Um Menschen zum Kircheneintritt oder -wiedereintritt zu bewegen, bedarf es nach einer Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) keiner spektakulären Aktionen. «Missionarische Einzelevents werden zwar durchaus wahrgenommen, spielen beim Wiedereintritt aber nur eine untergeordnete Rolle», sagte der Mitautor der Studie, Rüdiger Jungbluth, am Freitagabend in der Evangelischen Akademie Hofgeismar.
Die Gründe, die zu einem Kircheneintritt oder gar zu einer Erwachsenentaufe führten, reichten von der Frage nach Gott bis hin zum Wunsch, Pate zu werden, erläuterte Jungbluth. Die Menschen würden vor allem aber von dem angezogen, was die Kirche alltäglich leiste.
Wer eingetreten sei, erwarte in der Regel dann auch eine kirchliche Reaktion. «Bleibt diese aus, sind die Menschen enttäuscht», warnte er. Dann drohe den neu Eingetretenen die Gefahr einer «administrativen Versenkung im Gemeindealltag».
Jungbluth wies darauf hin, dass die Ergebnisse der Untersuchung weder repräsentativ noch vollständig seien. Die 600 Seiten starke Studie stelle aber einen «empirischen Baustein» dar und könne für die kirchliche Praxis sensibilisieren. Für die Studie, die im Juni abgeschlossen wurde, waren 20 wieder oder neu in die Kirche eingetretene Menschen ausführlich interviewt worden.
(Quelle: epd)
