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Sinti und Roma: Bundesrat prangert Diskriminierung an

In einer Gedenkfeier für die in der NS-Zeit ermordeten Sinti und Roma hat Bundesratspräsident Jens Böhrnsen (SPD) die alltägliche Diskriminierung dieser Ethnie angeprangert.

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 Gerade im Internet und in Fußballstadien mache sich erneut ein starker Rassismus gegen Sinti und Roma breit, sagte der Bremer Bürgermeister am Freitag in einer Gedenkrede im Bundesrat.

 In Deutschland seien Sinti und Roma weiterhin häufig ausgegrenzt. Die Mehrheitsbevölkerung kenne dieses Volk und seine Kultur kaum. «Demokratie ist da, wo ihnen mit Respekt und mit Neigung begegnet wird», sagte Böhrnsen. Die Erinnerung verlange zu handeln, wo Minderheiten unterdrückt würden. Der Bundesratspräsident wies auf die Diskriminierung von Sinti und Roma in einigen EU-Beitrittsländern hin. In Ungarn seien in den vergangenen Monaten sieben Angehörige dieser Volksgruppe ermordet worden.

 Der Bundesrat gedenkt traditionell in seiner letzten Sitzung vor Weihnachten der von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Sinti und Roma. Am 16. Dezember 1942 hatte der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, im «Auschwitz-Erlass» die vollständige Vernichtung der europäischen Sinti und Roma angeordnet. Rund 23.000 Angehörige dieser Minderheit aus elf europäischen Ländern wurden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, darunter 10.000 deutsche Sinti und Roma. Fast alle von ihnen kamen ums Leben.

 Der Völkermord sei für Sinti und Roma bis heute der entscheidende Bezugspunkt in ihrer Geschichte, sagte Böhrnsen. Es gebe kaum eine Familie, die nicht von diesem Schicksal gezeichnet sei. Eine «zweite Schuld» habe Deutschland auf sich geladen, als sich die Gesellschaft mit den Tätern ausgesöhnt, aber die Opfer weiter diffamiert habe.

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(Quelle: epd)

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