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Thüringen: Staatsanwalt ermittelt gegen Gefängnisseelsorger

Das Bistum Erfurt hat einen früheren katholischen Gefängnisseelsorger wegen sexueller Nötigung von vier Minderjährigen bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

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Der Beschuldigte werde neben der staatsanwaltschaftlichen Untersuchung auch einem kirchlichen Verfahren unterzogen, teilte das Bistum am Freitag in der Thüringer Landeshauptstadt mit. Bis zum Abschluss der Untersuchungen sei der Geistliche, der zuletzt in einem Seniorenheim tätig war, von allen seelsorgerlichen Aufgaben entbunden.

 Der Priester habe die ihm vorgeworfenen Taten aus der Zeit zwischen 1980 und 1996 bestätigt, hieß es. Obwohl die Vorwürfe aus einer anderen Diözese der katholischen Kirche bekannt gewesen seien, habe ihn das Bistum Erfurt von 2004 bis 2006 als Seelsorger in den Gefängnissen Ichtershausen und Tonna eingesetzt. Das Ministerium sei über den Vorwurf nicht informiert worden. Nachdem er als Seelsorger gegen die Anstaltsordnung verstoßen habe, sei er 2006 auf Veranlassung des Ministeriums von der Tätigkeit im Strafvollzug entbunden worden.

 Vor dem Hintergrund des Missbrauchsfalls forderte das Erfurter Justizministerium von der katholischen und der evangelischen Kirche strengere Überprüfungen von Seelsorgern für den Strafvollzug. Dabei müssten beide Kirchen dem Ministerium vor künftigen Berufungen «jedwede Hinderungsgründe» und insbesondere sexuelles Fehlverhalten offenlegen. Auch ehemalige Anstaltsseelsorger und seelsorgerliche Helfer müssten überprüft werden, fügte das Ministerium hinzu.

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