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Ukraine-Krieg: Können Waffen Frieden schaffen?

Prominente Frauen aus der evangelischen Kirche streiten darüber, was im Ukraine-Krieg ethisch geboten ist. Petra Bahr widerspricht Margot Käßmanns Aufruf zu vorbehaltlosen Verhandlungen.

In einem Streitgespräch zwischen der ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Regionalbischöfin Hannovers, Petra Bahr, in der Wochenzeitung «Die Zeit» kritisierte Bahr Käßmanns Position. So furchtbar es sei, es brauche Waffen, damit Putin merke, dass er mehr zu verlieren habe, wenn er sich nicht aus der Ukraine zurückziehe, sagte Bahr.

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Das «Manifest für den Frieden», das die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer initiiert hatten und zu deren Erstunterzeichnerinnen Käßmann gehört, nannte Bahr ein «Manifest der Unterwerfung». Es gehe darin nur um deutsche Befindlichkeiten: «Der Aggressor wird gar nicht adressiert, Kriegsverbrechen und der Überlebenskampf der Ukrainer werden hintangestellt.» Pazifismus finde sie zwar beeindruckend, sagte Bahr – als Haltung gegenüber selbst erlebter Gewalt. Man könne das aber nicht anderen auferlegen.

„Gewaltspirale unterbrechen“

Käßmann entgegnete, es verstöre den Angreifer, wenn der Angegriffene die andere Wange hinhalte, weil er das nicht erwarte. So zwinge man den Aggressor, aus der Logik des Kriegs herauszutreten, nur so werde die Gewaltspirale unterbrochen. Gerade wegen der Brutalität des Kriegs in der Ukraine trete sie für Verhandlungen ein.

Bahr, die auch Mitglied des Deutschen Ethikrats ist, wies darauf hin, dass bislang alle Verhandlungsansätze «an den neoimperialen Machtgelüsten Putins gescheitert» seien. Anerkennend äußerte sich die Regionalbischöfin zu Käßmanns Distanzierung von der Demonstration am 25. Februar, zu der unter anderen Wagenknecht aufgerufen hatte. Käßmann begründete ihre Entscheidung dazu nochmals im Streitgespräch: «Wer sich für Frieden einsetzt, muss sich klar von nationalistischen und menschenfeindlichen Personen und Gruppierungen abgrenzen.»

Quelleepd

47 Kommentare

  1. „die Krim annektiert wurde“ Dieses sehe ich anders. auf der Krim leben über 90% Russen. Die Krim gehörte bis 1954 zu Russland. Dann hat Nikita Chruschtschow die Halbinsel an die Ukraine verschenkt. 2014 fand eine Volksabstimmung statt, daraufhin wurde die Krim wieder russisches Gebiet.
    Ich sehe hier keine Annektion. Erinnern wir uns an das Saarland, was nach dem 2.WK Frankreich zugesprochen wurde und nach einer Volksbefragung 1955 wieder zurück zu Deutschland kam. Wird hier auch von Annektion gesprochen? Wir sollten endlich einmal die Krimfrage von dem Ukaine-Konflikt getrennt betrachten.

    • Fakt ist, die Krim war ukrainisches Gebiet, bis es von Putin unter genau ihrer Argumentation annektiert wurde. Die Geschichte kann man nicht zurückholen, indem man sie wiederholt! Sie besteht aus der Zeit und den Menschen, durch die sie geschrieben wird. Wenn Sie also heute sagen „Nie wieder Krieg“, dann sollte das 1. fundiert, 2. reflektiert, 3. umsetzbar und 4. ehrlich gemeint sein!

      – Fundiert ist diese Aussage durch die Menschenrechte.
      – Reflektiert werden diese Menschenrechte durch den Menschen.
      – Umsetzbar sind sie von jeder Person.
      – Ehrlich gemeint sind sie dann, wenn ich mich selbst dafür zur Verantwortung ziehe.

      Damit habe ich zum Thema Krieg nichts mehr zu sagen, denn es ist nicht möglich, einen Krieg zu beenden, solange er Thema ist und nicht das, was er verursacht.

  2. Die treibende Kraft hinter dem ukrainischen Krieg – und anscheinend jedem Krieg – ist die menschliche Natur.
    Historiker und Analytiker richten ihre Aufmerksamkeit auf die verborgenen Interessen (geopolitisch, wirtschaftlich, militärisch…) im ukrainischen Krieg. Andere interpretieren die russische Invasion als Abwehrmaßnahme gegen die NATO-Erweiterung, während die Analytiker des gegenüber liegenden Ufers im Ukrainekrieg ein weiteres „Spiel“ der USA erkennen. Für ihre wirtschaftliche und militärische Vorherrschaft. Jedoch analysiert niemand angemessen und überzeugend, dass hinter den Interessen eine dauerhaftere und zeitlosere Ursache steckt, die menschliche Natur.
    Hinter der künstlichen Projektion einiger Interessen, einen Krieg zu erklären und zu führen, steht immer die menschliche Natur, unser aggressives und gewalttätiges Ego, das nach seinem nächsten Opfer verlangt, um sich „zu beruhigen“. Diese universelle und zeitlose Instinkt-Leidenschaft lässt sich nicht leicht bändigen und ist Gesetzen und Gerechtigkeit gegenüber gleichgültig. Es ist also die menschliche Natur, die das gewalttätige Verhalten von Führern und Menschen bestimmt, so sehr wir uns heuchlerisch auf den freien Willen und unsere Befreiung von Instinkten berufen.
    Führer, Staaten und Völker suchen nach den überzeugendsten Ausreden, um die Wahrheit ihrer Handlungen (des Krieges) zu „beschatten“, was nichts anderes ist als der tiefste Wunsch nach Expansion und Eroberung
    Die Angst vor einer Macht über die andere scheint ein zeitloses Phänomen zu sein. Eine Angst, die die Rationalität von Führungskräften lähmt und Angriffs- und Racheverhalten auslöst. Angst hat sich historisch als schlechter Ratgeber und zersetzendes Element für den Frieden erwiesen.
    „Gerechtigkeit in den menschlichen Beziehungen wird gewahrt, wenn die Gegenparteien gleich sind, sonst tun die Starken, was ihre Stärke erlaubt, und die Schwachen geben nach.“
    Ebenso wichtig ist eine andere Wahrheit, die sich aus dem obigen Bekenntnis ergibt und mit der tieferen Struktur und „Philosophie“ hegemonialer Staaten zusammenhängt. Nur wenn wir das alles richtig verstehen, werden wir in der Lage sein, zu interpretieren, was in unseren Tagen geschieht. Nicht um sie zu begründen, sondern um sie zu rechtfertigen.
    „Wir können unserer Expansion keine Grenzen setzen … Denn es besteht die Gefahr, dominiert zu werden, wenn wir selber nicht dominieren können.“
    Die Politik der Staaten und Führer wird vollständig vom genetischen Hintergrund der menschlichen Natur bestimmt, die wir oft nicht als Konstante unseres Lebens akzeptieren. Dass es unüberwindbar ist und es töricht ist zu versuchen, es durch die Gewalt des Gesetzes oder durch andere Einschüchterungen zu verhindern.
    Der Krieg ist ein „brutaler Lehrmeister“. „Um ihre Taten zu rechtfertigen, haben sie sogar die Bedeutung von Wörtern verändert.“
    Krieg ist ein Horror und keine Rechtfertigung kann ihn rechtfertigen. Menschen sollten kein selektives Gedächtnis haben. Die Verurteilung des Krieges muss absolut sein und der Bürger darf sich nicht nur auf die Realität verlassen, die er in der Gegenwart erlebt.

