Auf der neuen bundesweiten Telefon-Hotline der katholischen Kirche für Opfer sexuellen Missbrauchs sind schon am ersten Tag 162 Gespräche mit Opfern und deren Angehörigen geführt worden.
Es habe 4.459 Anrufversuche gegeben, teilte das Bistum Trier am Mittwoch mit. Mit einem derart gewaltigen Ansturm habe er nicht gerechnet, erklärte Andreas Zimmer, Leiter des Arbeitsbereichs «Beratungsstellen und Telefonseelsorge» im Bistum, der die Hotline mit aufbaute.
Mit der am Dienstag gestarteten Telefonberatung hatte die Deutsche Bischofskonferenz auf den Anstieg der bekanntgewordenen Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen reagiert. Zimmer geht von etwa tausend Menschen aus, die gleich am ersten Tag versuchten, telefonisch einen Ansprechpartner zu erreichen. Damit sei die Kritik widerlegt, die Hotline werde als Angebot der katholischen Kirche nicht angenommen, sagte er. Die Gespräche hätten zwischen fünf Minuten und einer Stunde gedauert.
Zurückhaltender ist den Angaben zufolge die Reaktion auf das Angebot der Online-Beratung. Hier habe es nur 33 Beratungsanfragen gegeben, allerdings hätten 2.761 Menschen die Internetseite www.hilfe-missbrauch.de aufgerufen.
Die kostenlose Telefon-Hotline ist dienstags, mittwochs und donnerstags von 13.00 bis 20.30 Uhr unter 0800-120 1000 erreichbar. Außerhalb dieser Zeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet.
(Quelle: epd)