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Urteil zu Schulgebeten: Islamwissenschaftlerin ist skeptisch

Die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor sieht das Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts zu islamischen Gebeten an öffentlichen Schulen mit gemischten Gefühlen.

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Sie habe einen «schalen Beigeschmack» bei der Entscheidung zu den Gebetsräumen für muslimische Schüler, sagte Kaddor der in Essen erscheinenden «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» (Donnerstagsausgabe).

 «Die Mehrheit in Deutschland wird denken: Jetzt erstreiten sich die Muslime alles vor Gericht, erst das Schächten, dann das Kopftuch, nun das Beten», sagte Kaddor. Entscheidend sei die Frage, warum ein Schüler erst vor Gericht ziehen muss, um beten zu dürfen. «Ob die Muslime sich andererseits jedoch einen Gefallen damit tun, ihr Grundrecht immer vor Gericht zu erstreiten, ist fraglich», sagte Kaddor, die selbst an einer Schule unterrichtet.

 Das Berliner Verwaltungsgericht hatte am Dienstag islamische Mittagsgebete an Schulen in der Stadt erlaubt. Geklagt hatte ein 16 Jahre alter muslimischer Gymnasiast aus dem Stadtteil Wedding. In seiner Stellungnahme vor Gericht betonte der Schüler, das Gebet sei seine religiöse Pflicht und er müsse die Gebetszeiten einhalten.

 Das Urteil war auf unterschiedliches Echo gestoßen. Während Politiker von SPD und Grünen die Entscheidung der Richter zugunsten der freien Religionsausübung auch in staatlichen, weltanschaulich neutralen Bildungseinrichtungen kritisierten, zeigte sich die CDU gespalten. Die evangelische Kirche und das katholische Erzbistum begrüßten das Urteil.

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(Quelle: epd)

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