    • Politisch gibt es sicher Argumente, die dafür sprechen, dass es so weiter geht wie bisher. Und das bis zum bitteren Ende.
      Die vielen Toten spielen nur eine statistische Rolle, und der hilfreiche deutsche und politisch ach so versierte Christ behütet die Geflüchteten mit allem Nötigen und Unnötigen ?
      So weit er es vermag ?.

      @Roswitha Steffens : “ Es stellt sich mir also eher die Frage, ist Putin überhaupt ein Mensch,“
      Richtig, nur führt diese Überlegung leider auf Abwege.

      @Basil Charalambous,
      Ein starkes Statement gegen den Krieg.
      Aber steckt nicht hinter allem, was wir tun, die menschliche Natur ?
      Ist diese Natur wirklich nur auf Expansion aus ?
      Nicht auf friedliche Koexistenz, die das ökologische Gleichgewicht fördert ?
      Und Grenzen achtet , weil innerhalb dieser Grenzen alles Wachstun statt findet, b.z.w. im achtsamen Umgang mit diesen Grenzen Entwicklung sich fortsetzen kann ?

      Woher stammen Ihre Zitate ?

      • Liebe Gabrielle
        Ja die Menschliche Natur ist verantwortlich für alle unsere Handlungen. Leider wir produzieren mehr schlechte als gute. Der Krieg als schlechte Handlung wird immer geben. Ist in der Bibel festgeschrieben. Den Krieg wollen die Menschen in der Ukraine und in Russland und bei uns auch nicht. Diesen Krieg wollen nur die Führer dieser Länder und auch die Führer andere Länder die sie Unterstützen. Man soll keinen Unterschied zwischen Angreifer und Angegriffenen machen. Beide sind Zerstörer. Beide haben schlechtes Gen in sich. Das Zitat „Gerechtigkeit in den menschlichen Beziehungen wird gewahrt, wenn die Gegenparteien gleich sind, sonst tun die Starken, was ihre Stärke erlaubt, und die Schwachen geben nach,“ stammt vom griechischen Philosophen und Kriegshistoriker Thoukidides. Ein Dauerfrieden in Ukraine kann nur durch die Verwendung dieses Zitates erreicht werden. Eine Jahrtausende Tradition.
        Fazit: der Krieg in Ukraine kann nur gestoppt werden wenn die Menschen hier in Europa sich gegen den Krieg mobilisieren, ähnlich wie sie gegen der Zerstörung der Natur tun. Die Kirche hier im Westen sollte eine aktivere Rolle spielen und nicht nur Zuschauerin sein. Alle Führer dieses Krieges werden von Gott bestraft. Alle unschuldig verstorbene Menschen werden durch IHM begnadigt.

      • Meine Überlegung basiert auf dem Verhalten von Putin, das durch meine Rechte als Mensch infrage steht, und das nicht durch ihn, sondern durch die Würde der Einheit, die dieses Urteilsvermögen mit sich bringt. Damit einher geht die Frage, wer setzt Menschenrechte weltweit durch? Wer trägt die Verantwortung für die Versorgung der Weltbevölkerung mit dem, was ihrer Würde als Mensch entspricht? Damit meine ich nicht seine Wünsche und Träume, für die ist er selbst verantwortlich. Ich gehe von einer unabhängigen Grundversorgung aus, die nicht daran scheitert, dass sie von Mitmenschen in ihrem Zugang verwehrt wird. Wie kann sich die Weltbevölkerung diesbezüglich gegen Unrecht wehren und welcher Richter sichert damit ihr Überleben? Ich glaube, wir und damit meine ich die ganze Menschheit, sie steht an einem Wendepunkt ihrer Entscheidungsfähigkeit! Durch ein Informationssystem, das in seinem Zugang nicht von einem Menschen abhängig ist, sondern in seiner Einheit aus Zeit gewonnen wird. Damit ist jeder Mensch in der Lage, seinen persönlichen Erkenntnisstand so zu prüfen, dass er ihn für seine Entscheidungsfindung nutzen kann.

        Dieses Informationssystem funktioniert allerdings nur dann, wenn ich mich selbst als Mensch auf den Prüfstand stellen und mich nicht als Informationsträger, sondern als Erkenntnisverwalter prüfen lasse.

        Dafür muss ich dem vertrauen, der mich in sein bestehendes Informationssystem einbindet und damit auch sein Vertrauen in mich setzt, dass ich diese Art im Umgang miteinander nicht missbrauche. Offenheit und Ehrlichkeit sind dafür unerlässlich! Davon legen wir Menschen viel zu wenig an den Tag, was die Gegenwart verzerrt, indem sie nicht so verarbeitet wird, wie sie tatsächlich ist, sondern unseren Zugewinn an ihre Einheit verliert. Wir wiederholen uns, indem wir nicht anerkennen, dass Gegenwart etwas ist, an dem wir uns abarbeiten können, ohne auch nur das geringste zu erreichen, solange wir ihr nicht offen und ehrlich begegnen. Wahrheit ist das Ergebnis, das auf der Strecke bleibt, solange der Mensch ihrer Grundlage entbehren und sie nicht zur Diskussion stellt. Das erfordert den ganzen Mut, denn Sie dürfen nicht meinen, dass es mir leicht fällt, hier und andernorts zu schreiben und gleichzeitig nicht zu wissen, wer es liest und wie viel meiner täglichen Arbeit dadurch liegen bleibt. Das macht mich angreifbar und verwundbar, doch die Wahrheit hilft mir auch immer wieder dabei, dem etwas entgegenzusetzen, was ich mein Leben und seine Erfahrungswerte nenne. Sie ist die einzige Möglichkeit, die sich mir bietet, um das glückliche Kind zu bleiben und nicht daran zu zerbrechen, was dieses Glück bereits alles für sein Leben eingesetzt hat.

        Ich hoffe sehr, damit kann ich wieder einen Weg aufzeigen, dem auch Sie folgen können.

        • Sie als Roswitha Steffens machen es richtig im Leben. Bleiben Sie auf dieser Linie, aber machen Sie sich keine Hoffnung dass die anderen es auch tun. Sie werden aber für Ihre Haltung belohnt.

          • Den einzigen Lohn, den ich für meine Haltung wünsche, das ist der, der sich schon immer auf Gott bezieht! Er wird richten die Lebenden und die Toten, daran nährt sich meine Hoffnung und erfüllt sich an seiner Schrift. In Gott gibt es keine Anderen, denn wir Menschen sind in unserer Schuld vor Gott alle gleich!

