Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland hat den Pfarrer Franz Schwarz vorübergehend vom Dienst suspendiert, weil er sich von einer religiösen Bruderschaft zum «Bischof» hat weihen lassen.
Er habe «damit die Gemeinschaft der Landeskirche verlassen», erklärte der stellvertretende Landesbischof, Propst Hans Mikosch, in Eisenach. Laut Kirchenverfassung könne es nur einen Bischof, beziehungsweise eine Bischöfin geben.
Der Leiter der Wigberti-Bruderschaft in Werningshausen im Thüringer Landkreis Sömmerda, Franz Schwarz, hatte sich am 25. April durch den pensionierten Bremer Pfarrer Karsten Bürgener zum «Bischof» des «Hochkirchlichen Apostolats St. Ansgar» weihen lassen, hieß es. Schwarz (64) ist seit 1978 Pfarrer in Werningshausen und seit 1987 Prior des Evangelischen Klosters St. Wigberti.
Nach der Entscheidung der Kirchenleitung darf Schwarz für ein Vierteljahr weder taufen noch das Abendmahl verteilen oder predigen. In dieser Zeit will das Kirchenamt ein Disziplinarverfahren prüfen. Davon unberührt bleibe die Wertschätzung der Arbeit der Bruderschaft St. Wigberti, betonte Mikosch. Die mitteldeutsche Landeskirche hatte erst im Oktober die seit 1987 geltende Anerkennung des Priorats als Bruderschaft innerhalb der Landeskirche bestätigt.
(Quelle: epd)