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US-Baptisten schließen Gemeinden wegen Frauenordination aus

Der Südliche Baptistenverband, die größte protestantische Kirche in den USA, hat fünf Gemeinden wegen der Ordination von Frauen zu Pastorinnen ausgeschlossen. Darunter befindet sich die von Rick Warren gegründete Saddleback Church.

Der Exekutivausschuss der rund 13 Millionen Mitglieder zählenden „Southern Baptist Convention“ (SBC) machte diese Entscheidung am Dienstag (Ortszeit) in Nashville in Tennessee bekannt. Der Verband sei überzeugt, dass das Pastorenamt aus biblischen Gründen Männern vorbehalten ist, erklärte der Vorsitzende des Ausschusses, Jared Wellman, im kirchlichen Informationsdienst Baptist Press.

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Unter den fünf Gemeinden ist die 1980 gegründete Saddleback Church in Kalifornien, eine der größten SBC-Gemeinden. Im Mai 2021 waren dort drei Frauen ordiniert worden. Im August 2022 trat der international bekannte Gründungspastor Rick Warren von seinem Leitungsamt zurück. Sein Nachfolger ist Baptistenpastor Andy Wood. Dessen Ehefrau Stacie Wood übernahm das Amt der „lehrenden Pastorin“.

Scharfe Auseinandersetzungen

Wegen ihrer Pastorinnen wurde zudem die Fern Creek Baptist Church in Louisville in Kentucky ausgeschlossen, die New Faith Mission Ministry in Griffin (US-Staat Georgia), die St. Timothy s Christian Baptist Church in Baltimore (Maryland) und die Calvary Baptist Church Jackson (Mississippi). Der Südliche Baptistenverband ist eine der wenigen großen protestantischen Kirchen, in der Männer in den leitenden Ämtern unter sich sind.

Das hat zu scharfen Auseinandersetzungen geführt. Der frühere US-Präsident Jimmy Carter, Sonntagsschullehrer und lebenslanger Baptist, verabschiedete sich vor längerem vom Südlichen Baptistenverband. Baptistische Führungspersonen hätten selektiv Bibelpassagen zitiert, wonach Frauen nicht Pastorinnen sein dürfen, kritisierte der heute 98-jährige Carter im Jahr 2009. Diese Auffassung stehe im Konflikt zu seinem Glauben, dass „wir alle gleich sind in den Augen Gottes“.

Quelleepd

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19 Kommentare

  1. Gott ist nicht gegen Frauenämter in Kirchen

    Nein liebe Bea, es ist nicht Gottes Wort, dass Frauen keine Pfarrerinnen und Priesterinnen sein dürfen. Auch wenn es so in der Bibel steht. Die Bibel ist immer Gotteswort durch Menschenwort. Was zunächst bedeutet: Ein wirklich „chemisch reines Wort Gottes“ gibt es leider überhaupt nicht. Die Glaubenserfahrungen mündlich überliefert, später aufgeschrieben, stammen aus drei Jahrtausenden. Sie enthalten menschliche Reflexionen des antiken Weltbildes und allerlei Ausschmückungen, sowie Vorurteile oder menschliche Überzeugungen. Im übrigen haben Menschen es immer entschieden, welche Texte in die große Bibliothek unserer Heiligen Schrift kommen sollten. Somit ist das niedergeschriebene Wort Gottes immer von Menschen. So dürfen wir die Schrift erfahren und deuten wie Predigten, mit allen menschlichen Ausschmückungen und nicht ohne Vorurteile. Martin Luther, heute in seinen Grundaussagen auch in vielfacher in Übereinstimmung mit der Ökumene, war sehr fest überzeugt, dass die Bibel ausgelegt werden muss an Jesus Christus, in dem Gott uns sein liebendes Gesicht zeigt. Ich kann mir nicht vorstellen, und der inhaltlich rote Faden des Neuen Testamentes gibt dies nicht her, dass Jesus Frauen gering achtete. Er hatte viele Jüngerinnen und Frauen kommen bei ihm sehr oft vor. Dieses „Die Frau aber schweige in der Gemeinde“ war des Petrus feste Überzeugung, die wohl in die damalige Zeit passte. Es würde auch niemand mit Verstand heute die frühere Ansicht des „unfehlbaren katholischen Lehramtes“ für richtig halten, dass alleine das absichtliche Berühren der eigenen Geschlechtsorgane schon eine Todsünde ist. Niemand kann, der an die Liebe Gottes zu allen Menschen glaubt, auch nur annehmen die Sündflut habe Gott angeordnet zur Vernichtung aller Menschen außer Noah. Heute deuten so gut wie alle Ausleger diese Erzählung als eine gute Überlebensgeschichte. Die Verbalinspiration, also die wortwörtliche Richtigkeit der biblischen Texte auf Punkte und Komma, ist heute nicht mehr zeitgemäß. Dann wäre die Welt in 6 Tagen erschaffen, eine Scheibe, Adam und Eva seien die ersten Menschen und begegnen doch nach dem Auszug aus dem Paradies anderen Menschen. Mit dem Kreuz sind alle Menschen freigesprochen, völlig ohne Vorbedingungen – wir müssen es nur auch freiwillig annehmen. Jesus ist gekommen nicht zu richten, sondern alle Menschen und jede Kreatur zu erlösen. Das Verbot beispielsweise auch der Frauenordination ist dabei einfach unnachvollziehbar. Warum sollte Gott nicht wollen dass alle Menschen den gleichen Wert haben und in Staat und Kirche auch jedes Amt bekleiden dürfen müssten. Wo er doch ein riesiges Weltall erschaffen hat, aber dessen Willen, Liebe zu üben, dann so kleinkariert von uns gedeutet wird. Für mich ist Gott (auch Jesus) eine allesumfassende Wirklichkeit. Gott ist in allem: In mir, in der Bibel, in meinem Schreiben und daher wird auch die Bibel unsere Wahrheit. Sie kann mir jeden Tag etwas sagen. Aber zuerst und vor allem glaube ich an Gott, welche der beste Vater und die beste Mutter im Universum ist. Er will uns ganz nahe sein. Auch sein Heiliger Geist weht, wo er es selbst will.

