ist Vize-Regierungschefin des Vatikanstaats und Reungoat ist Mitglied des Ordensdikasteriums. Das ist die Aufsichtsbehörde über alle Orden, religiöse Verbände und katholische Gemeinschaften, die dem päpstlichen Recht unterliegen.

Franziskus hatte Anfang Juni bereits die Verwaltung des Vatikans reformiert. Seither können Frauen und Laien vatikanische Behörden leiten. Bisher ist das aber noch nicht der Fall.

11 Kommentare

  1. Danke, Pascal, ich hätte mich natürlich sehr viel gemässigter ausdrücken können.
    Aber Hate Speech ist es nicht.
    Ich bin zu sehr vom christlichen Geist inspiriert, der allerdings auch nicht lau und stets nur friedlich wirkt.

  2. Interessante Unterhaltung.
    Als Frau darf ich hier zwar mitlesen, aber nicht meine Gedanken äußern, es sei denn, sie gefallen der Redaktion, ansonsten werden sie gelöscht.

    “ Jesus kam nicht als “ Friedefürst“, im Gegenteil, er kam nie als irgedein “ Fürst“, denn “ mein Königreich ist nicht von dieser Welt „. Somit ist er jemand, der keine äußere Macht begründet, sondern als ein Mensch unter Menschen, spricht er die Persönlichkeit eines Jeden an.
    Er spricht die Seele, nicht die Welt an.

    “ Eine reine Männerwirtschaft. Wenn uns wenigstens eine Frau erlösen würde. “
    Jeder Mann hat eine Mutter. Damit fängt es an. Die höchste Mutter ist Maria.
    Es geht nie um Macht, sondern um Liebe, Achtung und Respekt. Wer Macht braucht, ist auf dem falschen Weg. Viele Männer achten ihre Mutter nicht, weil sie glauben, der Vater sei wichtiger. Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern wird hier begründet.
    Macht ist Egoismus.

    “ Die Bibel ist heilig, weil sie die Gottes- und Glaubenserfahrung aus Jahrtausenden beinhaltet, mündlich und später schriftlich weitergegeben von Menschen, die allerdings ihre eigenen Meinungen und Vorurteile mit überlieferten. “
    Diese Sichtweise ist falsch, weil sie dazu verleitet, sich selbst, seiner eigenen Meinung, seiner Männlichkeit, zu viel Gewicht beizumessen. Warum ?
    Der erste Teil der Aussage ist richtig, der zweite relativiert, denn er bringt den Aspekt der Bewertung hinein. Und genau das ist falsch. Wenn ich das Heilige und die Glaubenserfahrung bewerte, erniedrige ich sie. Erniedrigung ist Kränkung.
    Es ist nicht Sinn der Religion, Menschen zu unterwerfen. Ganz im Gegenteil.

    “ Wenn Gott zu den Patriarchen dieser Welt einen Mann sendet, dann macht das Sinn. Genauer gesagt, es war ja Gott selbst der Mensch wurde, aber seine Menschlichkeit und Männlichkeit war so, wie wir grundsätzlich gesinnt sein sollten. “
    Redigieren Sie Ihre Kommentare selbst ? Oder schreiben Sie im Auftrag ?

    • Hallo Gabrielle,
      selbstverständlich dürfen auf Jesus.de Frauen ihre Meinung äußern – aber auch Kommentare von Frauen werden von uns manuell freigegeben, weil wir „Hate speech“ auf jesus.de keinen Raum geben möchten. Wir haben deinen Beitrag freigegeben, wünschen uns im Gegenzug sachliche Reflexion, Respekt voreinander und einen Umgangston, an dem beides deutlich wird.