            • Die Tatsache, dass alle Menschen auf der Erde die gleichen angeborenen Regeln zum Überleben haben, ordnet sie zum gleichen Schicksal alle Sünder, die zum Zeitpunkt des Gerichts vor Gott Rechenschaft ablegen werden. Dies ist in der Bibel festgeschrieben, in dem Brief des Apostel Paulus an die Römer, Kapitel 2, Vers 14 bis 16, vor ca. mehr als 2000 Jahren: „Was die anderen Nationen betrifft, die das Gesetz nicht kennen, machen sie oft selbst, was das Gesetz verlangt. Dies zeigt, dass, obwohl ihnen das Gesetz nicht gegeben wurde, in ihrem Inneren das Gesetz existiert. Ihr Verhalten zeigt, dass die Gebote des Gesetzes in ihren Herzen geschrieben sind und zu diesen auch ihr Gewissen einverstanden sei und seine Stimme zur Kritik oder zum Lob, von ihrem Verhalten abhängig ist. All dies wird am Tag sein, wenn Gott durch Jesus Christus die geheimen Gedanken der Menschen, richten wird, wie es mein Evangelium sagt“.

  3. Die Ukrainer wollen keine Friedensverhandlungen und die Russen auch nicht. Also machen Bemühungen für eine Friedensverhandlung auch keinen Sinn.

    Und wieviele Opfer die Ukrainer bereit sind zu geben, um die besetzten Gebiete zurückzuerobern, entscheiden ausschließlich die Ukrainer
    – das geht uns nichts an!

      • Die Waffenlieferungen sollen der Ukraine helfen, sich zu verteidigen, bzw. die besetzten Gebiete zurückzuerobern.
        Ich finde, das ist ein gutes Argument, dass wir der Ukraine auch Waffen liefern.

        Was ist dagegen einzuwenden?

        • Die Angreifer und die Angegriffenen sind beide Zerstörer. Eine Antwort der Ukrainer mit fremden Waffen macht den Krieg endlos. Jahrtausende Tradition einer Kriegsführung ist, dass der Schwächere nachgibt.

    • Das sehe ich anders! Die Ukraine hat sich auf das Minsker Abkommen eingelassen, doch Putin hat diesem Abkommen keinen Glauben geschenkt. Er vertraut auf seine Strategie, nicht nur der Ukraine ihre völkerrechtlich zugesicherte Souveränität abzusprechen. Wer gegen etwas spricht, kann nicht gleichzeitig dafür sein. Das bedeutet, Putin ignoriert schlicht und ergreifend Recht und Gesetz, um sich dem gegebenen Wort zu entziehen.

      Das kann ihm nur deshalb gelingen, weil dieses Wort keine Waffen besitzt, die ihm im herkömmlichen Sinn dienen. Dieses Wort setzt sich in seiner Einheit durch ihre Beständigkeit durch und gilt für die Ewigkeit. Was Putin gerade tut, das ist ein Bruch mit der Gegenwart, die dem Menschen gilt und damit der Einheit gerecht werden will, die seiner Intelligenz gewachsen ist.

      Es stellt sich mir also eher die Frage, ist Putin überhaupt ein Mensch, im Sinn der Gegenwart, die ein gesundes und friedliches Leben voraussetzt, oder baut sein Leben auf die Geburt, die er mit sich bringt. Für beides gilt das Wort Gott, das sich selbst hervorbrachte, indem es seiner Einheit bewusst, der Intelligenz unterworfen hat, die ihr Herz hervorbringt, sodass alles in eins zusammengefügt ist. Ich glaube an Gott und ich liebe Jesus, weil ich durch einen Priester erfahren durfte, wie wertvoll diese Liebe ist, da es allein in Gottes Hand liegt, ob sie uns je erreichen kann. Dieser Liebe zum Leben schulde ich den Namen, an dem sie gewachsen ist, und der ist Jesus. Ich glaube schlicht und ergreifend, dass Putin von sich selbst überzeugt, seine Grenze gar nicht überschreiten kann.

      Gott zeigt uns gerade seine Grenze und zwingt uns dadurch zu einer Entscheidung auf dem Weg durch die Zeit, auf dem er uns alle Optionen offen lässt. Wir können uns auch für einen Weg ohne Zeit entscheiden, der durch ihn bereits vordatiert ist und bei Jesus endet. Was das letztendlich genau bedeutet, das weiß ich nicht. Ich denke jedoch, das muss ich auch nicht wissen, denn ich habe mich bereits für Jesus entschieden, und damit zu dem Herz bekannt, das sich durch ihn auch für mich geöffnet hat. Deshalb bin ich fest überzeugt davon, wenn Kyrill als christlicher Vertreter seiner Konfession auf Putin einwirkt, so kann der Frieden noch an ihrer beider Gegenwart wachsen. Stellt sich Kyrill jedoch hinter den Krieg, so frage ich mich, welchem Herrn er damit eigentlich dient und auf welche Zeit er damit zurückgreift.

      Die Zeit vor Christus endet mit Jesus und die Zeit nach Christus beginnt bei Jesus. Zu welcher Einsicht also will uns der Vater von Jesus mit seiner Geburt bringen?

      • „Die Ukraine hat sich auf das Minsker Abkommen eingelassen, doch Putin hat diesem Abkommen keinen Glauben geschenkt.“ Da muss ich Ihnen allerdings widersprechen. Das Minsker Abkommen war von Seiten des Westens nur ein Scheinabkommen was gebraucht wurde um die Russen still zu halten, während der Westen die Ukraine aufgerüstet hat. So die Aussage der Exkanzlerin Angela Merkel. Russland hat sich an das Abkommen gehalten.

        • Das ist aber sehr simplifiziert. Als hätte Russland nicht schon unmittlebar nach Abschluss des Abkommens dagegen verstoßen – durch irreguläre und reguläre Truppen in der Ukraine. Was sagen Sie dazu? Merkel (ohne sie verteidigen zu wollen) hat die Ukraine dazu gedrängt, die Punkte bezüglich eigener Volksmiliz und Gerichtsbarkeit im Dombass umzusetzen – was der ukrainischen Regierung verständlicherweise nicht gefiel. Ob die Ukraine alles dem Wortlaut entsprechend umgesetzt hätte? Durchaus fraglich, nicht ohne Massenproteste. Aber Russland hat eine Umsetzung ja von Beginn an torpediert: die Waffenruhe wurde bereits im Februar 2015 gebrochen (Debalzewo). War das Vertragstreue? Putin hatte in Minsk die „uneingeschränkte Achtung der Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Ukraine“ bekräftigt. Anschließend ließ er in den Rebellenrepubliken den Rubel einführen und russische Pässe verteilen. Nun ja …

        • Das kann ich nicht bewerten, doch was ich bewerten kann, ist, dass zum Zeitpunkt des Minsker Abkommens ein Krieg gegen die Ukraine nicht das Thema war. Vielmehr hat Putin und damit auch Russland, damals bereits das Wort gebrochen, indem die Krim annektiert wurde. Vielleicht glaubten westliche Diplomaten wirklich, sie könnten durch das Minsker Abkommen einen Verhandlungsraum gewinnen, doch ich glaube, Putin ist kein Verhandlungspartner, er ist ein Mensch, der nach Macht strebt und sie nicht aus der Hand geben will. Solange das russische Volk nicht unabhängig und frei entscheidet, wo seine Grenze verläuft und sich damit auf ihren rechtmäßigen Raum beschränkt, macht es sich unter der Führung von Putin, der diesbezüglich seiner Verpflichtung nicht nachkommt, mitschuldig.