    • „Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird’s auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes: sie aßen, sie tranken, sie freiten, sie ließen freien bis auf den Tag, da Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um.…“ Jesus nach dem Lukas Evangelium
      Haben böse, unehrliche Leute solche Verse eingefügt um die Menschen zu knechten ?
      Oder hat der Sohn Gottes dummerweise an frühzeitliche Märchengeschichten geglaubt ?
      Sind das nur Metapher, die man völlig diametral auslegen sollte?
      Sorry, aber diese Argumentationsweise ist absurd und völlig unlogisch.
      Natürlich gibt es Bibelstellen die schwer zu verstehen sind, aber diese Art der „Bibelkritik“ führt in die Sackgasse und befriedigt weder Seele noch Verstand ! Und was bleibt eigentlich übrig, wenn [gestrichen – ohne Polemik, bitte / MfG, die Redaktion] darüber befinden was Gottes Wort ist und was nicht ?
      Nein, der Zeitgeist ist ein schlechter Ausleger für Gottes Wort, bitten wir doch um den hl. Geist !

  2. @Mark, geht mir ja auch so, Sklaverei in der Bibel ist ein heikles Thema und lässt sich vermutlich nicht völlig zufriedenstellend erklären.
    Die Schwierigkeit dabei ist, wir denken bei Sklaverei an das Leiden und Sterben der Schwarzafrikaner mit dem entsprechendem Kopfkino.
    Wohl nicht wirklich vergleichbar mit den Bedingungen und Regelungen die in der Bibel beschrieben sind.
    Es gibt im Netz vernünftige Texte dazu. https://de.abcdef.wiki/wiki/Christian_views_on_slavery
    “ Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. “
    Paulus scheint „das in Christus sein“ höher zu bewerten als sozialer Stand, Geschlecht oder Abstammung ! Hier liegt vermutlich der Schlüssel zum neutestamentlichen Verständnis dieser Frage und im Himmel wird es definitiv keinen Freiheitsentzug und Unterdrückung mehr geben.
    Vom ewigen Seelenheil her denkend, scheinen menschliche Ungerechtigkeiten für die Apostel nicht im Vordergrund zu stehen. Für uns diesseitig orientierten Geister schwer nachvollziehbar. Das Mysterium des Reiches Gottes, schon angebrochen , aber erst in der Zukunft vollendet.
    @ Gero, das Liebesgebot ist eine andere Stoßrichtung als die Lehre von Sünde ,Sühne, Kreuz.
    Das lässt sich jetzt schwerlich vermengen, wobei es Gottes Liebe war die Jesus ans Kreuz brachte! Dass davon nichts in der Bibel stehen soll, werte ich jetzt mal als eine rein rhetorische Zuspitzung.
    Aber eigentlich wir wollten über Frauenordination reden und ich stehe dazu, wir sollten beim sola Skriptura bleiben, der Mensch stellt sich nicht über Gottes Wort sondern darunter!

