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Umfrage: Kinder sind zu teuer

In Deutschland werden offenbar deshalb so wenig Kinder geboren, weil sie zu teuer sind. Nach einer repräsentativen Umfrage der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsforschung gaben 67 Prozent an, ein Grund für Kinderlosigkeit seien die hohen Kosten. 60 Prozent der Befragten vermuteten, die Erwachsenen wollten "lieber frei und unabhängig sein", teilte die Stiftung am Donnerstag in Hamburg mit.

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57 Prozent gehen davon aus, dass Karriere heute wichtiger sei als Familie. Die Deutschen hätten zunehmend Angst, sich Kinder nicht mehr leisten zu können, erklärte Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung.

 Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) geht davon aus, dass trotz aller Betreuungsangebote Karriere und Familie nur schlecht vereinbar sei. Knapp die Hälfte (45 Prozent) beklagt schlechte staatliche Voraussetzungen wie etwa fehlende Kita-Plätze. Im Westen wurde dieses Argument deutlich öfter (63 Prozent) genannt als im Osten (40 Prozent).

 Auch Unsicherheiten in der Partnerschaft hemmen offenbar die Familiengründung. 39 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der richtige Partner fehlt. 18 Prozent sehen Angst vor Scheidung und Alleinerziehung als Grund für Kinderlosigkeit. Bei Frauen (19 Prozent) und Singles (24 Prozent) ist diese Befürchtung höher als bei Männern und Paaren. Doch nur 20 Prozent der Befragten gaben an, Kinder seien "kein erfüllender Lebensinhalt".

 Im Vergleich zu einer Umfrage von 2011 wurden finanzielle und berufliche Gründe diesmal häufiger genannt. Das Argument, Kinder hätten heute eine unsichere Zukunft, hat hingegen an Bedeutung verloren.

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 Zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen gibt es Unterschiede: Eltern beklagen häufiger die fehlenden Kita-Plätze, Kinderlose sorgen sich mehr um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wer gebildet ist, befürchtet eher eingeschränkte Karrierechancen, wer weniger gebildet ist, dagegen mehr die hohen Kosten für Kinder.

 Politiker und Unternehmen sollten für familienfreundliche Rahmenbedingungen sorgen, fordert Reinhardt. Aber auch die Bürger sollten umdenken. Reinhardt: «Es gibt keine absolute Sicherheit im Job oder bei der Partnerwahl.»

Für die Umfrage sind im Juni und Juli 2.000 Bürger in persönlichen Interviews befragt worden.

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