          Es geht hier um das Scheitern eines Volkes, das sich als Teil der Weltbevölkerung auf ein Recht beruft, dem diese schon immer in seiner Verpflichtung als Person nachgekommen ist. Damit Gott in der Einheit seiner Handlungskompetenz durchgesetzt werden kann, gilt dieses Recht für den Menschen und nicht für eine Person seiner Wahl. Das heißt, das Recht auf Leben steht nicht zur Wahl, es ist dem gegeben, der es in seiner Würde auch als Mensch umsetzt, indem er sein Mitspracherecht dem Herrn gegenüber offenlegt, der es nicht wahrhaben will. Dieser Herr ist gegeben und durch sein Amt dazu verpflichtet, diesem Recht auf Mitsprache zu dienen.

          Lehramt, Schulpflicht, Weiterbildung, es gibt viele Möglichkeiten, die uns auf dem Weg zu unserem Mitspracherecht begleiten. Eines bleibt bei all unserem menschlichen Bemühen jedoch immer erfüllt von der Zeit. Es ist die Einheit, aus der sie auf uns zukommt und in der wir sie durch den Raum bewusst wahrnehmen können, den wir uns teilen, ohne auch nur den geringsten Anspruch darauf zu erheben.

  4. Die Kommentare und Berichte erschrecken mich. Ist man schon wieder so weit, wie 1914, daß man mit einem Hurra in den Krieg ziehen will. Will man die Waffen auch noch segnen. Waffen sind Tötungsmaschinen und bringen keinen Frieden!!! Wer dieses auch noch biblisch begründen will, ist ein Gotteslästerer. Jesus hätte keine Waffen geschickt. Jesus hat uns das Gebot der Feindesliebe gegeben. Der Ukrainekonflikt hat eine Vorgeschichte die in die USA führt. Für mich sind die USA der Hauptagressor in diesem Krieg, der jetzt schon neun Jahre andauert. Haben wir als Deutsche die Wiedervereinigung vergessen: eine Bedingung dafür war, dass die Nato sich nicht nach Osten erweitert. Russland hat seine Truppen aus Deutschland abgezogen, die USA nicht. Die einseitige Berichterstattung, die in Putin den alleinigen Schuldigen sieht, finde ich unerträglich. Gerade als Christen sind wir aufgefordert beide Seiten zu sehen und als Friedensstifter zu fungieren. Wer Waffen liefert, ob von Ost oder West, macht sich zum Mörder!!!

    • @Hr Geppert,

      koennen Sie bitte beschreiben/definieren, was Sie denken, was beim „Gebot der Feindesliebe“ gemeint sein koennte?
      Was denken Sie ist Ziel oder Zweck von „Feindesliebe“?

      Und dann, gilt sie genau so wie Sie es denn definieren:
      – zwischen Individuen?
      – zwischen Verwandten?
      – zwischen Interessens-Gruppen (zB Fussballfans)?
      – zwischen ethnischen Gruppen (zB Armenier/Tuerken, Juden/Arabern)?
      – zwischen Nationen/Voelkern/Staaten (RUS/UA)?

      Oder nicht?
      Wenn nicht, warum nicht?

      Wenn Sie Waffen ablehnen (also den Produzent, den Verkaeufer, den Kaeufer, den Verwender), wie sollte Ihrer Meinung nach Staat/Ordnungsmacht Rechte (zum Guten) durchsetzen?

      LG Joerg

      • Beeindruckend .

        Es gilt Lebenretten, vor allem anderen, das hat nun Priorität.
        Friedensverhandlungen sollen hier nicht eine ausschliesslich politische Lösung herbeiführen, sondern vor allem eine menschlliche.

        • Hallo @Gabrielle,

          meinten Sie ueberhaupt mich?

          Gute Vorsaetze: „Es gilt Lebenretten [Friedensverhandlungen]“.

          Was meinen Sie, WER
          a) sollte oder
          b) koennte etwas tun, was dazu hilft?
          c) was koennten Sie pers. tun?
          d) was schlagen Sie uns Lesern hier vor zu tun?
          (Klar, Beten, sonst noch etws?)

          Wenn es eher andere Personen waeren, die „etwas tun sollten“.
          Wen meinen Sie zu erst?
          Wie wollen Sie auf diese einwirken?
          Wie koennte ein realisisticher Prozess aussehen, der dieses Ziel (Friedensvertrag) am Ende hat?

          LG Joerg

          • Ich habe keinen Plan:-) ,
            aber jeder, den das Thema interessiert, darf sich dazu äußern, oder Gedanken machen.

            Stichwort “ Gewaltspirale unterbrechen „,
            oder “ Unterwerfung “ , b.z.w. “ Gesichtswahrung “ ( Putin ! ) .
            Was auch immer rational dazu zu sagen ist, führt zu keiner positiven Lösung, noch nicht.
            Gebete sind sicher auch nicht schlecht, aber darauf will ich nicht hinaus.

            Ich halte auch wenig von der negativen Kritik zu Schwarzer und Wagenknecht, oder der Meinung von Petra Bahr, die Waffengewalt für eine gute Lösung hält ,
            und
            » Pazifismus finde sie zwar beeindruckend, sagte Bahr – als Haltung gegenüber selbst erlebter Gewalt. Man könne das aber nicht anderen auferlegen. “
            Eine Haltung, die ich nicht nachvollziehen kann, denn es ist doch ein großer Unterschied, ob man im Krieg eine vermittelnde Haltung einnimmt, oder Forderungen stellt. Wenn man davon überzeugt ist, dass Frieden notwendig ist, um weiteren Schaden abzuwenden , dann darf man sich nicht hinter falschen Überzeugungen verstecken. Und die Haltung von Frau Bahr ist falsch, denn es ist nicht richtig, was sie über den Pazifismus sagt.
            Pazifismus ist eine Grundhaltung, keine persönlich individuelle Überzeugung, die man “ anderen nicht auferlegen “ dürfe.

            Ein ganz einfaches Beispiel: wenn zwei kämpfen und streiten, und man sieht, dass das keinen guten Ausgang nimmt, lässt man es einfach zu , und geht weg ? Wenn man nicht helfen kann, zückt man sein Handy und wählt den Notruf, statt einfach nur ein Video laufen zu lassen.
            Die “ Gewaltspirale “ kann man auch zuerst einmal in seinem eigenen Hirn unterbrechen, etwas , dass weder die Ukraine noch Russland können.