  3. Ich denke, es ist wenig hilfreich, bei dieser Diskussion alle möglichen Themen herauszubeschwören und ein Angstzenario zu verbreiten. Sollten wir nicht auch dieses bedenken: was hat diese Deklassierung der Frauen, die möglicherweise damals notwendig, um kein Öl in die aufkommende Protestbewegung gegen die absolute Vormachtstellung des Mannes in der Gesellschaft zu gießen, denn in all den Jahrhunderten bewirkt? Wieviel Leid, Unrecht, Unterdrückung und Ausschluss ist den Frauen über viele Jahrhunderte auf diese weise zuteil geworden? Und können wir uns nicht freuen, wenn heute (und warum müssen da Christen immer die letzten sein?) Frauen die gleichen Rechte bekommen haben und diese unsägliche Zurückstellung endlich Schritt für Schritt aufgehoben wird? Letztlich ist es immer eine Frage,ob ich am Buchstaben klebe oder mich n die freiheit mithinein nehmen lasse.

  4. Beinahe 2000 Jahre war es Konsens, dass Männer für Leitung und Lehre in der Gemeinde zuständig sind.
    Untermauert durch Gottes Wort und Heilsgeschichte, Jesus hatte 12 männliche Apostel berufen, war er kulturellen Gepflogenheiten unterworfen oder handelte er im Einklang mit der Schöpfungsordnung Gottes ?
    Seit der „Kulturrevolution“ in den sechziger Jahren bröckelt dieses Fundament bzw. wird systematisch ausgehöhlt.
    Die EKD nahm hier eine Vorreiterrolle ein, so wie neuerdings bei der Frage der Homoehe, manche Theologen sehen da einen kausalen Zusammenhang. Freikirchen ziehen langsam nach, es erübrigt sich festzustellen, dass diese gesamte Entwicklung flankiert wird durch ein Infragestellen christlicher Kernüberzeugungen wie Sühneopfer, Kreuzestheologie, Bedeutung der hl Schrift etc.
    Der Zeitgeist hat die Kirche fest im Griff, die paar wenigen Widerständler werden im günstigsten Fall belächelt, doch eher verunglimpft.
    Isoliert betrachtet hat die Frauenordination freilich keine heilsentscheidende Bedeutung, zumindest auf der persönlichen Ebene und könnte als zweitrangig übergangen werden, im Kontext der allgemeinen Entwicklung aber hat dieses Thema das Potenzial für größere Konflikte, so wie aktuell bei den südlichen Baptisten in den USA. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass Frauenordination nichts mit der Wertstellung der Frau zu tun hat, sondern mit einer Aufgabenverteilung, die Gott in seiner Macht und Weisheit so geplant hat.
    „Sollte Gott gesagt haben“ wird also wie von Anfang an zum Prüfstein für die Menschenkinder, was Unglaube und Ungehorsam für Folgen nach sich zieht, lässt sich beim durchblättern der ersten Seiten der Bibel nachlesen.

    • 2.000 Jahre war Sklaverei Konsens. Problemlos durch die Bibel zu decken.

      „Willst du aber leibeigene Knechte und Mägde haben, so sollst du sie kaufen von den Heiden, die um euch her sind. “ (3. Mose 25,44)
      „So du einen ebräischen Knecht kaufest, der soll dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr soll er frei ledig ausgehen.“ (2. Mose 21,2)

      Da hilft es auch nicht, dass argumentiert wird, Sklaverei sei damals ein sozialer Status gewesen. Menschen ließen sich verkaufen, um ihre Schulden zu bezahlen etc.
      Zum Glück sind wir heute weiter. Oder wie sehen Sie das? Wie argumentiert man als Evangelikaler gegen die Sklaverei, ohne in Konflikt mit biblischen Aussagen zu kommen? Thomas von Aquin hielt die Sklaverei für ein Naturrecht.
      Es ist unklug, pauschal gegen den Zeitgeist zu wettern. Er beschert uns nämlich auch Fortschritt.

      • Moin Mark,

        vielleicht so:?

        – das alte Testament zu zitieren („biblisch gedeckt“) springt hier zu kurz, es muss am Evangelium Christi vorbei (Liebesgebot).
        – in der Historie war zeitweise die einzige Moeglichkeit die Sklaven zu kaufen und dann menschenwuerdig zu behandeln (in seinem eigenen Herrschaftsbereich).
        Das war christlich, dazu fordert das Neue Testament auf.
        Christlich war auch, sobald es gesellschaftlich moeglich war fuer die allgem. Befreiung der Sklaven einzutreten.
        (das war jetzt keine islamische, buddhistische, hinduistische, atheistische, etc Idee sondern: es waren Christen, oder?)

