Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, will sich in der Türkei über die Lage der christlichen Minderheit informieren. Kauder tritt die dreitägige Türkei-Reise am kommenden Montag an, wie sein Sprecher Ulrich Scharlack am Freitag in Berlin mitteilte.
Das Programm sieht einen Besuch des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel im Südosten der Türkei vor. Dem 1.600 Jahre alten Kloster droht die Enteignung seiner Ländereien. In Istanbul sind zudem Gespräche im griechisch-orthodoxen Patriarchat geplant.
Begleitet wird Kauder von mehreren Abgeordneten der CDU/CSU sowie dem Bevollmächtigten der evangelischen Kirche bei der Bundesregierung, Prälat Bernhard Felmberg, und dem Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten.
Die Türkei, in der 99 Prozent der Einwohner Muslime, darunter ein hoher Anteil Aleviten sind, verwehrt bisher den christlichen Konfessionen, Grundstücke für den Bau von Kirchen zu erwerben oder eigene Theologen auszubilden. Die Kirchen im Land sind meist nur als Kulturvereine oder Stiftungen organisiert. Die Zahl der Christen in dem Land mit 70 Millionen Einwohnern wird auf höchstens 120.000 geschätzt.