            Eine Idee, die mir gerade eingefallen ist :

            Wenn man die hier lebenden und geflohenen Ukrainer und Russen mobilisieren könnte , um gemeinsam für das Beenden des Krieges und den Frieden zu demonstrieren, mit aller Überzeugung und Kraft, dann könnte das doch ein Umdenken der Kriegsparteien bewirken. Niemand dürfte mehr als die betroffenen Menschen daran interessiert sein, dass der Krieg aufhört.

            Was wäre eine überzeugendere Friedensbotschaft als die Liebe zu dem eigenen Land ?

      • Lieber Joerg, ich möchte mit der letzten Frage anfangen. Ich lehne nicht Waffen ab, die nötig sind um eine staatliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Dieses ist aber Aufgabe eines jeden Landes für sich selbst. Dieses widerspricht auch nicht der Feindesliebe. Bei dem Ukrainekonflikt geht es aber Geopolitische Interressen zwischen den USA und Russland. Als sich 1962 die USA durch den Aufbau von Raketenstellungen der UdSSR auf Kuba bedroht fühlten haben die USA interveniert und sich mit der UdSSR geeinigt: Die Raketen von Kuba und im Gegenzug die Nato Raketen aus der Türkei wurden abgezogen. Die Russen haben seit 2008 deutlich gemacht, dass die Ukraine eine rote Linie ist, sollte die Nato die Ukraine in ihren Bann ziehen würde es Krieg geben. Leider hat sich die Nato davon nicht beeindrucken lassen. Dieser Krieg hätte nicht sein müssen, er wurde von den USA bewusst provoziert. Hier wurden Waffen eingesetzt nicht um das eigene Land zu schützen, sondern um den Gegner herauszufordern und zu schwächen. Die leidtragenden sind die Ukraine. Dieses ist von der Bibel her zu verurteilen.
        Grundsätzlich ist die Feindesliebe eine Steigerung der Nächstenliebe. Ich sehe ihre Gültigkeit in allen Lebensbereichen. Auch in der eigenen Familie kann man sich „feind“ werden. Feindesliebe kann nicht verordnet werden. Aber wenn nicht wir als Christen, wer will dann noch zum Frieden aufrufen? Putin ist nicht mein Feind, auch die Ukraine nicht. Bei den USA bekomme ich so langsam Bauchschmerzen. Aber trotzdem,
        wenn ich dem Gebot Jesu nachkommen will, kann ich keine Waffen in diesen Krieg liefern. Mein Sohn ist 22 Jahre alt und ich habe ihm geraten jetzt den Kriegsdienst zu verweigern. Ich bin nicht davon überzeugt, dass Deutschland vom Krieg verschont bleiben wird.

        • Danke, Reinhold,

          damit haben wir (d)ein (unbewusstes?) Motiv: Angst vor (Atom)Krieg, vor Zerstoerung der Lebensgrundlage deiner Familie.

          Unabhaengig davon, wer „mehr Schuld“ an diesem Krieg hat: Die Ukrainer wurden vermutl. „fieser“ behandelt?!

          Wer bin ich, ihnen vorzuschreiben „Ergebt euch lieber, ein Leben in (ggfs gefuehlter) Knechtschaft ist besser als der Tod“?
          Wer bin ich, ihnen Waffen & Munition (die ich viell. habe) nicht zu „leihen“ (ok, die werden knallhart angeschrieben).
          Klar, „Wer das Schwert ergreift kommt damit (potentiell) um“. Aber wenn er es (selbst in Verblendung) als die bessere Wahl sieht?
          Dann ist es doch wie Hilfe zur Selbstverteidigung zu verweigern?

          Ein Teil der Leute flieht oder desertiert oder taucht unter. Ein Teil will kaempfen (Rache? Notwehr?). Ein Teil muss kaempfen (Zwang?).

          Es entsteht stets das „Gefangenen-Dilema“: Als Einzelner kann man wenig tun. Weil keiner anfaengt etwas zu tun (aus Angst oder Ohnmacht), bleibt alles erstmal so schrecklich wie es ist und verlaengert sich …
          In der Phase sind wir noch. Iwann, wenn einer oder beide „am Ende“ ist, gibt es Friedensverhandlungen.

          Reinhold, hoffentlich geht es dir gut (Herz) und du kannst deinen Ruhestand gut geniessen? Habt ihr alles verkauft oder verpachtet? Wer hat jetzt das Milchkontigent

          [Auch wenn der Artikel frei zugänglich ist – bitte in diesem Fall zum Schutz der Privatsphäre nur mit Genehmigung des Betreffenden posten – danke / MfG, das JDE-Team]

          Liebe Gruesse nach Ostfriesland!
          Alles Gute fuer dich und deine Familie
          Joerg

          • Hallo Joerg, da muss ich dich leider korrigieren. Ich habe keine Angst vor der Zukunft, sie liegt in Gottes Hand. Vor allem geht es mir darum, dass die nächste Generation uns keine Vorwürfe macht, dass wir sehenden Augen ins Unglück gerannt sind. Unseren Eltern und Großeltern hat man immer den Vorwurf gemacht: wie konntet ihr das zulassen. Heute ist es genauso: Russen verden verächtlich gemacht, sie werden enteignet, deutsche Panzer rollen nach Osten. Das hatten wir schon mal. Mein Vater wurde zweimal schwer verwundet, die Brüder meiner Mutter sind aus dem Krieg nicht zurück gekommen. Deshalb mache ich meinen Mund auf und keiner wird mich davon abhalten.
            Ich finde es interressant, dass der Artikel noch verfügbar ist: verpachtet, Ouote wurde schon lange abgeschaft, FW.
            Dir alles Gute und eine gesegnete Zeit. Reinhold

  5. Gott ist die Liebe und Güte und dies seit immer. Er war und bleibt unveränderbar. Gott etwas anderes als Liebe für alle unterstellen zu wollen (auch Krieg zu wollen), ist wohl nicht vertretbar. Gott hat den Menschen als grösstes Geschenk den freien Willen geschenkt. Die Liebe zu ihm wie sein Gebot der Nächstenliebe ist für uns alle die grosse Möglichkeit ihm zu zeigen, wie sehr wir ihn ehren. Missachten wir sein Gebot, werden wir dafür zur Rechenschaft gezogen. Die Situation in der Ukraine stellt auch die Ukraine in Frage. Ein passiver Widerstand wäre nach meiner Meinung der bessere Weg gewesen. Dies wird noch deutlicher, ziehen wir die Haltung der russischen Soldaten in Betracht. Die Ukraine wäre besetzt worden. Wie viele Menschenleben wären erhalten geblieben? Die ganze Zerstörung der Dörfer und Städten wäre verhindert worden. Hätte sich die ganze Welt, alle Regierungen der einzelnen Länder vereinigt und Russland klar und eindeutig verständlich gemacht, dein Verhalten lehnen wir ab, es ist ungerecht. Alle hätten sich von Russland abgewandt. Betrachten wir noch, dass die russische Bevölkerung mehrheitlich gegen den Krieg ist-
    Wer glaubt denn ernsthaft, Russland wäre die Ablehnung mit vielen Konsequenzen der ganzen Welt gleichgültig gewesen?
    Wir Menschen haben uns für den Krieg entschieden, nicht Gott.