  3. Nicht das Kind mit dem Bade ausschütten

    Lieber Dieter, meine zwar nicht ganz ernstgemeinte Entgegnung – gleichsam aber auch als meine Überzeugung – besteht darin: Gott ist für mich so wie ein sehr guter Vater und und eine gute Mutter. Die Vorstellung Gottes auch mit ihrer mütterlichen Seite gibt es auch in der Bibel, trotz des über Jahrtausenden uns begleitenden Patriarchats der Männer. Es wäre einerseits zwar grundsätzlich fragwürdig, Jesus aus dem Zusammenhang des Patriarchates ganz herauszunehmen, war er doch immerhin auch ein ganzer Mensch. Aber es ist auch nicht unangemessen hier zu betonen, dass er sich von den Rabbis (Glaubens-Lehrern) seiner Zeit doch immens unterscheidet, da viele Frauen zu seinem erweiterten Mitarbeiterkreis gehörten. Außerdem hat er keine ausschließliche Glaubenslehre verbreitet, sondern eine Lebenspraxis der Liebe und Barmherzigkeit vorgelebt. Die Stellvertreter Gottes, wenn wir hier die Priester, Pfarrer*innen, Bischöfe und den Papst betrachten, sollten in der biblisch-neutestamentlichen Perspektive nur jene sein, die diesem Amt die richtige Würde geben, indem sie sich jesusgemäß verhalten. Jesus kam als Friedefürst, lehnte die Bereinigung menschlicher Probleme mit Waffen ab, forderte dem Nächsten 77×7 mal zu vergeben (also eigentlich immer) und sogar sich den Feind zum Freund zu machen. Zudem schloss er sich hier vollständig mit ein, wenn er seine Mitarbeitenden darauf einstimmte, dass derjenige die größte Autorität habe, der ein Diener aller sei. Ein solcher Mensch, der am Kreuz stirbt für unsere Lieblosigkeit den anderen Menschen und Gott gegenüber, den nehme ich hier in Schutz gegen den Anwurf eines patriarchalischen Märchenerzählers. Er war kein Schwächling, wie ihn die Nazi gerne gesehen hätten weil der Jude war, denn niemand hat mehr Liebe der für seine Freunde stirbt. Wenn Gott zu den Patriarchen dieser Welt einen Mann sendet, dann macht das Sinn. Genauer gesagt, es war ja Gott selbst der Mensch wurde, aber seine Menschlichkeit und Männlichkeit war so, wie wir grundsätzlich gesinnt sein sollten. Im übrigen ist die Bibel nicht heilig, weil sie vom Himmel gefallen ist, oder eine wortwörtliche Wahrheit beinhaltet die dann auch ihre Ausleger*innen zu absolutistischen Herrschern der Wahrheit macht: Die Bibel ist heilig, weil sie die Gottes- und Glaubenserfahrung aus Jahrtausenden beinhaltet, mündlich und später schriftlich weitergegeben von Menschen, die allerdings ihre eigenen Meinungen und Vorurteile mit überlieferten. Das himmlische Bodenpersonal ist wie das irdische Bodenpersonal kritikbedürftig. Aber es ist kein ehrliche Auseinandersetzung mit der christlichen Religion wenn man den Eindruck zu erwecken versucht, am besten wäre es das Kind mit dem Bade gleich auch auszuschütten.

  4. Meine Kritik an den Monotheismen bezieht sich immer auf die Institutionen, die „Stellvertreter Gottes“ die Hochwürden und Muftis und Ayatollahs, ihre angemaßten „Gottesworte“,ihre als „heilig“ angepriesenen Bücher. Immer randvoll mit Sprüchen des „Herrn“. Heißt er nun Gott oder Allah. Wie einleuchtend, dass Damen als Sprüchemacher bei den patriarchalischen Märchenerzählern nicht vorkommen. Eine reine Männerwirtschaft. Wenn uns wenigstens eine Frau erlösen würde. Das nur am Rande.

  5. Die deutsche katholische Kirche will mit dem „Synodalen Weg“ erste zaghafte Reformen anstoßen. Vor allem für Frauen und Homosexuelle soll sich was ändern. Der Papst kann den Vorschlägen wenig abgewinnen. Die katholische Kirche soll so bleiben, was sie ist: starr, autoritär und machtbewusst. Warum machen die Gläubigen das mit.

    • Vielleicht deswegen, weil ich mich weniger als Angehöriger einer „deutschen katholischen Kirche“ sehe, sondern ein bischen über unseren Kirchturm hinausblicken kann? Als wir uns z. B. einmal bei einer Karmelitin in Bethlehem für etwas bedanken wollte, lächelte sie uns und an und meinte „pray for us!“. Papst Franziskus hat da schon kurz viel Richtiges gesagt als er meinte, dass es in Deutschland schon eine evangelische Kirche gäbe, es brauche keine zweite.

    • Franziskus ist nicht der Schuldige

      Lieber Dieter: Ich glaube doch, dass der Papst diesen Vorschlägen etwas abgewinnen kann. Aber er ist, in schlichter psychologischer und politischer Hinsicht, eine kleine Minderheit unter den alten Vatikanmännern. Eher ist er wie ein Rufer in der Wüste. Dass man die Kath. Kirche nicht so schnell ändern kann, (dass es aber funktionieren kann), liegt nicht zuletzt am Kath. Kirchenrecht und vor allem an der furchtbaren Einengung aller Möglichkeiten, dass sich der Papst (und damit das Kirchenrecht und weiteres) in (angeblichen) Glaubensfragen nicht irren kann. Eine furchtbare Einbahnstraße und eigentliche Nichtmöglichkeit. Auch ein sehr gutwilliger Insider im Vatikan muss sich da ein wenig fühlen wie die Eisenbahn auf ihren Schienen, völlig in der Unmöglichkeit einer wirklichen Kursänderung. Damit ist das Evangelium selbst doch eine direkte Einladung zur Umkehr. Etwa durch die 10 Gebote – oder ihre positive Entsprechung in der Bergpredigt. Wenn unsere Kirchen, in Wirklichkeit also die eine Kirche Jesu Christi, sich wirklich reformieren will, und zwar in einem ständigen Prozess, dann muss sie jesusähnlicher werden. Erst wenn der Papst ein Erster unter Gleichen ist, wenn er nur mit der Autorität seiner Stimme Gewicht findet, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Nur so gibt es auch mehr wirkliche Ökumene. Eine flache Hierarchie ist allen unseren Kirchen zu wünschen, denn selbst unsere weltliche Unternehmen profizieren von ihr. Sie sorgt für mehr Motivation und Gemeinsinn, die Demokratie ist dann eine kostenlose Zugabe. Und heißt es nicht im NT: „Wer der Erste sein will, sei euer aller Diener“??!!

