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Ritueller Missbrauch: Im Namen Satans gequält

Sie werden emotional und körperlich misshandelt und haben oft ihr Leben lang unter den Folgen zu leiden: Menschen, die als Kinder Opfer rituellen Missbrauchs wurden.

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 Das Portal Welt.de berichtete jetzt über die Auswirkungen dieser Erlebnisse und welche Möglichkeiten es für Betroffene gibt, diese zu verarbeiten: In einer Bielefelder Traumaklinik können Patienten, die ihre Kindheit in einer satanischen Sekte verbringen mussten, eine gezielte Therapie in Anspruch nehmen.

Als rituellen Missbrauch bezeichnet man sexuelle, physische und emotionale Misshandlungen, die mit magischen oder religiösen Handlungen einher gehen. Oft reagieren Kinder, die auf diese Art missbraucht und gequält werden, indem sie verschiedene Bewusstseinszustände entwickeln, besser bekannt als „multiple Persönlichkeit“. Sie erschaffen so einen Schutzmechanismus, um die schrecklichen Situationen aushalten zu können, denen sie ausgesetzt sind. In Bielefeld versucht man, die zersplitterten Persönlichkeitsanteile wieder zusammenzufügen und den Patienten so zu einem möglichst „normalen“ Leben zu befähigen.

Die Traumaspezialistin Roswitha Ewald, die als Ärztin in der Klinik arbeitet, betont, dass es den Tätern hauptsächlich darauf ankommt, absolute Macht und Kontrolle über die Individualität und Freiheit des Opfers auszuüben. Diese Aussage bestätigt auch eine Aussteigerin, die mit Welt.de über ihre Kindheitserfahrungen in einem Satanskult sprach. Die Frau, die sich Nikki nennt, erlebte selbst, was es bedeutet, mit Folter und Drohungen zu Gehorsam und Schweigen gezwungen zu werden. Sie berichtet davon, dass sie mit Elektroschocks gequält und zu sexuellen Handlungen gedrängt wurde. Um zu verdeutlichen, was passiert, wenn sie sich von der Sekte abwendet, wurde sie sogar lebendig begraben.

Die katholische Sektenbeauftragte Brigitte Hahn ist davon überzeugt, dass Aussteiger tatsächlich in Lebensgefahr schweben, da die Anhänger satanischer Kulte häufig versuchen, „Abtrünnige“ mit allen Mitteln zurückzuholen. Der Okkultismus-Experte der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Matthias Pröhlmann, spricht sich aber dennoch dafür aus, die Macht satanischer Sekten nicht zu überschätzen. Satanisten seien nicht dabei, die Gesellschaft zu unterwandern. Die Opfer müssten in ihrem Leid aber natürlich ernst genommen werden, so Pöhlmann.

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Wie viele Kinder in Deutschland tatsächlich Opfer satanischer Rituale werden, ist ungewiss. Auch darüber, wie groß die Gefahr ist, die von satanistischen Gruppierungen ausgeht, sind Therapeuten, Sektenexperten und die Polizei uneins. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass nur ein Bruchteil aller Leidtragenden die Täter, die meist aus dem engsten Familienumfeld kommen, überhaupt anzeigt.

Vielen fällt ein Ausstieg schwer, weil sie sich jahrelang ausschließlich im satanistischen Umfeld bewegt haben und so keinen Kontakt mehr zu Personen außerhalb ihrer Sekte haben. Nikki hat auch aus diesem Grund die Selbsthilfeplattform lichtstrahlen.opfernetz.de gegründet mit der sie Opfern Mut machen will, sich trotz aller Schwierigkeiten aus ihrem Kult zu lösen und sich mit anderen Betroffenen über ihre Erfahrungen auszutauschen. Auf diese Weise wird die Einsamkeit, die Aussteiger häufig empfinden, etwas abgemildert und sie können sich leichter ein neues Leben aufbauen.

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