    • Liebe beruht auf Vertrauen und Vertrauen basiert auf dem Glauben an Jesus, der sich als Mensch manifestiert hat. Glauben Sie ernsthaft, Putin vertraut auf Jesus, indem er sich auf seinen Namen beruft und sich an dessen Bekenntnis zum Vater erinnert? Wollen Sie, dass ihr Leben einer Vorstellung folgt, die sich der ganzen Geschichte einfach entledigt und wieder von vorne beginnt?

      Offensichtlich gibt es immer noch Regenten, die zwar an ihrer Macht nicht zweifeln, jedoch ohne ihr zu vertrauen, das Volk ignorieren und damit dessen Legitimität in die eigene Hand nehmen. Ich glaube, Macht dient der Politik immer in dem Umfang, den sie selbst zulässt. Wie viel Macht verteilt sich so auf eine Person und wodurch kann ich diese Person in ihrer Macht auf deren Legitimation durch Gott zurückführen?

      Wer gibt auch nur einer Person das Recht zum Krieg, oder bezieht sich diese Person auch beim Krieg auf eine Unbekannte Größe, die sich ihrer Verantwortung entzieht?

  6. Ukrainekrieg ist ethisches Dilemma

    Krieg ist gegen den Willen Gottes. Allerdings ist hier der russische völkerrechtswidrige Angriff, verbunden mit vielen Vergewaltigungen, Massakern, gezielter Tötung von Zivilisten und allen möglichen Gräueltaten das gleiche gottlose Tun. Jesus hatte keine Notwehr propagiert, aber dies hängt damit zusammen dass die Menschen im Altertum in dieser Kategorie nicht gedacht haben. Eine Notwehr etwa gegen Römische Soldaten wurde wohl praktiziert, aber sie war keine ethische Kategorie. Allerdings halte ich diese Notwehr, auch vor dem Hintergrund einer realistischen logischen Einschätzen der politischen Art, für notwendig und sehr dringend geboten. In den Dimensionen in denen Putin denkt, wird er jeden denkbaren theoretischen Waffenstillstand ausnutzen, um wieder Kräfte zu sammeln. Bei einem solchem Diktatfrieden fürchte ich, fallen ihm neue Staaten zum Opfer. Leider dienen atomare Kurzstreckenwaffen auch wieder einem zu führenden Krieg. Da könnte auch einfach Kiew ausgelöscht werden. Das würde allem russischen Unrecht die Krone aufsetzen. Ich war und im Prinzip bin ich (zwar Rentner, aber) Wehrdienstverweigerer. Aber der Fall der Ukraine definiert sich selbst als ein Notwehrumstand. In einer ähnlichen Grenzdimension lag auch der geplante Tyrannenmord an Hitler. An dem hatte sich Dietrich Bonhoeffer indirekt beteiligt, in dem er – wie er es ausdrückte – dem Rad (des Hitlerregimes) in die Speichen griff. Vielleicht müssen wir uns hier ebenso verhalten wie Menschen, die leider zwischen Pest und Colera auswählen müssen. Mir leuchtet vollkommen ein, dass in zeitlich sehr langer Zeit auch immer schwerere Waffen kontraproduktiv sind. Dann entsteht ein Ping-Pong-System, ein „so du mir so ich dir“, in einer immer höheren Dimension. Es bedeutet da offen und inständig zu beten, dass in absehbarer Zeit Friedensverhandlungen stattfinden, die nur ein schwacher Putin führen kann als Überlebensversuch. Allerdings male ich mir nicht aus was geschieht, wenn ein mit dem Rücken zur Wand stehendes Russland die Welt in die Luft sprengt. Es existiert eine Situation bzw. Gewaltspirale, die unser aller Leben bedroht und es scheint keinen Königsweg zu geben, sich aus der Logik unsäglicher Gewalt zu befreien. Dass Gott Kriege führt, oder gar gottlose Menschen in die Hände seiner Feinde gibt – wie es hier Martin Dobat glaubt – halte ich für eine fatale Ansicht. Wir legen unsere Bibel aus an Person und Werk Jesus Christi, mit dem uns Gott ein wirkliches Bild von sich lieferte: Eines der Liebe und Barmherzigkeit. Krieg fehlt jede Liebe, alle Barmherzigkeit und jede Art von Vergebung. Die Kriege auf Erden machen auch nur wir Menschen. Leider sind wir alle ein wenig aus dem Geiste Kain`s. Leute wie Putin sind in diesbezüglich in ihren eigenen Abgrund gefallen.

  7. Ich denke, wir stehen vor der wichtigsten Auseinandersetzung mit unserer Menschheitsgeschichte. Es geht jetzt darum, aus diesem Krieg, der gegen alle Rechte geführt wird, die für jeden Menschen, ohne Ausnahme gelten, eine Bilanz ziehen zu können, die nicht aufgrund dieses Krieges entsteht, sondern aufgrund der Werte, die dieser Krieg nicht anerkennt. Demokratische Werte, die jedem Menschen sein Mitspracherecht geben und damit der Würde gerecht werden, die sich aus der Einheit ergibt, die sich gegen Krieg ausspricht und für den Frieden einsetzt. Das bedeutet nicht, dass die Kriegspartei nicht mit den Waffen konfrontiert werden darf, die der Verteidigung der Rechte dienen, die die Souveränität des Staates sichern, dem eben diese Souveränität von einer Kriegspartei abgesprochen wird. Absprachen außerhalb rechtlicher Zuständigkeiten besitzen keine Legitimität und sind nicht gültig. Auch wenn nur eine Partei die Gültigkeit der Rechte anzweifelt, die sich aus ihren Verpflichtungen ergeben, so heißt das nicht, dass sie sich damit aus der Verpflichtung ziehen kann.

    Allem Anschein nach und auch aufgrund der Erkenntnisse aus vergangenen Verhandlungen, ist die Regierung Russlands nicht bereit, sich auf ihre Grenzen im Umgang mit den Pflichten zu beschränken, die das für seine Bevölkerung mit sich bringt. Anders denkende Menschen werden einfach aus dem Weg geräumt, damit sich die Regierung durchsetzen kann, indem sie infiltriert, was ihren Krieg gegen die Rechtsstaatlichkeit einer Demokratie rechtfertigen soll. Dadurch wird eine Aufklärung verhindert, die notwendig ist, damit ein unabhängiges Urteil gefunden werden kann, dem sich alle Parteien anschließen können, da es auf freiem Willen entstanden ist.