    • Das sehe ich nicht so. Ich verstehe Ihre Sichtweise auch nicht. Was soll sich wo ändern ? Welche Prtobleme haben Frauen in dieser Kirche ? Oder Schwule, beispielsweise : die Priester, oder zumindest einer, meines Wissens , laufen schon bei der Guy Parade mit ! Ist das noch immer nicht genug ? Wieviel papageienhafte Schrillheit ist gut ? Erklären Sie mir das.
      Und der Papst ?
      Würden Sie etwa von dem Bundespräsidenten erwarten , dass er sich wie ein Idiot benimmt, und mit den Schwulen unbekleidet auf der Parade gröllt, oder so ??
      Nur , um zu demonstrieren, Ihr seid O.k. ?
      Ich weiß nicht, ist es nicht genug, dass hier keiner deswegen vor Gericht landet oder zu Tode verurteilt wird , kreuz und quer heiraten darf, Familie im weitesten Sinne gründen, sein Geschlecht selbst bestimmen darf, wie es ihm gerade passt , ( ich bin nur ein Geschlecht in meinem Körper, dafür vielseitig als Persönlichkeit, ohne alles an meinem Äußeren festzumachen, und war mein ganzes bisheriges Leben für Toleranz ).
      Allmählich wird mir diese Scharade aber zu bunt, und ich fordere nun den Regenbogen zurück !
      Er ist reine Natur , und kein Symbol für ein queeres SchwulenDasein.

      “ Die katholische Kirche soll so bleiben, was sie ist: starr, autoritär und machtbewusst. “
      Sie möchten also BEWEGLICHKEIT und FREIHEIT.
      Ganz ehrlich : Wer oder was hindert Sie daran, Sie selbst zu sein ?
      Ein Chef, der nicht respektiert wird, ist kein guter Chef, finde ich. Und der Papst hat Qualitäten , die ihn zu seinem Amt befähigen. Das nennt man auch Kompetenz. Dazu gehört ebenso, dass man die Person, seine Person respektiert.
      So sehe ich die Dinge.
      Und kann deshalb nicht nachvollziehen, was Sie so ärgert.

      Ich hoffe, Sie nehmen mir meine lange Ausführung nicht allzu übel.

  6. Bei Reformen ist viel zu tun

    Bei vielem was Papst Franziskus tut – oder was er in seinen Ansprachen und Predigten formuliert – sehe ich von dem guten Willen getragen, eine Jesus-gemäße Kirche zu vertreten. Ich gehe davon aus, dass die hier erfolgten Ernennungen von drei Frauen für die Auswahlwahlkommission für Bischöfe nicht nur ein symbolischer Akt ohne Bedeutung ist. Leider halte ich es für völlig unmöglich, dass noch zu meinen Lebzeiten wirklich mess- und fühlbare Reformen an Haupt und Gliedern unserer katholischen Schwesterkirche stattfinden. Ich will hier gar nicht alles aufzählen, was sich auch katholische Laienorganisationen und der eine oder andere Bischof ebenfalls wünschen. Hier nur als kurze Zusammenfassung, auf alle Kirchen gemünzt und vom Neuen Testament gedeckt: Mehr wirkliche Geschwisterlichkeit, Begegnung alle Christinnen und Christen einer Kirche mit den Glaubensgenossen und den Bürger*innen gegenüber auf Augenhöhe, Demokratie in der Kirche, flache Hierarchien, einladende Offenheit für alle Menschen, eine Kirche auch dort wo die Menschen sind an den Hecken und Zäunen der Welt, dass Christinnen und Christen das Leben mit anderen Menschen teilen, sowie unisono für Frieden und Gerechtigkeit eintreten. Gläubige sollten einen Wissensschatz über ihren eigenen Glauben besitzen. Alle sollten gemeinsam Abendmahl feiern können und dürfen. Andere als lediglich zölibatere Formen für Priester und Ordensgemeinschaften müssen auch möglich sein. Alle ihren Glauben praktizierenden Kirchenmitglieder sollten zur Achtsamkeit miteinander durch einen freiwilligen Ehrenkodex motiviert werden. Notwendigenfalls sollten Kirchengebäude auch kirchenübergreifend genutzt werden. Ökumene soll im Fordergrund stehen.

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