        Letztendlich hat Christus genau das getan: er hat sich fuer mich hingegeben, damit ich versoehnt sein kann mit Gott.
        Damit wurde ich „gekauft“ und aus Dankbarkeit lebe ich fortan in SEinem Herrschaftsbereich als sein Sklave, Freund, Diener fuer Christus.

        LG Joerg

    • >christlicher Kernüberzeugungen wie Sühneopfer, Kreuzestheologie, Bedeutung der hl Schrift etc.

      Hmmm – komisch nur, daß von diesen Kernüberzeugungen gar nichts in der Bibel steht? Jesus hat eine ganz andere Kernüberzeugung bezeugt:

      „>Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!< Dies ist das größte und wichtigste Gebot. Ein zweites ist ebenso wichtig: ›Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!‹ Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten fordern."

  5. Ja, Ich finde es ebenfalls gut, dass Gemeinden sich auch gegen Zeittrends zur Wehr setzen, statt nur gehorsam mitzumachen.
    Ich verstehe den Trend ohnehin nicht. Das ist eine dumme Neidgeschichte, als hätten wir Frauen es nötig, unbedingt da vorne am Altar zu stehen und es den Mänenrn gleich zu tun !
    Wo bleibt der weibliche Eigensinn ?
    Der individuelle Bezug zur Welt ?
    Gehorsame Frauen sind auch dann gehorsam, wenn sie auf der Kanzel stehen. Theologie und Frau schliessen sich aus.
    Und man erkennt deutlich den Aspekt der MACHT.

    Fazit: Machtgerangel, Geschlechterkampf, Diskriminierung …
    Muss das so sein ?

  6. Ich finde es richtig und konsequent. Heute laufen viele Gemeinden mit dem Zeitgeist, gendern sogar, trauen Homosexuelle, legen Gottes Wort nach ihrem Gutdünken aus oder streichen unliebsame Texte.

    • Ich glaube nicht, daß wir durch eine gesetzliche Bibelauslegung der Botschaft Jesu gerecht werden. Nicht umsonst hat Jesus die Liebe und nicht das Gesetzt zum Kern seiner Botschaft gemacht. Wie Paulus zu seiner Ansicht gekommen ist, können wir leider nicht mehr herausfinden, aber selbst der Pharisäer Paulus ist vehement für das Liebesgebot eingetreten. Den allerhöchsten Stellenwert dieser Liebe betont er nicht nur in seinem „Hohen Lied der Liebe“ (1. Kor. 13), er stellt dort auch klar: „Denn unser Wissen ist Stückwerk“ – und wie ich ich kenne, schließt er sich selbst bei dem „unser“ keineswegs aus. Jesu – und auch Paulus – betont immer wieder die Bedeutung und das Primat der Liebe. Da sollten wir nicht ein einzelnes dunkles Wort, dessen Bedeutung und Hintergrund wir nicht kennen, als gewichtiger auf die Waagschale legen.

      @Peter: Ich glaube nicht, daß Amerikaner verblödeter sind. In Deutschland ist die mächtigste Kirche – die römisch-katholische – genauso frauenfeindlich!

    • Wieso? Es steht so in der Bibel. Oder hat Paulus das nicht geschrieben?
      Paulus ist dabei recht deutlich. Er sagt: „Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren“. Ein Vergleich mit anderen Stellen (Apg 26,1; 1. Kor 14,34; 16,7) macht deutlich, dass es sich eindeutig um ein Verbot handelt. Paulus schreibt das nicht, weil er Frauen nicht hätte leiden können, sondern weil der Heilige Geist ihn beauftragte, das so niederzulegen. Dieser Aussage von Paulus passt kaum in unsere Zeit hinein und doch ist es Gottes Wort. In der Christenheit wird diese Anweisung weitgehend ignoriert und mit Füßen getreten.
      https://www.bibelkommentare.de/kommentare/k-3787/1-timotheus-2-eine-vers-fuer-vers-auslegung/vers-12

      • „sondern weil der Heilige Geist ihn beauftragte, das so niederzulegen.“ Ähhh – woher weißt Du das? Paulus selbst sagt da über sein Wissen und Reden was ganz anderes: „Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.“ (s.o.)

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