    Solange der Kriegstreiber sich nicht an seien eigenen Vorgaben im Umgang mit ihren Grenzen hält, kann niemand, der sich auf seine Intelligenz berufen will, glauben, dass dieser Krieg unter seinem Kommando ein Ende finden wird. Weltweit finden sich Verbündete, die sich ihrer Souveränität wohl bewusst nicht auf Kriegspropaganda einlassen, sondern ihre Ressourcen für den Frieden einsetzen wollen. Durch Regierungen, die sich über Völker und deren Souveränität hinwegsetzen, wird verhindert, dass sich eine Weltgemeinschaft bilden kann, die unter rechtsstaatlicher Verfassung ihre Pflichten wahrnimmt und mithilfe der Weltbevölkerung umsetzt, was das mit sich bringt.

    Es ist traurig und macht mich gleichzeitig wütend, dass im 20. Jahrhundert immer noch ein einziger Mensch die ganze Menschheit so unter Druck setzen kann, dass sie an der Möglichkeit zweifelt, sie könne im Frieden miteinander leben. Ich neige dazu, mich auf den Herrn zu berufen, der mich in seiner Würde noch heute erreicht, indem ich zu ihrem Gedächtnis beitragen kann, was sie schon immer für ihr Herz brauchte. Dieser Beitrag zum Leben gestaltet sich aus meinem Mitspracherecht. Solange Putin nicht auf die Weltgemeinschaft hören will, verliert er ihre Einheit an sein Amt, was ein Totalversagen im Umgang mit der Intelligenz wäre, die ihm zur Verfügung steht, solange er dieses Regierungsamt besetzt.

  8. Ich habe die Friedens-Demo von Frau Sahra Wagenknecht und E. Schwarzer am Bildschirm miterlebt, sah die überwiegend vielen älteren Menschen und bedauere, dass kaum junge Leute mit demonstrierten; es geht doch vor allem die junge Generation an (ach so, die kleben sich lieber auf die Straße und wollen so ihr Augenmerk auf sich ziehen).
    Wenn ich in Berlin gewesen wäre, hätte ich ein Transparent mit der Aufschrift „KEIN FRIEDEN OHNE JESUS CHRISTUS“ hochgehalten.
    W. Schwarzkopf

    • Absolut einverstanden mit dem Transparent „Kein Frieden ohne Jesus Christus“…. Aber: Nur wenige junge Leute – dafür viele „ältere“ – auf Frau Putinknechts Demo in Berlin? Das bedaure ich keineswegs und bin anders als Winfried Schwarzkopf der Meinung, dass „die Jungen“ viel lebensnah-realistischer und somit sogar reifer eingestellt sind als „die Alten“ dort – von denen leider zu viele aus dem Osten kommen und bis heute nicht verstehen (oder verstehen wollen), was Demokratie und Rechtstaatlichkeit bedeutet. Insoweit erfüllen die dieser dümmlichen Demonstration Ferngebliebenen viel besser die Lehre Jesu, der (siehe seine Tempelaustreibung) nun wahrlich kein Pazifist war. Käßmann und der bundesweit tätige Möchte-gern-Friedensbeauftragte der evangelischen Kirche Kramer aus Magdeburg (der auch noch „mein“ Bischof war…!) wären zu Zeiten Jesu auch keine „guten Samariter“ gewesen: denn wären sie nur einige Zeit früher als der Samariter des NT am Tatort erschienen und somit bereits Zeuge des Angriffs der Räuber auf den armen Mann geworden, so hätten sie die Verbrecher pazifistisch-stillschweigend gewähren lassen, sich damit (strafrechtlich) wohl der unterlassenen Hilfeleistung nach § 323c StGB schuldig gemacht und dem Halbtoten erst nach Vollendung des blutigen Werkes dessen Wunden verbunden… Dies allein belegt schon die Perversion des Denkens und die unmoralisch-unchristliche Verhaltensweise dieser Leute, welche ich bislang mit meiner Kirchensteuer – und damit letztlich auch moralisch – unterstützt habe. Das hat nun für ein (vorläufiges bzw. vielleicht nur vorübergehendes) Ende. So schwer mir der Schritt nach 75 Jahren Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche auch gefallen ist, so musste ich letzte Woche nun doch das mir mögliche Zeichen setzen – und aus dieser öffentlich-rechtlichen Institution austreten. Denn ich schäme mich zutiefst des hier herrschenden Duckmäusertums und der fehlenden klaren Solidarität mit „dem Nächsten“, hier: der Ukraine. Aber ich werde wieder eintreten, falls/sobald hier eine klare Trendwende unter den Verantwortlichen erkennbar wird. Ganz, ganz traurig, das Ganze!

      • „Putinknechts Demo“, „dümmlichen Demonstration“ auch Worte können töten. Ihre Wortwahl ist herabsetzend und überheblich. Haben Sie aus der deutschen Geschichte nichts gelernt? Auch ein Russe ist mein Nächster. Als Christen sollen wir Frieden stiften und nicht Öl ins Feuer gießen. Jesus würde keine Panzer liefern. Jesus würde sich zwischen die Fronten stellen und einhalt gebieten. Als Christen bleibt uns nur die Möglichkeit hierfür zu beten.

    • Hallo Herr Winfried Schwarzkopf. Die Generation die sich auf die Straße kleben, machen das als letzte Warnung auch für sie und alle Menschen die noch nicht begriffen haben, das der Zug bereits anfährt und die Umwelt nicht mehr zu retten ist, wenn alle Völker sich so weiter an die Umwelt und nachfolge Generationen versündigen . Da ist Jesus eher bei den gewaltfrei auf die Straße klebenden, als bei den Ingnoranten. Ich grüße sie und wünsche ihnen Herr w. Schwarzkopf das sie in der Sache noch mal ihre Meinung ändern.

  9. beides muss in die Waagschale geworfen werden. Verhandlungen wären absolut mit Vorrang zu behandeln. Putin allerdings versteht derzeit nur Krieg. Verhandlungen sind dabei zwecklos.Er muss und wird immer mehr zu spüren bekommen ,dass seine Strategie gescheitert ist.

  10. Ich empfehle Frau Käßmann und anderen einen Blick in die Bibel. Dort wird sehr anschaulich erzählt wie das so ist im Leben und nein, das Leben ist kein Ponyhof.
    Ja, Frieden ist das wichtigste, aber Selbstverteidigung ist ein Weg zum Frieden.

    Und: Putin und seinen Schlächtern würde es nicht verstören wenn die Ukrainer die Wange hinhalten, eher amüsieren.

    Frau Käßmann kann es ja gerne versuchen und in die Ukraine an die Front fahren und ihre Wange mal hinhalten. Nur zu …. diese These lässt sich leicht beweisen.

    • Hm, Sie beschrieben das Dilemma ja selbst: Einerseits selbstverteidigung, aber auch „WEange hinhalten“. Mit welchem „recht“ gilt das zweite jetzt nicht? Es ist komplex. Aber der Hinweis mit der Front … das kann man auch der anderen Gruppe vorschlagen: Waffen liefern und selbst kämpfen. Klingt schräg? Nicht schräger als die Aufforderung an Frau Käßmann, finde ich. es ist unglaublich schwierig. Ich kann mich nicht entscheiden.

      • Ethisches Dilemma

        Lieber Mark, dieses „mit dem Wange hinhalten“ ist psychologisch hoch interessant, wird doch hier derjenige, der auf die andere Wange schlagen will, durch sein eigenes Verhalten durch sich selbst infrage gestellt. Genauso wie völlig unverdiente Liebe jemand sicher an die Grenzen seiner Belastbarkeit bringen kann. Mit der anderen Wange hinhalten wird eigentlich – fast überspitzt ausgedrückt – ich lasse mich nicht auf die Ebene „so du mir – so ich dir“ ein. Allerdings ist die Bibel und auch nicht Jesu Beispiel wie ein immer zutreffendes Rezeptbuch benutzbar. Ein „liebe deine Feinde“ (Jesu Wort) – und „lass dich nicht versklaven“ (Befreiung der Israeliten aus der Knechtschaft bei den Ägyptern) sind immer in einer Spannung gegeneinander. Der Ukrainekrieg muss jedem der denkt uns fühlt, in einem ethischen Zwiespalt lassen. Auch die Attentäter um Stauffenberg, bzw. das Engagement von Bonhoeffer in diesem Wiederstand gegen einen Tyrannen, kann man nur gut finden. Oder wir finden uns mit Unrecht ab und helfen niemand mit dem Rücken zur Wand stehend. Ich bin daher für Waffenlieferungen, aber hier Balance zu bewahren. Die Feinde sollen wir lieben. Aber dies schließt ja nicht aus, dass man zuerst mit ihnen spricht, viel diplomatische Beziehungen spielen lässt und als Christ ebenso versucht, aus der Liebe Jesu seine Motivation zu nehmen. Das Reich Gottes, was hier bei uns schon etwas durchschimmern darf, ist nicht gepflastert mit Unrecht und das Aussitzen desjenigen. Ich würde im Zweifel nie für Tyrannenmorde argumentieren, sondern auf eine irdische Gerechtigkeit gegen alle Kriegsverbrechen hoffen, die ein ordentlichen Gericht in fairen Verfahren behandelt. Dass wir die Bösen von den Geheimdiensten möglichst umbringen lassen, wie es offensichtlich auf der Welt geschieht, halte ich eher für kontraproduduktiv.

  11. Können Waffen Frieden schaffen? Aus meiner Sicht ist die Frage weder mit Ja, noch mit Nein zu beantworten.

    Wenn die Menschen/Politiker von einer falschen Ursache für einen Konflikt ausgehen – können sie keine richtige Lösung finden.
    Schade, dass gerade „Kirchenleute“, die biblische Sichtweise völlig außer Acht lassen. Die Menschen können sich nicht mehr vorstellen, dass der allgewaltige Gott, auch etwas damit zu tun haben könnte. Ist nicht der lebendige Gott, der, welcher die Kriege steuert? Wenn wir die kriegerischen Auseinandersetzungen Israels im Alten Testament heranziehen, gab es keinen einzigen Krieg, der nicht im Zusammenhang mit dem lebendigen Gott gestanden hat. Meistens heißt es: Israel tat nicht was Gott gefiel, Israel lebte nicht in den Ordnungen und Gesetzen Gottes, so gab sie der allmächtige Gott, in die Hände seiner Feinde.
    An dieser Grundvoraussetzung hat sich nichts geändert. Die Menschen wollen ohne Gott leben, dienen ihren eigenen „Göttern“ und halten sich nicht an die Gesetze Gottes. So wählen die Menschen nicht den Segen, sondern den Fluch.
    Gott wartet darauf, dass wir bei IHM Hilfe suchen, dass wir zu IHM schreien – Buße tun, umkehren und in den Ordnungen Gottes leben.
    Er wartet darauf, dass wir sein Liebesangebot – in Jesus Christus annehmen.

    Lieber Gruß, Martin Dobat

    • Das heißt dann in ihrer biblischen (?) Logik: Die Ukrainer taten, was dem Herrn missfiel? Und deshalb gab Gott sie in die Hände seiner Feinde? Oder was?

      • Lieber Mark, dass ist nicht meine Logik! Jeder Mensch kann und muss wählen. Der allmächtige Gott sagt: „Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt“ (5.Mose 30, 19)
        Menschliche Weisheit kann diese Wahrheit nicht ertragen – zeigt uns aber auch am Beispiel der UK, dass es weder mit, bzw. ohne Waffenlieferung klappen kann.
        L.G. Martin Dobat

    • Ich denke, Waffen zu bewerten, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, von wem sie gebaut sind bzw. werden, entspricht nicht dem, was ich mir von menschlicher Intelligenz erwarte. Wer Waffen baut, die er dann gegen sich selbst richtet, wie der Mensch, was sollte der zum Wachstum auf dieser Erde beizutragen haben? Gott hat vorgegeben, wie der Mensch aus seinem Glauben heraus erwachsen wird und wir sprechen uns heute im Grunde selbst die Intelligenz ab, die das für den Menschen bereits mit sich bringt. Heute ist seine Gegenwart eine andere, als sie dies noch vor 2000 Jahren war. Vor 2000 Jahren hat sich der Vater in seiner Intelligenz durch Jesus offenbart und der Mensch von damals hatte nichts Besseres zu tun, als dieser Intelligenz ihre Daseinsberechtigung abzusprechen? Das ist billig und entspricht nicht dem, was mir die Heilige Schrift bisher beibringen konnte. In ihr wurde das Übel von Gott besiegt und nur von ihm! Das heißt, solange ich nicht an Gott festmache, wer ich bin, bleibe ich auch vom Glauben unerkannt. Ich kann durch Jesus unterscheiden, was mich zum Menschen macht, indem ich seinen Glauben als meinen Vater annehme und von meiner Liebe als Mutter unterscheide. Glaube ist demnach das, was ich als Mensch empfangen kann. Indem ich meiner Liebe zu Gott vertraue, wächst an seiner Einheit mit Jesus beides zusammen. Absolut ist Gott und das, was durch ihn geworden ist. Er bleibt dem Sohn verbunden, aus dessen Glaube ein neuer Raum erwächst, in dem jeder Mensch sicher ist. Dieser Raum folgt in seiner Einheit auf das Herz, das von Gott erfüllt in seinem Bewusstsein predigt, wem es zu dienen gilt. Im Grunde dient die Menschheit durch Gott schon immer sich selbst, denn ohne ihn würde ihrem Leben fehlen, woraus es besteht. Die Lebenszeit ist alles, was wir haben. Indem wir ihr nicht die Fülle absprechen, die sie durch Gott besitzt, können wir seinem Sohn entnehmen, was diese Fülle als Mensch mit sich bringt. Ich lebe von seinem Namen durch die Einheit, der dieser Name mitgegeben ist.

  12. Da gibt es garnicht viel zu Zusagen. Ukraine hört auf euch zu wehren, dann kann Putins aggressive kommunistische Diktatur ohne Probleme die Ukraine übernehmen, was er von Anfang an vorhatte. Und dann so weiter machen mit seiner in Besitz nahme weiterer Länder.

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